3. November 2011

Von Luftlöchern und Luftschlössern

Es gibt Stunden hier oben auf „Svenserum“, würde mich jemand sehen, dann wäre der Kommentar: „Du guckst ja Löcher in die Luft“.

- Tja, das mag wohl stimmen, denn unzählige Stunden habe ich mittlerweile hier verbracht und dem Wald und der Wiese oder auch der Schneedecke beim Wachsen zugeschaut.
Ehe ich mich versehen habe, so ist eine Stunde verstrichen wo ich...ja was eigentlich?
Ja, doch, wo ich in die Natur schaue. Da ein Vögelchen oder ein Eichhörnchen, dem zackigen Flug der braunen Libellen folgt mein Blick, fallende Blätter im Herbst, der Regen wie er die Tonnen füllt, dem Tanz der Schneeflocken während ich gleichzeitig die Waldgeräusche höre welche die Stille nur um so deutlicher machen, eine Stille die so durchdringlich sein kann...und vor fast zwei Jahren dieses Haiku entstehen ließ:

Verständlich das Wort
Der Sinn doch unbeschreiblich.

- Dabei lasse ich wie so oft hier meinen Gedanken freien Lauf und mal laufen sie mit dem Geschehen auf der Lichtung, mal mit dem auf der Welt, oder aber sie folgen dem geschlungenen Pfad der philosophischen Gedanken. Mal machen sie einen Sprung in die Vergangenheit ein andermal in die Zukunft bis die Natur sie schlicht und einfach wieder in das Hier und Jetzt zurückzieht.

- Manchmal so baue ich dann in diese Luftlöcher auch noch Luftschlösser, tagträume vor mich hin, habe Bienenstöcke die summen, Hühner die gackern, vielleicht ein paar Ziegen die Bocksprünge machen, ein Garten der prunkt.
Die Linde und Kastanie tragen Kronen, die dunklen Tannen sind weg und das Häuschen liegt eingebettet in Grün, badend in strahlendem Sonnenschein.

- Und warum auch nicht?
Gerade dieser Luxus Zeit ist hier oben keine Mangelware, ist ein Teil vom Reichtum den dieser sonst so bescheidene Platz in sich birgt.
Warum sie hier so füllig vorhanden ist?


- Hier ist Zeit im Überfluss, ich kann sogar Löcher in den Himmel gucken!

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