2. Februar 2009

Winterabend

Es ist tatsächlich einmal ein kalter Wintertag. Zwar fehlt der viele Schnee, aber bei zunehmendem Vollmond und wolkenfreiem Himmel, so  kristallisiert sich der Frost schnell überall. Das Thermometer steht bei -120 und sinkt diese Nacht noch bis -160.

- Eine Runde in der frischen Luft wird heute kurz, denn die Luft ist beißend kalt weil noch immer feucht. Der Wetterumschwung kam schnell.

- Ich kann förmlich die Eiskristalle außen an den Fenstern des kalten, (noch!) unbeheitzten Eingangszimmers wachsen sehen.

- Heute hab ich deshalb den gemauerten Ofen früher als sonst angemacht und er verbreitet schon seit Stunden eine wohlige Wärme in dem kleinen Haus.

- Gegessen habe ich, klar Schiff in der kleinen Küche auch und ich lasse mir noch ein Glas Wein am Küchentisch mit dem mittlerweile so wohlvertrauten Blick auf die hohen Tannen und Kiefern die dem kalten Nord-Ostwind Parole bieten, schmecken.

- Aus der Stube verbreitet sich tanzend ein warmes Licht, begleitet von dem Knacken der brennenden Tannenscheite und ich fühle mich gut geschützt gegen die lebensfeindliche Eiseskälte die auf der anderen Seite der Holzwand herrscht und ihre kalten Klauen unerbittlich in die dunkle Winternacht schlägt. 

- Allerdings,  nach der ganzen Arbeit mit dem Holzumsetzen heute, so lockt der Schaukelstuhl vor dem offenen Feuer, meinem Verbündeten in einer solchen Nacht, und um die Stille zu unterbrechen kann es sein, dass ich an so einem Abend ein paar Stücke auf meiner „Zwiefachen“ spiele. Dann bewegt sich sogar die Zeit mal im 3/4, mal im 2/4 Takt dazu.

- Aber wie so oft, so fängt mich der Flammentanz, hält meinen Blick fest aber lässt meine Gedanken frei wandern und wieder einmal verliere ich mich abwechselnd in Grübeleien über „Gott und die Welt“, in sommerlichwarme Tagträumereien, schmiede Pläne für morgen, werde selbst ab und an gedankenleer und sitze einfach da bis das Feuer mehr Nahrung verlangt.

- Welch ganz andere Art des Daseins als an Bord...!

 


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