Die Tage sind voll davon und jetzt schreibe ich
- Der Zufall wollte es und ich wurde in einem Teil der Welt geboren in der die allermeisten Menschen seit vielen Dezennien ständig im Überfluss leben.
So habe ich mir noch nie in meinem Leben Sorgen darüber zu machen müssen, ob ich auch morgen oder gar übermorgen satt werde, ein Dach über dem Kopf habe oder frieren muss, sondern ich kann frei von dieser Art Exitenzängsten sein. Deshalb alleine schon betrachte ich mich als reich.
Ich bin in meinen eigenen Augen und wenn ich die Zustände auf unserer Welt betrachte ein privilegierter Mensch!
- Privilegien sind schon immer mit Besitztum eng verknüpft, und wie bei allen die in ihren Genuß kommen, so liegt die Gefahr nahe dies als selbstverständlich anzusehen, blind für die Umwelt zu werden, sich auf das hohe Ross zu schwingen und sich weit von denen zu entfernen die nicht die gleichen Möglichkeiten haben.
- Entweder bekommet man sie von denen welche die Macht haben oder aber man kauft sie sich wenn man selbst genügend Geld hat. Besitz und Reichtum setzen sie in jedem Fall voraus.
- Solche Gedanken tauchen immer wieder einmal auf.
So auch gestern Abend als die gesammelte Besatzung sich zum schwedischen „julbord“ einfand und ich diese reichhaltige Vielfalt an Gerichten sah.
- Nein, diese Gedanken haben mir nicht den Appetit verdorben oder ein schlechtes Gewissen beschert, auch wenn ich an den Hunger den es in der Welt gibt dachte.
Stattdessen haben sie mich daran erinnert dass dies nicht selbstverständlich ist und das hat den wunderbaren Gerichten einen Geschmack verliehen, den kein Koch bei aller Liebe an ein Essen zaubern kann.
- Ich kann ein gutes Essen genießen aber um die Wahrheit zu sagen, so macht es mir nicht das Geringste aus mit „irgendetwas“ auf dem Teller meine Tage im Torp zu verbringen.
- Keinen Hunger haben zu müssen ist mir schon Überfluss genug.
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4 Kommentare:
Hej Käpt`n,
ich kann deine Einstellung nur unterschreiben.Ich habe auch keine "Welthungergewissensbisse" wenn ich was Gutes koche oder esse. Es wird schon seinen Grund haben, warum ich auch bei der "vollen Suppenschüssel" aufgewachsen bin, allerdings mit dem notwendigen Respekt vor demn Inhalt und vor allem der Mühe, die es bedeutete sie zu füllen. Daher fällt es mir sehr schwer zuzuschauen wie Lebensmittel die einwandfrei sind tonnenweise im Müll landen.Oft schon, bevor sie überhaupt in den Handel kommen. Dort liegt der "Hund begraben", wie es bei uns heißt.
Nachbars HÜhner, Hasen, Katzen Hund und unser Pferd sorgen dafür, dass aus dem normalen Küchen-Abfall oft nicht genug für die Kompostwürmer bleibt.;)
Es muss sich bei uns auch nicht immer aus Tradition bei gewissen "Fress-äh Fest-Tagen" der Tisch biegen. Es hat schon "hohe Festtage" gegeben, wo es auf allgemeinen Wunsch nur eine "Rahmsuppe" ,Palatschinken oder "Restlessen" gegeben hat. Sehr zur Entspannung der "Küchenmannschaft" ;)
Morgen kommen meine Australier für eine Woche zu Besuch, da wird es auch eher einfache aber für sie eben seltene Hausmannskost geben.
Hej Maroni
Ich sah vor noch nicht lange eine Sendung im schwedischen Fernsehen: ein drittel des produzierten Essens wird einfach weggeworfen!
In den Geschäften, bei den Grosshändlern aber auch in den Haushalten.
Sei es in Schweden, Frankreich, oder in Deutschland.
Das ist selbst wenn man nicht gläubig ist eine Freveltat in meinen Augen!
Hallo miteinand,
In Lund/Schweden werden jetzt Essensreste gesammelt und für Biogas verwendet. Gleichzeitig wird der übliche Müll natürlich viel weniger :)
Grüsse
Evelin
Hej Evelin
Damit wird zumindest dann noch was angefangen. Ganz selten zwar aber auch bei mir kommen manchmal Reste vor.
Entweder passt es noch als Futter fuer die Krähen und Elstern (es liegt nie länger als ein paar Minuten) oder wenn nicht, dann geht es in den Warmkompost und wird zu Erde.
Zumindest habe ich das Gefuehl es ist nicht achtlos weggeworfen zu keinem Nutzen ueberhaupt.
Gruesse nach Lund mitschicke
Kap Horn
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