23. Januar 2010

Ein Gedanken-Gang


Am Montag bin ich wieder unterwegs, diesmal in Richtung "Svenserum",  Richtung Wald und Schnee und Natur.

- Und mittlerweile kenne ich den Weg, weiß wie es ist nach vierzehn Stunden Reise anzukommen.


- Gdansk – Kopenhagen -Stockholm im Vogelflug.
In Stockholm habe ich Zeit genug, um ein wenig frischen Proviant zu kaufen bevor es weiter geht mit dem Bus.
Einmal umsteigen heißt es, wieder warten und dann den letzten knappen Kilometer auf Schusters Rappen durch den Wald.
Der Busfahrer kennt das mittlerweile und er ließ mich das letzte Mal umsonst die drei Kilometer mitfahren.




- Erst wenn ich bergan gehe, habe ich das Gefühl, der Törn ist zu Ende. Diesmal wird allerdings kein Bachrauschen zu hören sein, statt dessen ist die Welt schneegedämpft. Ist es wolkenfrei, dann leuchtet der zunehmende Halbmond mir den Weg und es wird hell sein auf der Lichtung.


- Schlüssel holen, Gepäck abladen, Stirnlampe aufsetzen, einen Overall und Gummistiefel anziehen und zurück in den Stall um die Leiter zu holen.
Der Schornstein ist mit Schnee bedeckt und bevor ich ein Feuer entzünden kann, heißt es aufs Dach klettern und den Schnee wegräumen. Und wo ich schon mal da oben bin, kann ich auch gleich die Sonnenpanele freilegen.


- Dann drei Feuer zu entfachen, (den Overall lass ich am Besten erstmal an), Teelichter überall, denn auch die geben Wärme ab und ein Feuerwasser aus einem handgeblasenen Schnapsgläschen vom „second hand“ Geschäft für 50 Cents und einen heißen Kaffee tut Seins um die Wärme zu halten.


- Wenn alle Öfen sicher brennen, der Küchenofen nicht rein raucht sondern anfängt zu ziehen, heißt es Wasser holen. Dann noch schnell den Vögeln Futter geben damit am nächsten Morgen schon Leben an der Futterstelle ist.


- Bin ich auf Zack, dann dauert alles nicht länger als eine dreiviertel Stunde, es raucht wieder aus dem Schornstein und zeigt an, der Hausherr ist wieder einmal zurück von der See, das Haus wieder bewohnt.


- Und dann geschieht diese eigenartige Verwandlung.
Aus dem Seebären wird ein Waldbär und wie es so ist, wenn man sein Fell wechselt, so geht auch das nicht ganz ohne Mühe ab und bedarf seiner Zeit und auch der Ungestörtheit.
Vielen von meinen Kollegen geht es ähnlich, und wer kann, der zieht sich erst einmal zurück um in aller Ruhe zu landen.


- Egal ob es kalt ist, so werde ich für eine Weile draußen sitzen um den nächtlichen Wald und seine ganz besondere Atmosphäre die er des Nachts ausstrahlt in mir aufzunehmen denn es sind sieben Wochen her seit dem ich dies erleben konnte.


-Aber vollständig ist meine Ankunft erst, wenn ich der Linde einen Besuch abgestattet habe.




- In Gedanken gehe ich schon auf dem mittlerweile so vertrautem Weg...


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der Seebär wandert
durch den kalten Halbmondwald
die Linde hört es

Alles singt und summt
Dem Waldbär ein Willkommen
Prasselnde Wärme

WMW

Kap Horn hat gesagt…

Hej MWM

Danke fuer Deine Haikus.


An Weges Ende?
Dort gibt es nur eine Wahl.
Geh einfach weiter!

Kap Horn