6. April 2010

Selbstredend



Jeder hat wohl schon mal irgendwann laut mit sich selbst gesprochen? Oder sollte es vielleicht besser “zu sich selbst” heißen?


- Auch wenn es ja nicht wirklich akzeptiert ist, ein Schimmer von “nicht-ganz-richtig-sein“ hat, so habe ich irgendwann mit Erstaunen festgestellt: ich rede hier im Wald laut zu mir selbst. Nein, nicht ständig, aber immer wieder einmal am Tag rede ich laut.
Außer den Vögeln hört mich niemand, wenn ich im normalen Ton zu "niemandem" spreche, schaut mich keiner komisch von der Seite an.


- Als ich das zum ersten mal tat, so war ich recht erstaunt, dann kam es mir selbst eigenartig und als ein typisches Zeichen von Einsamkeit vor.
Dann hab ich gedacht: ”Was soll´s, außer mir…”


- Und noch dazu so stellte ich zu meinem noch größeren Erstaunen fest: ein zu mir selbst ausgesprochener Gedanke bekommt ein ganz anderes Gewicht als der Stillgedachte. Es ist fast wie das geschriebene Wort, auch das wiegt ja mehr als ein Gespräch.


- Als ich ein wenig weiter forschte, so fand ich auch andere Menschen die darüber berichteten und die gleiche Erfahrung machten.


- Sprich zu Dir selbst und siehe da, vieles erscheint klarer, denn die Zeit des Denkens wird verlangsamt und dadurch die Möglichkeit der Einsicht in die eigene Gedankenwelt vergrößert.
Auch habe ich gemerkt, wenn ich dazu noch am arbeiten bin, dann passen sich die gesprochenen Worte und Sätze auch dem Arbeitsrhytmus an und werden dadurch noch mehr verlangsamt. Holzhacken ist ideal um ein Selbstgespräch zu führen habe ich festgestellt.
Dreht es sich um ein „Problem“, so spalte ich es wortwörtlich einfach in seine Bestandteile auf.


- Hast Du nicht gerade den Luxus einer einsamen Waldlichtung, dann mache doch einfach einen Versuch in der “stillen Kammer”…da hören Dich ja noch nicht einmal die Vögel!


- “Also! spricht" Kap Horn. Mit und zu sich selbst.

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