16. August 2011

Gei(st)erstunde

Ich komme aus dem Stall und der Himmel gegen Westen hat eine bedrohliche Farbe angenommen.


- „Da braut sich doch wohl etwas zusammen.“ denke noch an "Geisterstunde" als ein Vogelruf mit scharfem Schrei die Stille auf der Lichtung zerreißt und mir einen leichten Schauer den Rücken hinunter sendet. Ich schaue nach oben, meine Augen suchen in Richtung des Rufes aber finden nichts.
Und wieder höre ich den durchdringenden Ruf, eine Stimme die mir gleichzeitig sehr fremdartig und doch merkwürdig bekannt vorkommt.

- Da, da war schweres Flügelschlagen gar zu hören die rauschend versuchen Luft unter die Federn zu bekommen, und dann sehe ich ihn.
Gross ist er, eine Flügelspannweite die mit jedem Schlag noch zu wachsen scheint.
Fremdartig wirkt er, und wiederum nicht. Adlergleich zwar und doch anders.

- Und dann sehe ich was mir an diesem Vogel so befremdlich wirkt, er hat keine Federn an Hals und Kopf.
Keine Federn, sollte es etwa? Kann es tatsächlich sein? Ist der Vogel etwa aus einem Zoo ausgebrochen?
Tatsächlich, zu meinem großen Erstaunen fliegt ein Geier über die Lichtung, sucht mit scharfen Augen die Wiese ab, findet Aufwinde und schraubt sich höher, höher, höher, bis ich ihn letztendlich aus den Augen verliere.

- Das kann ja wohl nicht sein denke ich kopfschüttelnd und mit dem Bild vor Augen suche ich im Netz nach der Vogelart.
Es dauert gar nicht lange, ich finde ihn auch und bin plötzlich nicht mehr überrascht welcher Art Vogel es war.
Es war zu lesen dass sich diese Art weltweit mehr und mehr ausbreitet, es keine Gefahr der Ausrottung gibt und niemand wirklich erstaunt sein muss, wenn er diesen Vogel auch in den dichtbesiedelten und meist industrialisierten Gebieten der Welt findet.

- Der Vogel der eben noch über „Svenserum“ schwebte, dann aber abzog gehört zu der Gattung:
 „vultur non pecunia“.1)
 Kein Wunder dass er wieder von hier abzog, denn es gibt nichts für ihn zu finden.

- Hier gibt es keine Schuldscheine die er fressen kann oder mich zwingen könnten gegen meinen Willen zu handeln.
 "Auf Pump" hätte ich mir dieses Torp nie gekauft sondern einfach darauf verzichtet.
Schulden auf mich zu nehmen nur um etwas zu besitzen wo ich auch ohne mit auskomme ist nicht meine Art.
Meine eigene „frei-Willigkeit“ ist mir wertvoller als unnötiger Besitz der unfreiwillig macht da auf Kredit gekauft.

- Das scheint allerdings für die allermeisten Staaten und auch deren Einwohner nicht zuzutreffen.
Es erscheint mir sogar als haben die „Geldgeier“ nur darauf gewartet denn jetzt kann fette Beute gemacht werden!
Selbst Staaten stehen gar auf der Ausverkaufsliste dieser „schrägen Vögel“!

- Ich habe den Eindruck der Kahn ist sowohl auf Grund gelaufen sowie am absaufen...und nur ein Besatzungsmitglied scheint zu den Überlebenden zu gehören...
nämlich der 1)„Pleitegeier“!


- So wurde aus der Geisterstunde eine Geierstunde...oder ist es in diesem Fall nicht beinahe das Gleiche?

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