26. September 2010

Krimskrams und Plunder

Im Grunde spielt sich mein Leben viel in einer Art „geschützte Werkstatt“ ab.

- Entweder bin ich wochenlang zur See, lebe auf einem Schiff und komme selbst in den Häfen nur sehr selten an Land, oder aber ich verbringe recht viel Zeit in der Natur und bin auch da „abgeschnitten“ vom täglichen Leben wie Du es sicher kennst.

- Kein Wunder also, dass ich die Welt mit „anderen Augen“ sehe wenn ich auf einmal in Stockholm auf dem Weg nach Hause zwischenlande so wie vor einigen Wochen.

- Ich stieg am Bahnhof aus dem Taxi das mich im Hafen abholte und wollte Brot, Butter, Käse und Wein einkaufen bevor ich ein paar Stunden später in den Bus stieg der mich fast bis nach „Svenserum“ bringen sollte.
Die Lebensmittelabteilung lag im Keller eines großen Kaufhauses in der Nähe und ich musste "ausgerechnet" durch die Warenabteilung um dorthin zu gelangen.
Und das erste Wort das mir durch den Kopf ging, als ich das Überangebot an Dingen sah war: „Krimskrams“.

- Natürlich lief alles unter Bezeichnungen wie „Accessoires“ und „Mode“ aber ich sah nur Tingeltangel, Tand und Plunder.
Kein Wunder, nach sieben Wochen in einer recht kleinen, begrenzten Welt, so wirkte das Angebot auf mich schon recht aufdringlich.
 „Wer meint dies alles zu brauchen? Wer kauft denn diese Unmengen an Unnützlichkeiten? Und vor allem: wie kann der ganze Plunder so billig sein?“ waren Fragen die sich mir stellten.

- „Kann es so sein, dass die, welche in Fabriken in den Billiglöhneländern dies alles herstellen unter schlechtesten Bedingungen arbeiten, rechtlos sind und ausgebeutet werden?“

- Und noch eine Frage ging mir durch den Kopf: „Kann es so sein und Plunder kommt von plündern?“


- Leider sollte sich genau das für mich diesmal beim Lesen von einigen Büchern im Wald, fernab von der Welt die für Millionen Menschen leider ganz anders aussieht, bewahrheiten.



- Am Anfang der Kette wird so wenig wie möglich bezahlt, am Ende so viel wie möglich bezahlt genommen. Der Erste ist auf die Arbeit angewiesen um knapp zu überleben, der Letzte meint es unbedingt zum Leben zu brauchen. 
Der Erste hat keine Wahl, dem Letzten wird die Wahl durch immer raffiniertere Werbung wenn nicht genommen, so doch stark beeinflusst.







- Also werde ich meine Augen danach mehr aufhalten und auch fragen!





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2 Kommentare:

Frejda hat gesagt…

Jag handlar faktiskt rätt ofta Fairtrade, men borde säkert göra det oftare, speciellt med tanke på det du skriver i ditt blogginlägg (för övrigt väldigt bra för mig att öva mig på att förstå tyska). :-)

Kap Horn hat gesagt…

Hej Frejda

Jag försöker göra det samma, men det finns än för få varor.

Kul att du övar här, förresten!