15. Dezember 2011

All Wege führen nach Rom


Nun ja, fast alle, denn ich weiß zumindest von einem, der nur in den Wald und auf eine Lichtung führt.

- Jetzt bin ich diesen Weg seit etlichen Jahren zu allen Tages-, Nacht- und Jahreszeiten gegangen und, wenn auch nur ganz selten, auch bei Vollmond.

- Aber einer der seltenen Zufälle kann dann so aussehen: es ist Vollmond, nicht völlig bedeckt von dunkelziehenden Wolken die der frische Westwind am Himmel vor sich hertreibt.
Selbst ein wenig Schnee liegt und ein Abend- oder Nachtspaziergang um die Lichtung ist bei einer solchen Gelegenheit eine Wanderung durch eine andere Welt, einer Welt wie sie in der Stadt, und sei sie noch so klein, nie möglich ist zu erleben...

- Ich folge dem Weg ein Stück bergab bis hin zu der Stelle wo sich ein Blick durch die Bäume in das kleine Tal öffnet bevor ich wende und meine Schritte zurücklenke.


- Der Mond ist so hell, sogar die Stämme werfen ihre Schatten vor mir auf den Weg bevor mir das Fenster seinen einladenden und heimeligen Schein entegegenleuchtet.






- Ich setze auf dem Weg fort Richtung Stall, werfe immer wieder einmal einen Blick zurück bevor das Haus hinter der Scheune verschwindet und kein Lichtschwein mehr zu sehen ist.












- Zur „Feier der Nacht“ habe ich alle Lampen an und ganze zwanzig Watt! beleuchten die Zimmer.










- Es ist schon ein eigenes Gefühl zu wissen: das Licht kommt von der Sonne und ist das Einzige sichtbare Zeichen dass in dieser Vollmondnacht menschliche Aktivität hier oben im Wald ist.

- Der nächste Nachbar wohnt unten an der Landstraße, beinahe einen Kilometer weiter weg.
Doch es reicht hinter die Scheune zu treten um keine Spur mehr davon zu sehen.

- Dafür strahlt dann die Veranda mit den vielen Fenster umso heller wenn ich hinter dem Stall wieder hervorkomme und zeigt damit ganz deutlich: hier ist jemand zu Hause.





- Dann weiter an dem kleinen Kartoffelfeld entlang bis zum Waldrand, wieder ist das Haus „verschluckt“, die Lichtung dunkel und scheinbar unbewohnt...







- Mein Begleiter auf diesem kurzen Stück des Weges ist das ständige Rauschen der Bäume im frischen Westwind und ich spüre: hier lebt es, mit und ohne mich.


- Das hat selbst Rom nicht zu bieten.

***

3 Kommentare:

Frau Heller hat gesagt…

Wow Du hast ein Lichtschwein? :-) Das muss ja richtig viel Glück bringen!
Das wünsch ich Dir auch und immer eine gute Zeit, egal wo Du gerade zuhaus bist!
Liebe Grüße

Kap Horn hat gesagt…

Hej Regenfrau

Danke fuer die "gute-Zeit-Wuensche", sie sind in meiner Zweizimmerkajuete an Bord angekommen.

Kap Horn

Anonym hat gesagt…

"Alle Wege ... Nun ja, fast alle, denn ich weiß zumindest von einem, der nur in den Wald und auf eine Lichtung führt."

und weiter auf den Regenbogen dort