31. Januar 2011

Weltunter- oder aufgangstimmung?

Es ist etwas zu Gange, es kommt etwas in Bewegung auf unserer Welt.
So ist mein Eindruck.

- Die Zeit als es morgen so wie gestern war, die Jahreszeiten den Rhythmus der Menschen prägte und die Veränderungen nur langsam und über Jahrhunderte sich zogen ist längst vorbei.
Das was gestern noch Gültigkeit hatte ist morgen veraltet und überholt.
Es war eine Zeit, die noch immer hier in diesem kleinen Haus im Wald gegenwärtig ist, ihre Schwingungen auf mich ausübt und meine Gedanken beeinflusst, aber der Vergangenheit zugehört.
Und hier folgen ein paar dieser Gedanken...

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- Eine „alte Geschichte“ welche uns Menschen seit dem Auftauchen unseres Bewusstseins begleitet, seit dem wir uns das Wissen um die Vergänglichkeit zu Eigen gemacht haben, ist die Angst vor dem ultimativen Weltuntergang.
Gedanken darum, geformt in Bildsprache weisen viele Kulturen auf und sind nicht nur in der Bibel zu finden oder dem Ragnarök der nordischen Völker.

- Aber es sieht so aus, als würde eine Geschichte immer mehr Fuß fassen in den Gedanken der westlichen Zivilisation und deshalb reicht es wohl auch nur das Datum zu schreiben: 2012-12-21 zusammen mit dem Stichwort Mayakalender.

- Es gibt diese astronomische Übereinstimmung und Erde, Sonne und das Zentrum unserer Galaxie sich in einer Linie befinden, aber mehr als so sagt es nicht aus. Alles andere ist Spekulation in meinen Augen.
Es kann gut sein, dass unsere Welt wie wir sie kennen untergehen wird, es ist sogar recht sicher meiner Meinung nach. Aber nicht auf die Voraussagungen der Maya oder anderen „Sehern“ hin.

- Ich habe Zeit mit Menschen zu sprechen. Lotsen die viele verschiedene Nationaltäten treffen und oft lange Stunden auf der Brücke mit mir verbringen und ein Gespräch sich leicht entwickeln kann, während der Autopilot das Schiff steuert.
Die Quintessenz von diesen Gesprächen ist immer wieder die gleiche: so wie jetzt, so kann es nicht weiter gehen!
Und ich bin mir recht sicher, dass auch Du welche-r diese Zeilen liest den gleichen Gedanken schon hatte und auch fühlt dass unsere Art zu leben keine Zukunft hat.
Aber so recht wie wir uns denn anders organisieren sollten oder das Leben führen ist sehr schwebend.

- Allerdings mit einer Zukunft die im Ungewissen liegt umzugehen ist nicht einfach, und es ist leicht passiert zu resignieren, depressiv zu werden und die Flinte ins Korn zu schmeißen. Die letzte Konsequenz eines Lebens ohne Zukunftsvision ist natürlich dann der Weltuntergang.
Und diejenigen welche ihn predigen begehen im Grunde ein Verbrechen an ihren Mitmenschen denn sie nutzen schamlos die Angst und Visionslosigkeit aus um deren Seelen, Gut oder Beides an sich zu reißen.

- Wir leben in einer Zeit wo die Erde zum ersten Mal auch im Bewusstsein der Menschen rund geworden ist. Wir haben diese Kugel von außen zu sehen bekommen und das ist ein Schritt, der unauslöschliche Spuren hinterlassen hat. Es wird sich zwar erst später zeigen, aber der Schritt ist getan.
- Wir können nicht mehr „entrinnen“ die Erde ist rund wie ein Goldfischglas geworden.
Es ist auch gleichzeitig ein Schritt in eine neue Weltauffassung und damit auch in Richtung eines neuen oder anderen Bewusstseins das schon angefangen hat uns zu formen.

- Statt einem Weltuntergang, so sehe ich die Möglichkeit eines neuen Weltaufgangs an dessen erster Stelle die globale Zusammenarbeit frei von billigen Selbstzwecken steht um die Erde bewohnbar zu erhalten.
Das ist der nächste logische Schritt der auf dieses Bewusstsein folgt selbst wenn wir nach allem Fortschritt jetzt Rückschritte machen müssen.
Die Zeit für pubertäre Machtspielchen geht ihrem Ende entgegen...das ist es was das nächste Bewusstsein ausmacht.
Es  ist an der Zeit, dass die die gesammte Menschheit erwachsen wird und die Verantwortung für diese Erde übernimmt. Etwas das aber nur geschehen kann wenn Du und ich diese Herausforderung selbst annehmen.

- Wir haben ja nur diese eine Erde.


Und es werden immer mehr, die sich dessen bewusst sind.

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27. Januar 2011

Ein Lichtblick

Vor einer, nein zwei Wochen fing es schon an spürbar zu werden. Das Licht kommt wieder!

- Die Sonne streicht wieder ein wenig über die Baumwipfel und an einem Tag mit wolkenfreiem Himmel und hoher Luft wird die Welt scharf umrissen, die Farben klar wie Glas.
An einem solchen Tag kann ich verstehen wie die Menschen damals wieder Hoffnung schöpften, so wie wir es heute auch noch immer tun. 
Allerdings, damals war der Unterschied um vieles grösser, der Winter war hautnah hier oben und die Dunkelheit eine noch grössere psychische Belastung als heute in unserer beleuchteten Welt.

- Auch die Regierungszeit von König Bore hat ein absehbares Ende und die Meisen pfeifen ihr „Twiwitt-twiwitt“ dazu. Sie sind immer mit bei den Ersten die auf das zunehmende Licht reagieren.
Die Raben hier oben gehören auch dazu, bei ihnen schlüpfen sogar schon bald die Jungen noch während der Schnee liegt.

- Und mit dem zunehmendem Licht, so verliert die biestere Realität der Wintertage die ich hier erlebt habe ihre Schärfe, sinkt langsam zurück wie die Schneedecke, wird zu einer Erfahrung, zu einer Erinnerung.

- Obwohl das Thermometer noch immer unter null zeigt, so ist selbst die Kälte schon anders geworden denn die Sonne wärmt wieder ein wenig durch die Kleider.
 Aber es ist nicht nur die äußere Kälte die sich anders anfühlt. Auch im Innern ändert sich etwas, langsam schmilzt die Seelenstarre und die Hoffnung auf einen kommenden Frühling keimt vorsichtig wieder auf.

- Und damit die Gewissheit: auch dieses Jahr werde ich wohl wieder Träume sähen auf der Lichtung im Wald.


- Sie keimen schon, obwohl nicht sichtbar, unter der noch geschlossenen und schützenden Schneedecke.

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26. Januar 2011

Das ist doch selbstverständlich

Nicht zu frieren, nicht zu hungern ist für die Meisten von uns eine Selbstverständlichkeit. Wir haben nicht nur was wir benötigen, sondern noch viel mehr dazu und zwar im Überfluss.
Im Grunde ist es also das einfache Leben schlechthin.

- Und diesen Winter ist es mir wieder einmal bewusst geworden, wie einfach das Leben sich lebt in einem Haus das viele Bequemlichkeiten „per Knopfdruck“ bietet.

- Zumindest an eine Grenze bin ich gestoßen, wo freiwilliges „simple living“ das Leben erschwert und von daher kontraproduktiv ist.
Wenn das Haus mich fesselt weil es ständige Aufmerksamkeit verlangt so wie es im Winter der Fall ist, dann geht mir ein Teil meiner Freiheit verloren.
Und gerade sie ist es ja die durch freiwilliges Zurückdrehen der Konsumschraube von der heutigen „Überflussgesellschaft“ ein Kernpunkt des „simple living“ ist.
Zumindest für mich.

- Doch das Leben in einem besser gerüsteten Haus ist noch immer ein unerreichbarer Traum für den allergrößten Teil der Menschheit. Und wird es auch bleiben.
Ich bin mir sicher, solche Träume wurden auf „Svenserum“ auch einmal gehegt. Ein Traum der für den heutigen Besitzer und Verwalter wahr geworden ist.

- Am Küchenfenster sitzend und auf den Wald schauend denke ich manchmal: ist es also so, ich lebe „traumhaft“ und vergesse es nur all zu leicht?
Zum Glück erinnert mich „Svenserum“ immer wieder daran und bei genauerem Hinschauen so weiß im Grunde jeder von uns:


- Selbstverständlich ist es nicht!

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22. Januar 2011

Grenzbereich

Ja, diesen Winter bin ich an meine Grenze gestoßen wo das einfache Leben an Lebensqualität für mich verliert.

- Es waren zwei Jahre her, dass ich Tage hier oben während der dunkelsten Jahreszeit verbrachte und ich hatte wohl vergessen wie es sein kann. Denn auch damals hatte ich Energieprobleme wegen zu wenig Sonneneinstrahlung.

- Kalt, sparsame Beleuchtung von ein paar Kerzen, denn Öfen und eine Petroleumlampe machen vielleicht einen gemütlichen Abend, aber nicht eine ganze Reihe davon.

- Wenn die Dunkelheit aus den Ecken kriecht, die schon vom Schnee eingeengte Bewegungsfreiheit draußen auch im Haus schrumpft, so leidet die Lebensqualität für mein Empfinden einfach zu viel als dass ich das freiwillig auf mich nehmen will.

- Dieser Winter, der mächtig viel Schnee mit sich brachte, die Temperaturen über lange Wochen um die minus zehn Grad waren und auch nicht viele Sonnentage hatte zeigte mir deutlich dieses Mal: hier geht Deine Grenze.

- Da hilft es nicht so viel wenn nach einem Tag die Temperaturen im Haus auf 21 Grad gestiegen sind, denn ein Feuer will nicht lange alleine gelassen werden. Es braucht Nahrung und eine Hand die sich darum kümmert. Da fesselt das Haus seinen Bewohner.

- Um in solch einem Haus einen langen Winter zu verbringen verlangt eine starke Psyche und umso mehr wenn durch die fehlende Elektrizität die Außenwelt immer kleiner wird.

- Mein Leben (und Deines wohl genauso) funktioniert nicht ohne diese Elektronen! Die Radiobatterien und Laptop konnte ich nicht nachladen, selbst das Mobiltelefon will irgendwann neue Energie in seine Batterie. Ohne Strom „verschwindet“ die Welt, wird immer kleiner und schrumpft auf einfach.
Zurück bleibt eine Lichtung im Wald.

- Aber auch Grenzen sind nie von Dauer, verschieben sich, werden neu gezogen.


- Oder gar zur Attraktion?

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16. Januar 2011

Relativitäts-praxis

So um 1870...und “Svenserum“ war zu der Zeit für viele ein unerreichbarer Traum! Einhundertein und vierzig Jahre später...und „Svenserum“ ist noch immer ein Traum.
Allerdings anderer Art und er ist erreichbar, genauer gesagt innerhalb 45 Minuten.

- Von einem Haus in der Stadt mit Licht und Wärme die Tür bei „Svenserum“ aufzuschließen um von Minusgraden empfangen zu werden ist ein Erlebnis der „besonderen Art“ und diesmal kommt noch die Energielosigkeit dazu.
Die Batterien scheinen das Ihrige getan zu haben denn selbst wenn sie geladen sind, so verlieren sie ihre Spannung innerhalb 10 Minuten und damit habe ich kein Licht mehr. Von der Möglichkeit den Laptop aufzuladen ganz zu schweigen.

- Einmal mache ich den Versuch das Haus von Minus 3 Graden aufzuwärmen aber als ich nach 4 Stunden noch immer meinen Atem sehe, es langsam dunkel wird, so gebe ich auf, denn in der Stadt warten alle „Bequemlichkeiten“ auf mich und ich habe nicht die nötige Inspiration der Kälte und Dunkelheit entgegen zu wirken.

- So wird also ein Haus das relativ gesehen einmal einen unerreichbaren Traum dargestellt hätte in der Praxis für die größere Bequemlichkeit die das Haus in der Stadt zu bieten hat übergeben.
Oder sollte ich sagen: zumindest in der harten Jahreszeit, so ist das Leben in einem Haus das Zugang zu genügend Energie hat...einfacher?


- Vielleicht schlage ich eine neue Gedankenspur ein?


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