25. April 2009

Waffelhäuschen

Gehört hatte ich schon von diesem Platz, denn Waffeln mit Multebeeren und einem starken Kaffe gehören einfach zum Langlauf in der Fjällwelt.

- Nach 10 km durch leichten Nieselregen sehe ich ein paar alte Gebäude und denke, hier könnte es sein, als ich den alten Hof sehe der mich sofort an mein Torp erinnert. Leider Fehlanzeige.

- Aber nur ein paar Kilometer weiter, so taucht noch eine alte Hütte die zu dem Hof gehörte auf einer schneebedeckten Lichtung in dem spärlich wachsendem Krüppelbirkenwald auf. Schutz vor dem Wetter!

- Grau von Wetter, Wind und Zeit, grasbewachsenes Dach zur Isolation, nicht größer als meine „gute Stube“ in Svenserum. Leichter Rauch kräuselt sich aus dem Schornstein, anklopfen und eine ältere Norwegerin macht auf, redet mich in das Zimmer, redet mit mir den Benzingenerator aus dem Zimmer um Strom für das Waffeleisen zu erzeugen, redet mich wieder hinein, redet mir die Waffeln auf den Teller und den Kaffe in die Tasse.

- Ich finde mich an einem kleinen Tisch wieder, auf einem Holzhocker am kleinen Ofen sitzend, knapp einen Meter von einem gezimmerten Etagenbett dessen obere Matratze voll mit Kram ist. Ich bekomme zu hören,  wie auch ihr die graue, dunkle Welt oft sehr zu schaffen macht, aber auf eine Art, wie man es nur in der Einsamkeit in der Natur erleben kann und wir teilen ein Gefühl des Wissens darum ...stillschweigend.

- Hier wohnt also die Waffelbäckerin vier Tage während den Wochen unter der Wintersaison, kommt mit Skiern drei Kilometer von dem Hof auf dem sie und ihr Bruder wohnen, backt Waffeln für die vorbeikommenden Skiläufer. Aber noch lange nicht für jeden, hab ich doch erfahren, dass sie auch einfach Leuten die ihr nicht gefallen die Tür vor der Nase wieder zumacht.

- Aber welch eine gute, knusprige Waffel sie für mich herbeizaubert!

- Wasser kommt vom Schnee, Licht gibt es keines außer einer Petroleumlampe und ein paar Kerzen, Plumpsklo ist mir bekannt. Ich denke: hier wird es im Winter an grauen Tagen überhaupt nicht hell, dann kommt wohl gegen zwei der letzte Besucher vorbei und dann ist es bis um zehn am nächsten Tag wirklich „zappenduster“. Kein Wunder, dass sie so viel reden will. Noch dazu wird es wirklich kalt auf hier oben auf fast 800 Metern Höhe.

- Ich bewohne ein Schloss im Wald und denke manchmal, dass es klein und einfach ist fährt es mir durch den Kopf als ich mich noch einmal herumdrehe bevor ich weitergleite.

 

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