29. April 2011

Die Un-heilmittelindustrie

Wieder einmal mehr hat die Medizinmaffia ihr Unheil angerichtet.

- Ab übermorgen ist es nämlich gesetzlich verboten Naturheilmittel die selbst seit hunderten von Jahren erprobt sind ohne eine umfassende Testserie auf den Markt zu bringen.
Damit schneidet diese Maffia mit Hilfe der „Gesetzesgeber“ der „ver(unr)einigten Europäischen gemein Schaft“ den kleineren Herstellern schlicht und einfach den ökonomischen Hals ab, denn diese Teste sind umfassend und daher teuer.

- Ich finde das...ach was, ich lasse mich nicht darüber aus, das verdirbt nur Dir und mir die Laune, denn was und wie ich über die unermessliche Gier und die Machenschaften des Kapitals denke dürften die meisten Leser-innen sowieso mittlerweile wissen.

- Und da fällt mir gerade ein: es ist hier in Schweden nur erlaubt Wein für den Hausgebrauch aus Beeren und Früchten herzustellen.
Alles andere so wie Rotebeete, Kartoffeln, Zuckerrüben und Honig! (und das im Lande des „Mets“) als Rohwaren zu nehmen ist schon lange verboten.
Unter dieses Verbot fällt auch Wein aus Blüten zu gären.
Aber wie heißt es noch gleich: „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Wiederstand zur Pflicht!“

- Wenn ich in einer Woche an Land bin so werde ich also als „pflichtbewusster Bürger“ wieder einmal zur Tat schreiten denn die Waldwiesen um "Svenserum" dürften wohl gelb sein von Löwenzahnblüten...und dieser Wein wird bei richtiger Behandlung wirklich gut und ist, in der rechten Dosis genossen, ein Heilmittel.
Glaubt mir!


- „Skål ta mig fan!“ oder auf gut Deutsch: „Prosit zum Teufel!“


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26. April 2011

Der Graue

-Wohin des Weges?

- Woher soll ich das wissen, wo ich doch kaum eine Ahnung habe wo es lang geht im Leben.
Und wo kommst Du her?

- Von da hinten -  und ich zeige mit dem Daumen über meine Schulter.

Der "Andere" folgt mit seinem Blick, schaut über meine Schulter und seine Augen bekommen einen Glanz von eigenartiger Farbe.
- Oh, wie ich sehe, so liegt ja schon ein gutes Stück Weg hinter Dir, und viel hast Du erlebt auf Deinem doch recht verschlungenen Pfad.“

- Mmhh.

- Es war gar nicht so einfachnDich einzuholen aber jetzt treffe ich Dich ja wieder. Sag mal, ist dies Dein neuer Platz von dem ich schon gehört habe?

Ich nicke nur, denn ich weiß nicht was diese Figur von mir will.
Obwohl  mir seine Erscheinung eigenartig vertraut vorkommt, so kann ich nicht sagen ob sie mir sympathisch oder unsympathisch erscheint.

- Ja, Du warst nicht leicht ausfindig zu machen, hast wirklich einen Platz gefunden um Dich vor mir zurückzuziehen. Es hat tatsächlich Jahre gedauert.

- Was will er nur von mir? denke ich. 
Ein wenig unbehaglich wird mir schon zumute.

- Meintest Du im Ernst, Du könntest mit tatsächlich auf Dauer entkommen?

Mir wird seine Rede immer unverständlicher und frage deshalb diese durch und durch in grau gehüllte Erscheinung was sie denn von mir wolle.

- Oh, wenig will ich, außer, vielleicht, ich dachte, ich könnte hier einziehen! 
Auch wenn Du es nicht zugeben willst, aber wir kennen uns. Zwar nur flüchtig, denn bei Deiner Weise das Leben zu leben so bleiben nicht viele Berührungspunkte, aber sie sind dennoch da, glaube  mir.

- Mir...kommt es immer eigenartiger vor, die Figur erscheint mir doch bekannt und dann erinnere ich mich! Ja, es stimmt, damals nach fast zwei Jahren auf einer Reise die mich um die halbe Welt führte holte sie mich ein. 
Jetzt erinnere ich mich nur wieder zu genau.

Viele fremde Länder hatte ich zum ersten Mal gesehen, Abenteuer auf Wegen erlebt die alles andere als ungefährlich waren und doch, auch da kam er mir zu meinem grossen Erstaunen letztendlich wieder auf die Spur.

- Mein Erkennen muss ihm nicht unbemerkt vorbei gegangen sein, denn ein Lächeln spielt um seinen Mund und noch breiter wurde es als ich sage:
- Ok, zieh hier ein. Aber eine Bedingung stelle ich!

- Und die wäre?

- Du ziehst Deine grauen Kleider aus und etwas Buntes stattdessen an?

 Ein Nicken seinerseits ist die Antwort.

Und so kommt es das der (beinahe) „graue Alltag“ selbst hier auf „Svenserum“ einziehen kann...


- oder vielleicht doch lieber nicht?

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20. April 2011

Zweiseitig

Was „richtig oder falsch“ ist weiß ich von Vielem schon lange nicht mehr. Es gibt immer Argumente für und dagegen die einleuchtend erscheinen.

- So kann ich mir zum Beispiel nicht wirklich vorstellen wie unser Leben und unsere Gesellschaft aussehen würde, es gäbe die Landwirtschaftsmaschinen nicht.
Und doch so weiß ich dass die „moderne Landwirtschaft“ auf dem falschen Weg ist. Denn das Land wird nicht mehr bewirtschaftet, sondern malträtiert.


-Es wird vergiftet und künstlich beatmet mit energiereichem Dünger, Traktoren verdichten die Krume unter ihrem Gewicht und nur die oberste Schicht wird gerade mal wieder gelockert und gepflügt.
Es wird so viel Energie verwendet, dass der Ertrag schon bei vielen Gemüsen nicht mehr das Ergebnis rechtfertigt.
Aber wie man sieht, schon immer haben wir versucht unsere Arbeitsbedingungen zu erleichtern.


- Wie war das mit der holländischen Paprika noch gleich?
Ich hörte einen Bericht im Radio, der Energieaufwand ist zehntausendfach höher, als sie uns beim Verzehr zurück bringt! Und ähnlich ist es mit allen Treibhausgemüse.
Nicht nur dass viele überhaupt nicht mehr mit Erde in Berührung kommen und ganz abgesehen von allen Bekämpfungsmittelen, so geht schon alleine die Energierechnung nicht auf.

- Eine wirkliche „Weltlösung“ habe ich keine, aber eine Lösung für mich und die heisst: "Selbst ist der Mann"...oder wie die Schweden sagen: „Själv är bästa dräng“ sprich „Selbst, ist der beste Knecht.“

- Und noch eins weiß ich: hier kommt mehr Energie aus der Erde zurück als ich reinstecke!

- Einerseits habe ich zwar leicht reden, denn schlägt meine Ernte fehl, dann kann ich noch immer Kartoffeln vom Landwirt kaufen. Doch davon lasse ich mir nicht die Freude die mir das Gärtnern schenkt verderben, denn...


- andererseits, so habe ich bisher noch alle Jahre immer eine gute Ernte gehabt.

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14. April 2011

Doppelt so teuer - und doch das Selbe

Mit zunehmendem Alter und vielleicht auch Lebenserfahrung so werden zwar die Winter härter, aber auch die Freiheit grösser. Mir ist es somit mittlerweile ziemlich egal was Menschen von mir denken was meine Lebensweise betrifft (ich habe mich allerdings noch nie großartig darum gekümmert). Ich tue niemandem weh damit und das ist das Wichtigste.

- Jeder nach seiner Fasson denke ich mal...und da stelle ich immer wieder fest wie wichtig doch der „Status“ für so viele Menschen ist. Und genau aus diesem Grund so fallen sie in die Falle, geschickt geriggt von der ausgeklügelten Werbung und meinen: wenn ich nur dies und jenes und auch das noch besitze und zeigen kann, so gehöre ich dazu! So bin ich wer.

- Wie hörte ich im Radio einmal: „Wenn Du mit einer „Prawda“ Handtasche durch Stockholm läufst, so zeigst Du damit...Du bist jemand mit dem man rechnen muss“. Ich dachte ich höre nicht recht!
Es war eine gestanden Frau, wenn auch aus der Modebranche, die so einen hirnverbrannten Unsinn vollen Ernstes von sich gab.
Dass Menschen aber auch so gar kein Schamgefühl haben. Sowohl sie, als auch die welche so ein Handtäschchen braucht um „jemand zu sein“ sollten sich eigentlich schämen solche Gedanken mit schwachem Sinn dahinter laut auszusprechen oder zu zeigen. Das gleiche gilt natürlich auch für Männer. Wer mit einem „Muskelauto“ vorfährt, der ist ja jemand.

- In meinen Augen „ist“ keiner von ihnen jemand dadurch, sondern „hat“ nur etwas (meist ist es eh die Bank die es besitzt). Jemand „sein“, das ist etwas ganz was anderes und da spielt in meinen Augen Geld die kleinste Rolle.
Aber welche Chance haben sie? Denn es ist tatsächlich so (wie Du sagst, Tika): schon von klein auf wird es eingelernt und –getrichtert.

- "Haben statt Sein" ist das Motto unserer Zeit!

- Und wer da nicht mitspielt, stellt ja das „Haben“ von dem so viele meinen es wäre das „Sein“ vollständig auf den Kopf und das stößt auf Widerstand. Aber weißt Du was Tika. Auch das ist mir mittlerweile völlig egal. Von mir aus können die Leute auch Schulden machen für ihr „Haben“ bis sie in persönlichen Konkurs gehen. Das ist jedem selbst überlassen und damit fertig für mich.

- Genau so unwichtig ist es ob man mich belächelt oder ernst nimmt. Ich hab nur mein Leben, von dem ich ausgehe es ist eine im wahrsten Sinne des Wortes eine „einmalig Angelegenheit“ und das will ich  leben nach meiner Art.
Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung.

- Erst kommt der Konsumrausch, dann kommt die Abhängigkeit und damit der Konsumzwang um den Rausch auf ein Neues zu erleben...und wie es mit allen Suchtmitteln ist: die Dosis muss ständig erhöht werden! Freiheit adjö!

- Und was die freie Zeit betrifft, so kostet sie mich tatsächlich nicht mehr als 1,25 €. Du liest richtig, für einen Euro und fünf und zwanzig Cents kann ich mir eine Stunde freie Zeit kaufen!

-Wie das? 
Um es einfach zu machen, so komme ich mit 900 Euro den Monat mehr als bestens über die Runde. Mit Haus und Hof und Auto und allem anderen (da kann ich sogar noch Geld sparen!) Aber der Betrag teilt sich gut mit 30 Tagen und die 30 Euro am Tag mit vierundzwanzig Stunden ergeben 1,25 €. Arbeiten willst Du für so einen Stundenlohn bestimmt nicht. 

- Wie viel ist Dir denn eine freie Stunde wert? Du sagst das Doppelte?


- Nun, dann gibst Du auch 1800 Euronen im Monat aus! Hast Du ein noch besseres Einkommen und noch höhere Ausgaben im Monat, dann wird Deine freie Stunde irgendwann so teuer, und Du kannst sie Dir nicht einmal mehr leisten! 
So einfach ist der Zusammenhang...


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13. April 2011

Warum weniger?

Es ist vielleicht mal wieder an der Zeit ein Resümee zu ziehen...

- Warum verfolge ich die Idee der Einfachheit schon so lange und „lohnt“ es sich denn wirklich?
Also bisher habe ich noch keine treffendes Gegenargument gehört welches mich davon überzeugt hat mehr Dinge zu besitzen...außer mehr Wohnraum. Und da war es der vergangene Winter der die stärksten Argumente auf seiner Seite hatte.

- Jetzt zähle ich einfach mal alle meine Argumente dafür auf gerade so wie sie mir einfallen:

- Mehr Freiheit, sowohl was Raum und Zeit betrifft, das „sich-um-Sachen-kümmern“ wird weniger und damit bleibt mehr Zeit übrig, vom Platz ganz abgesehen.

- Ordnung ist das halbe Leben...und die Frage was denn die andere Hälfte sei heißt meine Antwort wiederum eigene Zeit für was auch immer, selbst oder gerade fürs Nichtstun!

- Ich trage weniger zu unserer Umweltbelastung ein wenn ich weniger konsumiere. Das ist ja wohl für jeden von uns so glasklar und bedarf keines weiteren Kommentares.
Außerdem: ich bin, pardon my french, den „Verarschungsversuchen“ der Konzerne und Banken weniger ausgesetzt denn ich lasse mich nicht gerne an der Nase herumführen. Je weniger Schnittstellen, desto weniger werde ich für dumm verkauft. Tut meinem Ego ganz gut.

- Ich spare Geld und auch hier ist die Antwort auf die Frage wozu ganz einfach: Zeit ist Geld, oder anders gesagt Geld ist Zeit. Ich konnte also bisher schon monate- ja sogar einmal jahrelang verreisen, war einen langen Sommer an Land und ich werde nicht bis 65 arbeiten, sondern mir schon vorher mit dem Gesparten Zeit für mich kaufen.
Muss ich es vorher für Lebenswichtiges ausgeben, dann kann ich mir zwar weniger Zeit zurückkaufen aber brauche kein Geld zu leihen. Und wer hat schon gerne Geldsorgen?

- Weniger Besitztum befreit auch die Gedanken.
Religion und Geisteswissenschaften haben das schon lange erkannt. Viele Dinge zu besitzen lenkt leicht vom wesentlichen Inhalt des Lebens ab.
Was das denn sei, dieser Inhalt des Lebens fragst Du vielleicht? Das frage ich mich allerdings auch! Und da ist es ein Vorteil, Zeit zu haben um eine mögliche Antwort oder Einstellung zu finden.

- Qualität statt Quantität.
Ein gutes Werkzeug zum Beispiel macht eine Reparatur um so vieles einfacher.

- Übersicht zu behalten fällt leichter.
Und da meiner Meinung nach Äußeres mit Innerem einhergeht, so hoffe ich auch dass mein Leben sich „übersichtlicher“ statt chaotisch gestaltet.

- Es gibt bestimmt noch weitere Argumente für weniger Konsum und weniger Sachen zu besitzen, aber ich sehe ja schon hier klar und deutlich die Antwort auf die Frage: „Warum weniger“ für mich.

- Meine persönliche Freiheit und meine eigene, freie Zeit auszuweiten und darüber verfügen zu können geben sich immer wieder die Hand als Argument für das einfache Leben.
Dazu gehört allerdings auch der freie Wohnraum den ich für mich als Lebensqualität bewerte.


- Letztendlich so bestimmt jeder sein eigenes Maß was viel oder wenig ist, aber weniger ist ganz eindeutig auch weniger belastend.

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12. April 2011

Umsonst?

Ist es nicht unglaublich“ denke ich während mein Blick auf winterliche Natur fällt, „da gibt es Fernseh, Radio und Mailboxen, Suchmotoren und Programme und was weiß ich nicht alles völlig umsonst.“

- Umsonst?
Das ist ja bekanntlich nicht einmal der Tod, kostet er uns doch das Leben.
Wie es so treffend heißt.

- Und dann klingt das Wort „reklamefinanziert“ in meinen Ohren, während draußen der Wind die Bäume in Bewegung bringt, ein Holzscheit im Ofen knackt.
Natürlich ist es unglaublich, irgendwo muss das Geld um die ganzen „Umsonst-sachen“ zu finanzieren ja herkommen.

- Aber wer bezahlt denn die Reklamefinanzierung? Die Konzerne aus völlig uneigennütziger Mitmenschlichkeit etwa?
Es sieht ganz danach aus, denn wer bezahlt darf auch beim Programmangebot mitreden, und das wird ja auch reichlich ausgenutzt.

- Aber weit gefehlt. „Philanthrop Monserat“...das wäre ja der Tag wo die Welt sich nach Westen drehen würde. Nein, letztendlich sind es wir, die Konsumenten, die es via den Produktpreis selbst bezahlen.

- Mit anderen Worten: nix reklame- sondern konsumentfinanziert! Wieder einmal mit Hilfe einer Wortverdrehung den Hintergrund verwischt...
Und auf ein Neues bestätigt es sich, nun auf andere Weise: je weniger ich konsumiere, desto freier bin ich und desto weniger werde ich „über den Löffel barbiert“.

- Und sollte nur eine/r der Leser/innen diese kurzen Gedanken als Anstoß nehmen selbst weniger zu konsumieren, dann ist auch mein Geschreibsel nicht umsonst.

- Allerdings, gratis, das ist es garantiert!


- Ich lege lieber noch ein Stück Holz nach, schaue aus dem Fenster und verliere mich in dem Ausblick auf schneeschwere Bäume welche mit Hilfe des Windes die Last von ihren Ästen abschütteln...

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10. April 2011

Noch eine Vorstellung

Wie wäre es wenn „Svenserum“ mein einziges zu Hause wäre versuche ich mir manchmal vorzustellen? Die Frage hat mich ja schon von Anfang an beschäftigt.

- Jetzt habe ich tatsächlich schon einige Jahre und zu allen Jahreszeiten Erfahrungen gesammelt wie es ist hier zeitweise zu wohnen. Aber es war der vergangen Winter, der die Frage auf seine Spitze trieb.
Kalt, dunkel, voller Schnee, Batterien die nicht funktionierten und da wurde es plötzlich wieder eng, so wie zu Beginn als ich kein elektrisches Licht hatte.
Ohne den Bauern der den Weg pflügte um die Tiere auf der Wiese die hinter dem Haus liegt zu füttern hätte ich nur einen Trampelpfad durch den Schnee gehabt und wäre mir noch viel mehr „eingeschneit“ vorgekommen.

- Aber nicht nur das, sondern damit das Haus nicht auskühlt, so könnte ich mal gerade einen ganzen Tag wegbleiben wenn ich nicht wieder von Null anfangen will und ich spürte wie das Haus mich dadurch auch fesselt. Ein Wochenende woanders, und das Heimkommen...nun, ich weiß wie es ist wenn mich das „Torp“ mit null Grad im Haus empfängt. Das habe ich oft genug zu spüren bekommen.
Allerdings, wenn das Haus einmal aufgewärmt ist dann reicht tagsüber der Küchenofen oder einfach morgens ein Feuer im Kamin um es gemütlich warm zu haben.

- Im skandinavischen Winter ist man nun einmal einfach sehr auf das Drinnensein angewiesen und die dunkle Zeit ist lange. Da kann es wohl passieren, und die Decke fällt einem auf den Kopf denn der Bewegungsraum ist recht eingeschränkt.
Da heißt es eine starke Psyche zu haben um nicht die Wände hochzuklettern denn die Wintermonate können mehr als lang werden.

- Letztendlich tauchte eine neue Frage auf:
Ist das Leben mit den heutigen Bequemlichkeiten nicht das „einfachere“ Leben?
Die Antwort: im Winter allemal und bedeutend freier was die Beweglichkeit in jeder Hinsicht und auch Möglichkeiten betrifft.

- Aber wir Menschen sind ja anpassungsfähig und wäre also „Svenserum“ mein einziges zu Hause, dann käme ich auch damit klar denn das Haus schenkt Sicherheit auch bei einem Schneesturm und hat alles was zum Überleben gebraucht wird auch wenn vieles mit mehr Arbeit und Zeitaufwand verbunden ist

- Allerdings, „anspruchsvoll“ oder "verwöhnt" wie ich nun einmal bin: Überleben alleine reicht mir nicht!
Dabei ist „Svenserum“ sogar doppelt so groß als die kleine Schwester in dem wohl auch eine vielköpfige Familie einst lebte! Es scheint ganz so zu sein als gehörte auch ich zu denen, die immer mehr haben wollen.


- Da kannst Du es mal sehen!

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7. April 2011

Nur (m)eine "Vorstellung"?

Ich  wohnte (im wahrsten Sinne des Wortes) der Vorstellung „Tanz der Bäume“ während des ersten Frühlingssturmes der über „Svenserum“ fegte vom Parkett aus bei.

- Es ist gegen elf Uhr abends, draußen hat der Wind den ganzen Tag über stetig zugenommen und das Rauschen im Wald, so lange nicht gehört, wird für jede Stunde stärker.
Das Windrad ist in voller Aktion, der Schnee schmilzt fast zusehends bei dem „Südwest“ der endlich die langersehnte, warme Luft aus dem Süden mit sich führt.

- Der Abend ist spät geworden, die Sauna hat ihre Zeit beansprucht und ich sitze gegen elf Uhr entspannt und wie so oft am Küchenfenster. Aber diesmal muss ich nicht die Wärme des Küchenofens suchen, sondern sitze mit dem Blick „gegen den Wind“ und schaue Richtung Südwesten.

- Hochgewachsen sind sie, die Kiefern und Tannen. Fünfundzwanzig Meter und mehr ragen ihre Wipfel über den Waldboden und ich beobachte deren Bewegung durch den starken Wind.

- Und dann geschieht das, was mir schon des Öfteren hier passiert ist und...die „Wirklichkeit“ verändert sich.
Aus den windbewegten Stämmen und Ästen wird plötzlich etwas gänzlich anderes.

- Ich sehe, ohne merklichen Übergang, auf einmal Lebewesen die einen Tanz aufführen, einen Tanz dessen Musik aus Wind besteht. Ich sehe wie sie im harmonisch geordneten Gleichklang und doch unabhängig und sehr verschieden voneinander auf die Musik reagieren, wie sie schmiegsam und weich den großen und kleinen Tönen folgen, wie sie elastisch mitschwingen und sich unermüdlich anpassen mit einer Leichtigkeit von der Balletttänzer nur träumen können.

- Es vergeht über eine Stunde, bis mich die „wirkliche“ Welt wieder einholt und ich noch ein wenig Holz nachlege bevor ich, ein Erlebnis reicher, die Treppe aufsteige und mich zur Ruhe begebe...während die wahrhaften Künstler draußen auf der Waldbühne auch ohne Zuschauer sich im Winde weiter wiegen und denke:

- "Wenn wir wie die Bäume eine lange Ära hier auf der Erde erreichen wollen, dann geht es nur mit dem Wind, dann nur durch geschmeidiges Anpassen an stärkere Kräfte.
Selbst auf die Gefahr hin, nicht schlank und grade in den Himmel zu wachsen, so bleibt nur das „mit-der-Natur“ das wir Menschen ihr „entgegensetzen“ sollten.
Sich gegen den Wind anzustemmen führt unweigerlich früher oder später zur Entwurzelung."


- Eine Weisheit welche die Bäume schon lange ihr Eigen nennen...!

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5. April 2011

Nicht (viel) Neues unter der Sonne

Feuer ist seit dem Urbeginn der Menschheit die erste Quelle der Energie...und ist es noch heute. Egal ob Holz, Kohle oder Öl, noch immer verbrennen wir um Energie zu erhalten. 

- Dann kam irgendwann die Wind- und Wasserkraft hinzu, Mühlen und Hammerwerke wurden gebaut.
Die Wasserkraft ist auch heute noch eine der großen Energieerzeuger, die Windkraft ist wieder am Wachsen, diesmal wird Strom statt Mehl gemahlen.


- Mit anderen Worten: nichts Neues unter der Sonne.

- Doch dann kamen drei gänzlich neue Kraftquellen im letzten Jahrhundert hinzu: die Atomkraft, die Brennstoffzelle und die Möglichkeit Sonnenstrahlen in Strom zu verwandeln.
Ausser zum Bau der Anlagen wird bei der Brennstoffzelle und der Atomkraft allerdings auch weiterhin eine endliche Rohware zur Energieerzeugung benötigt!

- Was die Kernkraft betrifft, so müssten eigentlich „Three Mile Island, Tjernobyl und Fukushima“ ausreichen um zu zeigen, dass wir auf dem falschen Weg sind mit dieser Technik die wir nicht beherrschen wenn es zur Krise kommt. Von dem Abfall will ich hier ganz schweigen, denn die Zeitspanne ist für mich unbegreiflich.
Zukunft hat die Atomkraft auf jeden Fall keine in meinen Augen.

- Ich sehe nur einen wirklich gangbaren Weg der Energieerzeugung, und der heißt: Wasser-, Wind- und Sonnenenergie.
Noch liegt der Wirkungsgrad um Strom aus Sonnenstrahlen zu erzeugen bei ca. 20 %, aber im Labor ist schon das Doppelt möglich geworden.

- Aber da ja nur auf der halben Erdkugel Tag ist, so muss ein Netz gebaut werden das sich über die gesammte Erde erstreckt, denn irgendwo scheint immer die Sonne.
Das ist aber nur von einer gesammelten Menschheit durchführbar...und trägt so vielleicht auch zu einer Einigung bei.

- Eine Utopie?
Nein, wir steuern mit accelerierender Geschwindigkeit darauf hinzu...denn wir haben bald keine andere Wahl mehr als die Feuer ausgehen zu lassen damit wir auch übermorgen im wahrsten Sinne des Wortes noch sagen können:


- "Es gibt doch etwas Neues unter der Sonne!"

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4. April 2011

Bewegung

Endlich kommt wieder Bewegung in die Natur nach Monaten mit kaltem Stillstand.

- Der erste Frühlingssturm bringt warme Luft von Südwesten und der Schnee schmilzt zusehends.
Im Wald sind die kahlen Stellen schon in Überhand während auf der Lichtung noch immer der Schnee eine geschlossene Decke zeigt.
Und an diesem ersten wirklichen Frühlingstag bin ich zur Stelle genieße die wärmenden Sonnenstrahlen und die frischen Brise um meine Nase.

- Es juckt in den Fingern mit der Gartenarbeit zu beginnen, aber noch darf ich mich in Geduld üben. Aber wie schön, wieder einmal weichen Waldboden unter meinen Füssen zu spüren statt hartem Schnee und Eis, wie wohltuend die ersten Blüten zu sehen denn Krokus und Schneeglöckchen recken ihre Blütenkelche der Sonne entgegen.

- Die Vögel suchen auch die Futterstelle nicht mehr so eifrig auf, sie finden jetzt wieder Nahrung in der erwachenden Natur.

- Ich genieße die Wärme im Haus, starte ich doch jetzt bei nur noch sechs, sieben Grad und schnell ist es gemütlich warm.
Wie ich mich doch anpasse, sieben Grad im Haus kommen mir fast schon wie „geheizt“ vor.


- Ich höre dem Rauschen der Bäume und schaue dem Windrad zu und auch in mir weicht die „Winterstarre“ langsam der „Frühlingsbewegung“.

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