6. März 2009

Herr über die eigene Zeit

Es ist schon ein eigenartiges Leben, das ich führe.

- Mal bin ich von einer stählernen Welt umgeben, selbst wenn ich die See um mich habe. Es ist laut und immer unruhig, mal ist es eine hölzerne Welt, leise, ruhig und von lebender Natur umgeben. Wochenlang bin ich gefordert, manchmal bis zum Letzten, dann wieder habe ich das Gefühl, unbegrenzt frei zu sein. An Bord will ständig jemand irgendwas von mir, im Wald im Grunde genommen niemand.


- Das sind zwei recht gegensätzliche Pole und in der Spannweite dazwischen versuche ich mein Leben zu leben.

- Jetzt habe ich alles in allem über zwei Jahre an Bord von diesem Schiff verbracht und es ist natürlich eine Art von zu Hause geworden. Und auch hier oben im Wald habe ich langsam Wurzeln bekommen die immer tiefer wachsen.
Aber beide Arten haben dann doch Gemeinsamkeiten: das was für viele das „normale“ Leben ist, gibt es für mich weder zur See noch im Wald.
Beide sind von Natur umgeben die in der Mythologie schon immer eine Rolle gespielt haben und in der Psychologie als ein Sinnbild für das „Unbewusste“ gedeutet werden.
Ein Hauch von Kloster, Zelle oder gar Gefängnis kann über beidem schweben weil abgeschieden von der Welt. So gesehen ist es wirklich nur ein kleiner Unterschied.

- Oder?

- Es gibt da nämlich einen, der stellt alles Andere in den Schatten:


 - Hier bin ich Herr über meine eigene Zeit!

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