18. April 2010

Verfall

Ohne die ständige Arbeit dem Verfall Einhalt zu gebieten, überdauert Menschengeschaffenes nicht sehr lange.

- Der ”Tour Eiffel”, die ”Golden Gate Bridge” oder der umstrittene ”長江三峽大”  Staudamm stehen vielleicht gerade mal drei Generationen bevor sie auseinanderbrechen. Wenn schon Stahl- und Beton schon so schnell verfallen, wie viel mehr erst ein Holzhaus?

- Der vergangene Winter hat zumindest in dieser Hinsicht wie ich geschrieben habe schon daran gearbeitet und Aufräumen ist angesagt.
Ob ich etwas Neues baue, ist noch nicht beschlossen, aber ein extra Dach fuer das Holz wäre nicht schlecht, damit die Scheune fuer Anderes frei bleibt. Zumal es besser ist, wenn Wind um das gespaltene Holz wehen kann.


- Seit dem ich vor knapp vier Jahren der Verwalter von „Svenserum“ geworden bin, fahre ich jedes mal an einer alten Scheune aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts vorbei auf meinem Weg hier hin.
Damals waren die ersten Spuren des Zerfalls schon zu sehen. Eine Wand hing schief das Dach hatte einen kleinen Knacks. Dann ging es immer schneller und als das Dach ein Loch bekommen hatte sah ich mit jedem mal wie der Zahn der Zeit an dem Gebäude nagte und der vergangene Winter hat ihr den Rest gegeben. Jetzt liegt dort nur noch ein Haufen zersplitterter Balken, Bretter und Dachziegel.

- Und auch das „Torp“ hätte nicht viel länger gestanden, denn es fing schon an sich zu neigen.
Selbst wenn es jetzt restauriert und in gutem Zustand ist, so bleibt die Asymmetrie ein Teil der Hausgeschichte.
Außen wie auch innen.

- Aber da das „Projekt“ überschaubar ist, die Unterhaltskosten gering wegen der Größe so ist auch das ein Argument für die Einfachheit.
Mir bleibt die Zeit, das Dasein hier auch zu genießen ohne ständig mit Hammer und Farbtopf in der Hand zu werkeln.
Dass ich das dennoch mache, ist die Freude daran, nicht der Zwang.

- Wie die Geschichte des Hauses erzählt, so stand es, nachdem der letzte feste Bewohner hier durch seine eigene Hand seinem Leben ein jähes Ende setzte, wohl so 15 Jahre leer.
Und die Spuren sind heute noch zu sehen. Der schiefe Dachwinkel  auf der Westseite ist noch Zeuge davon, wie nahe das Haus dem Untergang war.


- Und doch, so hat der Gedanke daran wie kurzlebig unsere Spuren sind auch gleichzeitig etwas Gutes an sich, bremst er doch die Hybris, die uns so "gerne" befällt.

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