1. Oktober 2010

Hausverwalter

Der Sommer ist unweigerlich vorbei, der Herbst ins Land gezogen.

- Da beißt die Maus keinen Faden ab (und tut es auch hoffentlich nicht im Haus). Die leichte Jahreszeit mit offener Tür und Fenstern ist für dieses Jahr zu Ende. Bald heißt es wieder den Küchenofen anheizen und abends auch ein Feuer im großen Ofen anzuzünden wenn es nicht ungemütlich werden soll.

- Dieses Jahr war die Saison kurz hier oben, einmal durch den „Schuss der Hexe“, und dann auch wegen langen Törns und Familienangelegenheiten die mich öfter nach Deutschland riefen.

- Herbst ist Erntezeit und auch Zeit für ein Rückblick über die viereinhalb Jahre in denen ich jetzt hier zwar der Besitzer bin, mich aber noch mehr als Verwalter sehe.

- Von ganz wenig Licht im Winter, noch weniger Holz im ersten Jahr und einer fensterlosen Südseite, von keinem Boden in der Scheune und keinem Wasser vor der Haustür so hat sich doch eigenes getan.
Es ist hell im Winter, Holz habe ich für ein paar Jahre und die Scheite für den kommenden Winter sitzen schön gestapelt auf dem neuen Stallboden. Die Tannen die für das Holz ihr Leben haben lassen müssen ließen auch die Lichtung heller werden, und durch das extra Fenster gegen Süden ist auch die Stube freundlicher geworden und nicht so eingesperrt wie zu Anfang.

- Eine  Photovoltaikanlage habe ich montiert, das Windrad kam zwei Jahre später dazu und diese Jahr noch ein neues Panel unter dem Giebel.
Es bleibt schneefrei und lädt die Batterien auch wenn ich nicht da bin um die Sonnenfänger auf dem Dach schneefreizuhalten. Ein Ventilator läuft immer tagsüber und sorgt für frische Luft innen. Die neue Pumpe auf dem alten Brunnen in der Nähe vom Haus ist vor allem im Winter leichter zu erreichen und ich habe Wasser direkt zur Hand ohne 200 Meter durch den Schnee zur Quelle stapfen zu müssen.

- Der Stall hat einen zweiten Anstrich bekommen und die Schwelle ist verstärkt, an der Treppe zum Haus liegen extra Platten, alle weißen Umrandungen haben frische Farbe, der Erdkeller ist einmal gekälkt, Ofen und Schornstein sind neu gemalt.
Das Blechdach hinter der Scheune hat ja der letzte Winter zum einstürzen gebracht worüber ich froh bin, denn gefallen hat es mir nie. Langsam wird auch dort Ordnung.

- Außer ein paar Haselnüssen, dem Elefantengras, einem Liebstöckel und wildem Wein, so pflanzte ich auch eine Linde, ein Baum der hier oben im Wald sehr selten ist. Es gibt nur noch eine Stelle in der Nähe, wo ein paar von ihnen wachsen. Ein frisches Erdbeer- und auch Kartoffelbeet sind angelegt.

- Andere Ideen wie ein Küchenfenster oder der Ofen auf der Veranda liegen noch immer im Planungsstadium, genau wie ein Fenster im Gästezimmer.
Aber selbst so kann ich wohl sagen: gut verwaltet habe ich den Platz und das Haus ist nach über 150 Jahren noch immer eine Stelle die das ganze Jahr über bewohnbar ist.

-Sollten wieder einmal schweren Zeiten kommen, so bietet das Haus eine Überlebenmöglichkeit.
Darin hat „Svenserum“ nämlich Erfahrung!


- Und als Rheinländer, so darf auch ein richtiger Weinstock natürlich nicht fehlen!


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