18. April 2012

Bei mir tickt´s nicht richtig


Das ist mir im Grunde nicht neu und ich denke ich lasse es dabei.

- Da komme ich kurz vor Mitternacht endlich in „Svenserum“ an und was sehe ich?
Außer einem Sternenhimmel der rein und klar über dem Haus leuchtet wie ich ihn lange nicht mehr gesehen habe, ein Thermometer das im Haus sieben Grad Plus anzeigt, so fällt mein Blick auf die hölzerne Küchenuhr: es ist erst kurz vor dreiundzwanzig Uhr!
Während ich weg war, wurde es ja wieder Sommerzeit...allerdings nicht hier im Wald.
Ich bekomme also eine Stunde „geschenkt“.
England lag eine Stunde nach, Finnland eine vor unserer schwedischen Bordzeit) so passe ich mich auch hier einfach an.

- Da diese Lichtung sowieso ihre eigene Zeitrechnung hat die sich nach der Sonne richtet, so belasse ich es einfach dabei. Großzügig mit der Zeit umgehen zu können ist ein Luxus den mir das Dasein in diesem einfachen Haus schenkt.
Wen kümmert es was die Uhr im Wald anzeigt?
Mich am wenigsten!

- Und im Herbst holt mich paradoxalerweise die Welt die mir ein Stunde voraus ist wieder ein.


- Eigenartig, dieses mit der Zeit!

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16. April 2012

Sommervogel


Welch schöner Name für einen norwegischen „Schmetterling“.

- Die ersten waren vor zwei Wochen auf „Svenserum“ zu sehen. Auch Hummeln waren schon zu Gange und ich bin gespannt wie es übermorgen, bei Tageslicht aussehen wird.

- Übermorgen, denn ich komme nämlich erst morgen kurz vor Mitternacht an. Später als gedacht, aber dafür ohne Zeitstress und ich kann auch in Stockholm ein wenig Proviant einkaufen.
Mit anderen Worten: wie gehabt.

- Das letzte Mal brannten drei Öfen innerhalb von zehn Minuten, bald werden es wohl vier sein und ein paar Minuten länger wird es dauern. Allerdings, es wird es umso schneller warm werden!

- Diesmal hat mich der Törn nach Lettland, Norwegen, Dänemark, Holland, England und Frankreich unterwegs sein lassen bevor er in Finnland zu Ende ist, eine Route die dem Flug des „Sommervogels“ nicht unähnlich ist.


- Bald ist also noch ein „Gaukler“ auf der Lichtung anzutreffen!

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15. April 2012

Sieben auf einen Streich


Um den neuen Auflagen der Ölgesellschaften gerecht zu werden, denn die Ablösung von Kapitän und erstem Steuermann soll 14 Tage auseinander liegen, so habe ich sieben Wochen Freiheit vor mir liegen!

- Sieben Wochen sind wie Sommerferien, zu Anfang beinahe unendlich lange. Ich bin mal gespannt, wie viel ich in den Wochen verwirklichen werde von den Ideen die ich so im Kopf habe.

- Wenn nichts dazwischen kommt, so heißt es am Dienstag in Porvoo, Finnland bei Ankunft direkt an den Kai und ich könnte tatsächlich schon am Dienstagabend gegen 21 Uhr die Tür bei Svenserum mit dem wohlbekannten hölzernen „Klack“ aufschließen.

- Auf den Weg bin ich gespannt, wie er verändert worden ist und überhaupt. Im Winter bin ich weggefahren und zum Frühling komme ich zurück und vor mir liegt die schönste Zeit des Jahres.

- Und da ja das Meiste kein Muss, sondern ein Wollen ist, so ist es nicht so wichtig wie viel ich getan bekomme oder nicht, denn die Freude am Schaffen will ich mir durch selbstaufgelegte Zwänge nicht nehmen.

- Allerdings, ein paar neue "Pinselstriche" will ich schon zu Stande bringen auf dem fünftausend Quadratmeter großen, dreidimensionalen Bild.


- Daran hat sich in den, fast auf den Tag genau, vergangenen zwei Jahren nichts geändert!

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13. April 2012

Auf ein Neues

In wenigen Wochen ist es wieder einmal so weit.

- Es ist das fünfte Jahr in dem ich meine Winterkartoffeln auf „Svenserum“ anbaue und es ist das vierte Jahr mit eigenem Saatgut.

- „Asterix“ die Nachfolgerin von "Bintje" ist eine rotschalige und gelbfleischige Kartoffel die bisher recht gut im mageren Sandboden gediehen ist und vielleicht sogar anfängt sich noch besser zu akklimatisieren. Wo sie doch „zu Hause groß wird.“
Dieses Jahr werden sie in ausgeruhtem Boden wachsen, dort wo das alte Erdbeerfeld lag. Ich habe es schon im Herbst fürsorglich dick gemulcht um Unkraut zu ersticken und es damit leichter wird zu pflügen.

- Richtig, ich werde mich wieder selbst vor den Pflug spannen um die Furchen zu ziehen.

- Der handgezogene Pflug ist auch ein Gerät das schon lange hier oben seine Dienste getan hat, denn Kartoffeln waren einmal eine wichtige Essensquelle für die Menschen im Wald.
Ob gezwungenermaßen oder freiwillig, die Freude das eigene Essen wachsen zu sehen ist wohl noch immer die gleiche.

- Aber ein großer Unterschied ist da: meine Freude ist selbst bei schlechter Ernte ungetrübt denn ich bin nicht auf eine reiche Ernte angewiesen.
Zumindest noch nicht.

- „Selbst ist der beste Knecht“ heißt ein schwedisches Sprichwort, also...


- „Hüh Torpare, Hüh!“

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11. April 2012

Zur falschen Zeit am richtigen Platz.


Damit hat die letzte Woche für diesen Törn angefangen.

- Le Havre heute um Mitternacht, dann via Kielkanal nach Porvoo in der finnischen Bucht und dort müsste, wenn alles klappt, in einer Woche auch dieser Törn zu Ende sein. Ein Törn der bisher recht ruhig verflossen ist. Ein Törn der aber auch vor zwei Tagen hätte ganz anders verlaufen können.

- Der Kaiplatz von dem wir nur eine gute Stunde entfernt waren war noch belegt von einem anderen Schiff und dieses Schiff wurde gerammt von einem Fahrzeug das auf dem fließenden Wasser der Themse drehen wollte. Dabei ging irgendetwas schief und das „sicher" vertäute Schiff bekam einen sechs Meter langen Schaden. Zum Glück oberhalb der Wasserlinie.

- Wäre das Schiff so wie geplant zwei Stunden früher mit dem Löschen fertig gewesen, dann hätte es uns erwischen können! Mit 9500 Tonnen extrem feuergefärhlichem "Acrylate" an Bord ist der Gedanke nicht gerade angenehm.
Wir waren Dank einer Verspätung zum „falschen Zeitpunkt“ am richtigen Platz.

- So hieß es für uns nur auf der Themse zu drehen um zurück zu einem Ankerplatz zu segeln.
 Erst gegen Vormittag war für das andere Schiff die lange Nacht mit allem Papierkram und, und, und vorbei bevor es zur nächsten Werft segeln durfte.

- Jetzt heißt es also nur noch eine Woche ohne Malheur hinter mich zu bringen bevor ich zum ersten Mal seit sechs Wochen meinen Fuß wieder an Land setzen werde.

- Und ich freu mich wie ein Frühlingskönig darauf zumal der Schneekönig sich wohl endgültig für diesen Winter wieder nach Norden hin verzogen.

- Und wenn ich angekommen bin werde ich mich erst einmal setzen.


- Denn dann bin ich wohl zur richtigen Zeit am richtigen Platz.

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9. April 2012

In vollen Zügen genießend?


Wie das so weiter geht mit uns und der Erde wird sich schon bald zeigen. 

- Wir leben in einer "großartigen" Zeit, denn die gesamte Menschheit kommt dem Punkt immer näher wo wir Weiche entweders stellen oder aber der Zug weiter in Richtung "Prellbock" rauscht wenn er nicht schon vorher entgleist ist.
Da wir Menschen, und damit die Menschheit, aber letztendlich nur ein einzig wichtiges Ziel im Auge haben, nämlich das Überleben so lange es geht, so bin ich trotz allen dunkeln Wolken zuversichtlich.

- Allerdings, ganz ohne Regen wird es nicht abgehen bis für diesmal die Wolken vorübergezogen sind, zumal sie sich über den ganzen Erdball erstrecken.

- Ab und an verliere auch ich den Mut wie wenn ich zum Beispiel höre dass ausgerechnet in Durban als sich dort die Klimatkonferenz sammelte auch das größte Kohlekraftwerk der Erde seine Abgase ausspuckt, mit einer Lebensdauer von vierzig Jahren, finanziert von der Weltbank.
„Es ist der blanke Hohn“ war mein erster Gedanke als ich das im Radio hörte. Und es ist der blanke Hohn oder aber die absolute Nonchalance und ein Zeichen von totaler Verantwortungslosigkeit der Erde und deren Klima gegenüber.
Und somit also auch mir gegenüber!
Aber deshalb aufgeben? 
Nie im Leben!

- Der Erde gegenüber nonchalante Menschen gehören NICHT an maßgebende Stellen denn ihr Maß ist nicht nur veraltet, sondern obendrein auch noch verfälscht denn aus rein „humanitären“ Gesichtspunkten ist dieses Werk bestimmt nicht zu Stande gekommen. Da stehen rücksichtslose Bereicherungsintressen dahinter.

- Aber ich bekomme den Eindruck, auch das lassen wir Menschen uns langsam nicht mehr bieten, genauso wie die Zeit kommt, wo Überkonsum als gesellschaftsunfähig angesehen wird.
Es wird zum Antistatus viele Dinge zu besitzen denn es zeigt dass Du statt reich zu sein verantwortungslos und im Grunde a-sozial bist.
Es hilft auch nichts dass die Propaganda und Angstmache lautet: der Konsum muss steigen damit das Wirtschaftssystem überlebt, damit wir nicht in Arbeitslosigkeit und gar Armut versinken denn auch das Motto ist veraltet und nicht mehr tragfähig.

- Was denn nutzt das Geld, wenn es keinen blauen Himmel mehr gibt oder ein Meer in dem keine Fische mehr schwimmen und in dem man nicht baden kann, der Sandstrand ölverklebt, die Natur verarmt ist?
Wer Geld hat, sucht sich schon heute die Möglichkeiten einer relativ sauberen Natur.
Was aber wenn es sie nicht mehr gibt und auch nicht für alles Geld auf der Welt mehr zu kaufen geht?

- Aber auf dem Weg müssen wir eine heilige Kuh schlachten die den Namen „Konkurrenz“ trägt.
Sie trägt, gemeinhin angenommen, zur Entwicklung und Verbesserung des Marktes bei.
Aber auch das ist wie so vieles andere einfach eine Scheinbarkeit: das wirkliche Ziel des Kapitalismus ist nichts anderes als das Monopol, die Alleinherrschaft über sowohl die Produktionsmittel, des Produktes und des Marktes um die Preise so hoch zu setzen wie es geht und sowohl den Arbeiter, den Konsument und die Erde auszubeuten.
Nur, statt Ketten und Peitsche, so „rasselt“ heute die Verschuldung und „knallt“ die ausgeklügelte Verkaufspsychologie in der Luft.
Es sieht so aus als wären die „Corporations“ auf dem besten Weg ihr Ziel zu erreichen.

- Aber auch da haben die ersten angefangen gegen diese Art der Ausbeutung zu reagieren.
Ich bin nicht der einzige der freiwillig seinen Konsum versucht herunterzuschrauben und die Schuldfesseln schon lange abgeworfen hat.

- Ein Weg ist auf die Straße zu gehen um an „Occupy Wall Street“ oder „reclaim the streets“ teilzunehmen. Aber da ich nicht an solchen Brennpunkten lebe, diese Art von Protest auch nicht meine Art ist, so ist mein Weg der des freiwilligen Verzichts, der Auswahl an Produkten, Einsender in Netzzeitungen zu schreiben und auch diesen Blog zu veröffentlichen.

- Auch wenn ich weit entfernt bin von allem was „ideal“ ist und mich bestimmt weniger engagiere als es möglich wäre, so ist meine Richtung klar.
Ich will nicht auf den Prellbock zu rauschen, sondern ich bin am Einbremsen um nicht aus der Weiche getragen zu werden.
Denn diese Weiche werden wir nehmen!
Wieso ich mir so sicher bin?
Wir haben gar keine andere Wahl und wenn genug Menschen das eingesehen haben, dann werden auch die egoistischen Lokführer von heute nicht mehr am Hebel sitzen.

- Es stehen heute, doch spätestens morgen, ganz andere Werte auf dem Spiel als Macht und Reichtum! Es ist nämlich kein Güterzug für den wir die Verantwortung tragen sondern ein, mittlerweile übervoller, Personenzug.

- Die Zeit wo wir das Leben in "vollen Zügen genießen" können ist erst einmal dabei sich dem Ende entgegen zu neigen.



Oder hat sie, anders als gedacht, gerade erst angefangen?


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8. April 2012

Was weiß ich...


Manchmal denke ich: es ist alles gesagt, es ist alles schon gedacht und auch getan, es wiederholt sich nur. Die Kulisse ist neu, das Schauspiel das gleiche.

- Es gab eine Zeit, da hatte ich alle Antworten auf die Fragen des Lebens, dann, dann kamen stattdessen auch meine Fragen, Fragen die ich selbst gestellt bekam von denen die damals älter waren.

- Aber langsam gehen mir selbst die Fragen aus, langsam so...ja so was eigentlich?
Immerhin, auch das ist ja noch eine Frage.

- Manchmal denke ich: auch das Fragen führt zu nichts, außer zu neuen, denn im Grunde liegt die Antwort auf der Hand: lebe, schlicht und einfach. Erlebe wie es kommt.

- Es ist wie es ist und es kommt wie es kommt, weder mehr...noch weniger.
Wenn meine Fragen aufhören, hört auch mein Suchen nach Antworten auf und damit kehrt Ruhe ein, Ruhe um das Leben zu leben, betrachten zu können als das was es ist.

- Eine Unergründlichkeit.

- Die Physiker zum Beispiel meinen mit der Quantentheorie das letzte, kleinste Bauteil gefunden zu haben. Wie kann man nur so gescheit und gleichzeitig so dumm sein?
Es steckt immer „mehr dahinter“ als wir annehmen. Zum Glück, denn das kleinste Bauteil zu finden bedeutet an das Ende dieses Weges zu kommen.

- Wie langweilig!

- So viel mir „Svenserum“ auch bedeuten mag, aber es kommt die Zeit, wo auch das vorübergegangen ist...
oder vielleicht auch nicht!

- Und dann, dann gibt es Antworten auf Fragen die sich nicht in Formeln oder Gesetze, weder Philosophie, Religion oder sonstige Schemen einordnen lassen, und dennoch klar sind...


- Bekomme jetzt bloß nicht die Motten.



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6. April 2012

Weg-geworfen


Es wird ständig mehr...und es wird ständig weniger.

- Egal wo ich hinschaue so sammelt es sich und so sammle auch ich. Mails auf der Arbeit die Jahre alt sind...weg damit. Papierkram genauso. Klamotten zu Hause habe ich zur Kleidersammlung gebracht.
Mein Blog? Auch da habe ich gestern reduziert und gerade eben auch meinen virtuellen Schreibtisch.
Drei  Ikonen sind übrig geblieben, Google, Word und der Papierkorb! alles andere das ich ab und an brauche finde ich auch so.

- Warum?
Ganz einfach, je weniger, desto besser ist meine Übersicht, desto weniger müssen beispielsweise meine Augen wahrnehmen was ich als nebensächlich ansehe, desto mehr können sie das schauen was...
ja, was wohl?

- Ich bin dabei mich zu „konzentrieren“ stelle ich für mich fest.

- Wohin mich das führt frage ich mich manchmal.
Das stellt sich heraus.
Allerdings, es fühlt sich richtig an denn ich finde noch immer das Einfache als erstrebenswert...weil es einen Teil meiner Freiheit bedeutet.
Für mich finde ich letztendlich vielleicht "die Wahrheit“ darin...und denke gerade: wer einfach lebt, stirbt vielleicht auch einfach!

- Aber es gibt auch Dinge die Bestand für mich haben, die ich nicht weg-werfe. Seit Jahren schon habe ich das gleiche Bild auf meinem digitalen Schreibtisch.
„Akka“ die Mutter der Berge wie die Samen ihn nennen...
Vielleicht weil ich vor Jahren hinter diesen Berg gewandert bin und eine Welt erlebte, die einfach und klar war.

- In jeder hin-Sicht.



- Mein Weg scheint, so wie Würfel geworfen werden, zu sein...und "Svenserum" ist eine Wegstrecke davon.

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5. April 2012

„Påskkäring“

...ist laut altem Volksglauben eine Hexe die traditiongemäss am Gründonnerstag auf einem Besen zur ”blauen Jungfrau”, eine Insel im Kalmar Sund, fliegt um am Ostersonntag zurückzukehren.

- Diese Insel liegt mal gerade hundert Kilometer Luftlinie von "Svenserum", und die Lichtung befindet auf dem Kurs der Hexen die vom Nordwesten kommen.


- Allerdings, nicht alle erreichen auch ihr Ziel...! Vielleicht doch zuviel "datura stramonium"?

- Man nimmt an, dass die Idee mit Osterhexen aus dem 16ten Jahrhundert stammt. Gegen 1660/70 wütete die Inquisition und damit die Hexenverbrennung am schlimmsten in Schweden und hunderte wurden hingerichtet. Um sie zu verscheuchen wurden Feuer entfacht, ein Brauch der im Wallburgisfeuer noch immer lebt.              
                                         
- Der Brauch die Kinder als "Osterhexen" zu verkleiden kam gegen Anfang des 18ten Jahrhunderts in Mode und noch heute ziehen „Påskkäringar“ von Haus zu Haus um Süßigkeiten einzusammeln oder selbstgemachte Zeichnungen gegen Geld zu tauschen. Besen, Schürze und Kopftuch gehören noch immer zur Verkleidung.
      
- Hexen waren und sind im Grunde noch nie gefährlich gewesen...

                                        
- wie man sieht!

Glad Påsk"


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Ein- & Zweischneidiges


Der altbekannte Weg ist plötzlich nicht mehr so bekannt wie alle die Jahre, zumindest nicht wenn ich ihn das nächste Mal betrete.

- Der Bauer war fleißig und hat Holz geerntet wie ich eben erfuhr und damit im wahrsten Sinne des Wortes einen Einschnitt in die Natur vorgenommen.
Angefangen unten in der Senke, so hat er gegen Westen in Richtung Tal ein Stück hochgewachsenen Tannenwald gefällt.

- Einen leichten Schrecken bekam ich bei dem ersten Anblick des Bildes ja schon, „schade“ dachte ich, aber dann wiederum: wenn er weiter macht, dann liegt bald das Haus ab Mittag in der Sonne, und das wiederum habe ich ja schon lange im Sinn.
Allerdings, gewöhnungsbedürftig ist es schon. Es ist nämlich ein Unterschied ob hin und wieder ein paar Bäume der Säge zum Opfer fallen, oder ob alles auf einmal abgeschnitten wird.

- Wer weiß, es stimmt vielleicht, dieser Gedanke: das was man denkt, das kommt auf einen zu.
Schon lange denke ich: weniger Bäume in Richtung Süden bis Westen und das Torp liegt frei, bekommt ein wenig „Weitsicht“, ändert seinen Stimmung in „Offenheit“ und selbst habe ich ja auch langsam aber stetig darauf hin gearbeitet...und werde es auch weiterhin tun.

- Ob sich auch etwas im Wanderer ändert, wenn der vertraute Weg es tut? In ungefähr zwei Wochen, wenn mein Törn vorbei ist, werde ich es ja erleben wenn ich wieder einmal auf dem „Heim-Weg“ laufe.


- Man kann keine Lichtung schaffen oder erhalten ohne Bäume zu fällen.

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2. April 2012

Der einfache Weg zur Weltherrschaft

Ein leichtverständlicher Leitfaden zur Erlangung der selbigen von "Kapolion Hornaparte"!

- Geld kommt in unserem System noch immer allem anderen voran.
Dabei geht es gar nicht darum so viel Geld wie möglich zu besitzen, sondern es geht darum die Schulden anderer in meiner Tasche zu haben.
Wer Schulden hat ist nämlich unfrei und muss nach meiner Pfeife tanzen damit er nicht auf einmal ohne irgendwas auf der Straße sitzt.
Außerdem ist es natürlich nur „meine“ Währung nach der sich alle anderen richten müssen.

- Essen und trinken hält ja bekanntlich Leib und Seele zusammen.
Der Dreh hier: Besitzer und alleiniger Erzeuger von Saatgut und allen „Hilfsmitteln“ um das Saatgut auch am Leben zu erhalten! Der Weg um dorthin zu gelangen?
Die Keimfähigkeit des verkauften Saatguts zu töten, Kunstdünger und Pestizide um das Wachstum zu fördern oder genauer erst zu ermöglichen und durch Patente der alleinige Besitzer der „Herstellungsrechte“ von alle dem zu sein.
Sparen von Saatgut um neu zu säen ist nicht erlaubt!
Wasser, das Lebenselixier schlechthin. Hier geht es darum, den „Wasserkran“ in seiner Hand zu halten, denn kann man den abdrehen, so bezahlen die Durstigen wie viel auch immer denn Durst ist schlimmer als Heimweh!

- Ausbildung, Gesundheitswesen und Altersversorgung: Privatisierung, denn damit können die Reichen (sie profitieren ja von meinem Kapital und bleiben mir gegenüber „loyal“) auch weiterhin Privilegien besitzen. Denn nur der welcher schon Geld hat kann eine „gute“ Ausbildung bekommen, gesund bleiben und damit seine Privilegien behalten.
Und somit geht dann auch im Lebensherbst die Sonne nicht so schnell unter.

- Politik und Rechtswesen: Durch großzügige „Spenden“ an die Richtigen wird nur die Politik betrieben, nur das Recht gesprochen, welches mir, dem  Spender, zuträglich ist. Auch dafür werden Privilegien vergeben die selbstverständlich von dem Volk getragen werden.

- Medien werden nicht mehr zensiert, die Zeit ist vorbei. Ich werde sie natürlich mit Hilfe von Psychologen manipulieren und so in meine Dienste stellen.  Warum nicht „Ventile“ schaffen wo das Volk seinen Unmut los werden kann und ich das Gefühl der freien Meinungsäußerung verbreite.
Ändern werde ich deshalb noch lange nichts.

- Energie, so wie Strom, Öl und Gas, und andere Bodenschätze: da gilt das gleiche „Wasserhahnprinzip“ wie beim Trinkwasser.

- Und um sicher zu gehen dass ich auch meine „Gebrauchsanweisung“ durchsetzen kann zeige ich, wenn nötig, Aggressivität, gebe jede Menge Geld an die Kriegsindustrie, gebrauche Militär und andere Uniformierte unter meiner Führung die stark genug sind jeden Wiederstand sinnlos erscheinen zu lassen!
Auch sie bekommen selbstverständlich als Gegenleistung Vorrechte und ein „besessenes“ Leben bezahlt aus der Tasche des Volkes.
Wie ich einen Krieg anzettele ist in meiner genau so einfachen Gebrauchsanleitung „Wie grabe ich das Kriegsbeil aus?“ nachzulesen.

- Damit es aber erst gar nicht so weit kommt und ich gewaltvolle Mittel gegen die Bevölkerung anwenden muss, heißt es das Volk ruhig zu halten.
Also die Quantität des Essens erhöhen (ist egal was drin ist, Hauptsache viel), dazu billigen Alkohol (und auch andere Drogen deren Preis ich allerdings hoch halte denn irgendwo will ich ja auch verdienen) und ständige Unterhaltung in Form von Musik, Film und Spiel.
Auch hier spielt die Qualität keine Rolle, solange sie gewalttätig genug ist reicht auch das.

- So einfach ist das Prinzip zur Erlangung der Weltherrschaft.

- Allerdings, während ich diese Gedanken auf einem Küchenstuhl mit Blick auf den Wald habe, so haben andere die gleichen Ideen, sitzen aber in den „Sesseln der Macht“ hier und da auf der Welt.
Denn schon immer waren Menschen, egal aus welchem Kulturkreis, angetan von der Idee die Macht über die Welt in den eigenen Händen zu halten.




Oder gefällt es mir und auch Dir besser so?

















- Solltest Du beim Lesen denken dass meine Gebrauchsanweisung gar nichts Neues beinhaltet sondern das gibt es ja alles schon...

dann hast Du sie richtig verstanden.


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1. April 2012

Gestern & heute

Manchmal ist ein Rückblick zum Gestern eine Inspiration für das Morgen.

- Bald ist es sechs Jahre her und ich übernahm „Svenserum“, wurde Besitzer und Verwalter dieser Lichtung.
„Selbst wenn sechs Jahre eine recht lange Zeit sind, so ist nach und nach doch ein wenig passiert“ denke ich wenn ich die beiden Bilder sehe.

- Das Haus hat ein Fenster mehr bekommen, die Energieversorgung läuft (auch wenn es immer wieder Unterhalt fordert sie auch am Laufen zu halten), der gasgetriebene Kühlschrank ist ausgetauscht gegen einen elektrischen und bald wird auch die Veranda im kommenden Winter besser zu benutzen sein. Es ist zwar nicht der sonnigste Raum, aber der hellste mit Fenstern in drei Himmelsrichtungen.

- Die Lichtung an sich ist auch heller geworden obwohl die Bäume rings um mich sechs Jahre höher gewachsen sind. Zusehends! Dafür fielen ja mittlerweile einige stattliche Tannen erst der Motorsäge und letztendlich den Öfen zum Opfer.

- Der Stall ist frisch gemalt und  hat vor ein paar Jahren einen Boden bekommen, die Stromversorgung von Sauna und Gästezimmer ist verbessert.

- Und diesen Sommer ist auch meine Wasserversorgung wieder in Ordnung, die Ersatzteilliste ist geschrieben und die Sachen werden in ein paar Wochen geliefert. Einen Plan für den Betondeckel habe ich auch schon im Kopf.

- Und wie jede Pflanzsaison, so wird auch sicher dieses Jahr wieder etwas Neues gepflanzt werden...ein Bambus geht mir noch immer nicht aus dem Sinn...und damit wäre die internationale Gesellschaft um ein chinesisches Mitglied reicher.


- Wie es wohl in sechs weiteren Jahren hier aussehen wird?


-Eines steht fest, „fertig“ werde ich zum Glück nie hier oben!

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