13. September 2011

Altbekannter Weg

Und wieder einmal ist die Zeit gekommen.

- Auch das ist Alltag mittlerweile am werden, die Ankunft am Waldweg wo der Bus so passend hält.

- „Svenserum“ hat tatsächlich eine „eigene“ Haltestelle nur zwanzig Meter vom Weg der bergan- bergab- berganwindend in den Wald und auf die Lichtung führt.

- Diesmal komme ich von weit im Norden Schwedens, mit Taxi, Flieger, Zug, Bus, Taxi, Bus und zum guten Schluss zu Fuss die gut 1500 km zum Torp und bin wie so oft um sieben Uhr morgen Abend da.
Noch ist es einfach, noch ist es warm und ein Feuer ist nicht das Erste um das ich mich kümmern muss. Es ist wohl auch noch hell wenn nicht die Regenwolken schwer hängen so wie hier im Hafen von Luleå.

- Schon beim nächsten Törn sieht die Welt ganz anders aus wenn ich wieder ankomme.
Aber daran will ich jetzt nicht denken, jetzt werde ich die Freiheit genießen, mich draußen auf die Schwelle der Stalltür setzen und...

- Wie immer werde ich an dem Wegabschnitt verweilen mit seinem wohlvertrauten Blick gegen Westen das Tal entlang denn es ist für mich der schönste Augen-Blick hier in der Nähe der Lichtung.


- Wer eine Zeitlang mitgelesen hat weiß auch: die Beiträge werden spärlicher fließen, denn ich verbringe so viel Zeit wie möglich im Freien nach fast fünf Wochen ständigem Aufenthalt in einem „Haus“ auf einem Schiff wo ein Bildschirm die grösste Zeit meine Aussicht ausmacht und lade meine Batterien wieder auf.

***

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Viele Gedanken und „inspirierte“ Texte hier verdanken wir Leser und Leserinnen diesem „Bildschirm-Ausblick“ – Danke! Lange 1500 km Heimweg – das Ziel des „Augen-Blicks“ soll sie leicht machen. Vielleicht noch dies in den Rucksack:

The Road Not Taken

Two roads diverged in a yellow wood,
And sorry I could not travel both
And be one traveller, long I stood
And looked down one as far as I could
To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair,
And having perhaps the better claim,
Because it was grassy and wanted wear;
Though as for that, the passing there
Had worn them really about the same.

And both that morning equally lay
In leaves no step had trodden black.
Oh, I kept the first for another day!
Yet knowing how way leads to way,
I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh
Somewhere ages and ages hence:
Two roads diverged in a wood, and I-
I took the one less travelled by,
And that has made all the difference.
(Robert Frost (1874-1963)

In der Übersetzung des berühmten Dichters Paul Celan:

In einem gelben Wald, da lief die Straße auseinander,
und ich, betrübt, daß ich, ein Wandrer bleibend, nicht
die beiden Wege gehen konnte, stand
und sah dem einen nach so weit es ging:
bis dorthin, wo er sich im Unterholz verlor.

Und schlug den andern ein, nicht minder schön als jener,
und schritt damit auf dem vielleicht, der höher galt,
denn er war grasig und er wollt begangen sein,
obgleich, was dies betraf, die dort zu gehen pflegten,
sie beide, den und jenen, gleich begangen hatten.

Und beide lagen sie an jenem Morgen gleicherweise
voll Laubes, das kein Schritt noch schwarzgetreten hatte.
Oh, für ein andermal hob ich mir jenen ersten auf!
Doch wissend, wie’s mit Wegen ist, wie Weg zu Weg führt,
erschien mir zweifelhaft, daß ich je wiederkommen würde.

Dies alles sage ich, mit einem Ach darin, dereinst
und irgendwo nach Jahr und Jahr und Jahr:
Im Wald, da war ein Weg, der Weg lief auseinander,
und ich – ich schlug den einen ein, den weniger begangnen,
und dieses war der ganze Unterschied.

Kap Horn hat gesagt…

Danke!