2. August 2010

Ein Fenster zur Zeit ein Fenster


Weit bin ich herumgekommen...fast sogar bis an das Ende der Welt.

- Ob es die chinesische Mauer wo ich in einem alten Teil eine Nacht in einem halbverfallenen Turm verbrachte oder ob es das Korallenmeer mit seinen Atollen war. Ob es der Himalaya, die Anden oder der Fujijama, ob die lybische Wüste mit Fatamorgana, der Djungel in Malaysia oder die vereisten Lofoten waren, ein kochendes Kalkutta oder ein Sturm im nördlichen Eismeer mit Wellen wie ich sie nie mehr gesehen habe, aber Kap Horn und die Biskaya hingegen bei glatter See: immer bin ich der Welt entgegen gefahren. 

- Auf lehmigen Djungelwegen über Sumatra, auf einer Straße die sich 1000 km nur geradeaus durch die „Nullabor“ in Australien streckt, auf Eisenbahnschienen von Peking nach Moskau war ich unterwegs.

- Ja, ich bin tatsächlich ein „befahrener“ Mensch geworden, habe auf alle fünf Kontinente meinen Fuß gesetzt und noch immer fahre ich...jetzt die Hälfte des Jahres auf dem Wasser.

- Das Eigenartige ist, ich habe festgestellt: um die Welt zu sehen, wirklich zu sehen so reicht es mich einfach an ein Fenster zu setzen und mir die Zeit zu nehmen und sie einfach verstreichen lasse. Dann kommt die Welt mir entgegen stattdessen dass ich hinaus fahre.

- Es gibt immer etwas zu entdecken, es geschieht immer irgendetwas und sollte einmal Stille, Ruhe und Bewegungslosigkeit zu erleben sein...so bewegt sich das Licht.

- Egal ob die Sonne scheint, ob es regnet, schneit oder grau in grau ist. Das Licht verändert sich. Aber nur wer Zeit mitbringt wird es gewahr, denn es ändert sich nicht im Sekundentakt.

- Es ist lange her, dass ich die Möglichkeit hatte durch das Rechtecke eines Fensters auf "Svenserum" die Zeit ungestört betrachten zu können und ich merke wie es mir fehlt, denn immer dann so bin ich wieder unterwegs, wieder auf Reisen.

- Allerdings, diese Art des Reisens bedarf keines Fahrgeldes, es sei denn ein wenig Kleingeld der Träume, der Phantasie und ein paar Groschen Geduld.

- Wo sie hinführt? 
Wer weiß das schon im Voraus?


- Aber es ist leicht möglich, dass sie sogar über das Ende der Welt hinausführt wenn man zur Zeit durch ein Fenster schaut...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du sprichst mir aus der Seele ... mehr kann ich dazu nicht sagen - außer vielleicht: Ruhe und Ungestörtheit sind zwei Dinge, die (ich zumindest) für diese Art des Reisens (noch) brauche ... und ein solcher Blick aus dem Fenster beflügelt natürlich die Phantasie!

Anne
letztes Wochenende wieder auf `Reisen´ gewesen

Kap Horn hat gesagt…

Hej Anne

Ja Ruhe und Ungestörtheit sind zwei verschiedene Paar Schuhe, die aber an die selben Fuesse gehören.

Wenn man aber die Ruhe selbst bei Störungen bewahren kann, dann...!!!