22. September 2009

Tag und Nachtgleiche


Beinahe unmerklich nähert sich einer dieser beiden Tage im Jahr an dem die Sonne den Äquator überschreitet und der diesmal der südlichen Hemisphäre den Sommer bringt. Aber unmerklich nur, wer nicht Zeit hat zu beobachten.

- Selbst sehe ich wie die Schatten immer länger werden. Die Bäume stehen wie Sonnenuhren und zeigen mir, wie die Jahreszeiten vergehen.

- Im Sommer wandert die Sonne über die Baumwipfel und ihre letzten Strahlen finden gegen neun Uhr Abends noch ihren Weg durch die Schneise und erst dann sind die Schatten lang.

- Nun hingegen, so um fünf Uhr nachmittags und die Bäume verdecken schon die Sonne, und schon jetzt sind die Schatten lang. So lang wie sie im Winter sogar schon mitten am Tage sind.

- Aber wie wunderbar diese Tage sind wenn die Luft nach einer klaren Nacht morgens „crisp“ ist und die Sonne dann langsam den Tau verflüchtigt. Die Farben an solchen Tagen sind bestechend durch ihre Klarheit wie ich es bisher nur hier oben im Norden erlebt habe.

- Das sind dann Tage voller Lebensfreude, nicht überschäumend sondern eine, ruhige, stille, ausgeglichene innere Freude, gewuertzt mir einem Spritzer Wehmut, einer Prise Traurigkeit da der Sommer vorbei ist. Aber auch ein Hauch von Vorfreude auf den kommenden Frühling ist schon zu spüren, wird allerdings balanciert durch das modrigherbe Aroma der Waldluft das auf ein Neues die Nase umstreift.

- Kein Wunder dass Ausgeglichenheit herrscht, balancieren doch Sonne und Erde an diesen Tagen auf des Äquators Schneide.

- Die Nachtkühle lässt dann auch die Freude auf eine heiße Sauna wieder erwachen wie das Ofenrohr verrät.

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