23. März 2010

Geisterstunde

Nicht nur die Wolfsstunde hat ihre Zeit, auch die Geisterstunde. Und die begann, wie könnte es auch anders, sein kurz nach Mitternacht.

- Der Abend vor dem Feuer war spät geworden, denn der Tanz der Flammen hat noch immer nicht seine Faszination für mich verloren.
Aber irgendwann waren die Glieder und die Augenlider schwer, das letzte Holzscheit zur Glut heruntergebrannt und die “Horizontale” lockte.

- Noch ein letzter kurzer Gang auf den engen Wegen durch die stille Winternacht, noch ein Blick auf die Sterne bevor ich mich hinlegte, noch ein paar Seiten im Buch und ich löschte das Licht.

- Nicht lange und das Bett war warm und ich dabei den Schritt in eine andere Welt zu tun als ich dieses unbestimmte Gefühl bekam: “Da ist etwas! Oder gar wer?”

- Auf einmal waren meine Ohren sehr hellhörig geworden aber ich wusste nicht, was sie denn hörten.
Eine Maus war es nicht die sich unten bewegte, kein Tappen oder Trippeln von kleinen Füssen.
Und dennoch so “strömte” etwas die Treppe hoch und zum ersten Mal seit dem ich all die Jahre hier übernachtet habe, so stellten sich mir zu meinem eigenen Erstaunen die Haare zu Berge.

- “Blödsinn, bildest Du Dir alles nur ein. Die einzigen Gespenster die es gibt, sind Deine Hirngespenster."
Naja, und den Hausgeist nicht zu vergessen, aber der ist es nicht, den kenne ich und mit dem komme ich gut übereins.

- Bei dem Gedanken hörte ich draußen ein Geräusch, ähnlich einem Propellerflugzeug, aber um diese Zeit? Nein.
Oder ist Wind aufgekommen und das Windrad dreht sich?
Das ließ mir keine Ruhe, ich stand auf, öffnete das Fenster aber kein Hauch war in der kalten Nacht zu spüren, kein Flugzeug zu hören.

- Schnell wieder unter die warme Decke, und dann, dann war mir es auf einmal völlig egal was oder wer auch immer da zu Gange sei, drehte dem Zimmer meinen Rücken und schlief ein.


- Aber noch immer kann ich den Gedanken und das Gefühl nicht los werden, dass "irgendetwas" in dieser Stunde im und um das Haus "gegeistert" hat.

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