22. März 2010

Winter adé

Scheiden tut (nicht gerade) weh, auch wenn der Winter mal wieder ein „richtiger“ Winter war.


- Neue Erfahrungen habe ich gesammelt wie das Dasein denn hier auf „Svenserum“ ist, wenn die Natur sich nicht von ihrer freundlichen Seite zeigt.

- Monatelang hat es geschneit, beinahe täglich und da die Sonnenpanele auf dem Dach liegen, so waren sie meist zugeschneit. Auch wenn die Sonnentage zwischen November und März weniger als man an zwei Händen abzählen kann waren, so hätten sie doch für ein paar Stunden ihren Zuschuss gegeben.
Aber nicht immer war ich da, um den Schnee abzuräumen.
Also, diesen Sommer werde ich ein Panel so anbringen, dass es schneefrei bleibt.

- Das Windkraftwerk hat leider auch nicht viel beigetragen, denn wenn es kalt ist, dann friert selbst der Wind ein. 
Und es war kalt! 
Die Temperaturen waren zwischen Mitte Dezember und Ende Februar nie über Null Grad. Leider hat sich gezeigt, wegen der Kälte lief das Rad doch schwerer, denn sobald es Plusgrade wurden, hat ein Windhauch gereicht, um es zu drehen.
Aber das ist wie es ist, daran kann ich nichts verbessern oder ändern.

- Holz ist und bleibt ganz einfach meine einzig wirklich zuverlässige Energiequelle.
Aber nachdem das Dach eingestürtzt war, konnte ich von Glück reden, dass ich noch an diese Quelle dran kam.
Also, diesen Sommer kommt genügend Holz in die Scheune, und damit ist auch das Problem gelöst.

- Da ich immer wieder mal „ausser Haus“ war, so habe ich auch immer wieder meinen ersten Tag mit einer Innentemperatur von Null Grad oder gar weniger angefangen.
Nun,  damit komme ich klar, auch wenn der innere Schweinehund gerne ein etwas wärmeres Haus vorgefunden hätte.

- Für “instant” Licht und Wärme gibt es nur eine Alternative: ein fester Stromanschluss oder zumindest einen Generator.
Und Beides kommt mir nicht ins Haus!

- Selbst wenn ich mir das ermöglichen kann, so WILL ich das nicht, denn dann ist „Svenserum“ nicht mehr das was es ist.
Mein relativ unabhänger Platz geht dann ganz einfach verloren!
Die Ansprüche steigen mit den Möglichkeiten und ehe ich mich versehe so schleicht sich der „normale“ Alltag auch hier ein.

- Zugegeben, es gibt tatsächlich auch hier den „normalen“ Alltag, oder gäbe es, wenn ich hier ständig leben würde. Aber davon ein andermal mehr.

- Eines ist noch deutlicher geworden: Zeit muss da sein um so zu wohnen, denn alles dauert länger.
Ob es Warmwasser und Wanne für eine Dusche ist, die Sauna aufzuwärmen oder durch tiefen Schnee stapfend Wasser zu holen oder die zwei Körbe Holz unter dem eingebrochenen Dach hervor zu klauben.
Die Öfen wollen regelmässig versorgt sein aber auch da habe ich Routine bekommen.
Wenn das Haus und der Mauerstock erst einmal warm sind, so ist auch das einfacher und nicht mehr so zeit“raubend“.

- Allerdings, gerade Zeit, die habe ich zum Glück jede Menge hier oben, ja, sie ist sogar im Überfluss vorhanden und somit ein Luxus, der im Grunde unbezahlbar ist!
Selbst wenn ich einen Teil von diesem Luxus für Schneeschaufeln getauscht habe war noch mehr als genug übrig, um den Winter auch geniessen zu können.

- Denn märchenhaft war er allemal...


davon sollte der verschneite Elch den ich traf auch die letzten Zweifler-innen überzeugen!


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