9. April 2012

In vollen Zügen genießend?


Wie das so weiter geht mit uns und der Erde wird sich schon bald zeigen. 

- Wir leben in einer "großartigen" Zeit, denn die gesamte Menschheit kommt dem Punkt immer näher wo wir Weiche entweders stellen oder aber der Zug weiter in Richtung "Prellbock" rauscht wenn er nicht schon vorher entgleist ist.
Da wir Menschen, und damit die Menschheit, aber letztendlich nur ein einzig wichtiges Ziel im Auge haben, nämlich das Überleben so lange es geht, so bin ich trotz allen dunkeln Wolken zuversichtlich.

- Allerdings, ganz ohne Regen wird es nicht abgehen bis für diesmal die Wolken vorübergezogen sind, zumal sie sich über den ganzen Erdball erstrecken.

- Ab und an verliere auch ich den Mut wie wenn ich zum Beispiel höre dass ausgerechnet in Durban als sich dort die Klimatkonferenz sammelte auch das größte Kohlekraftwerk der Erde seine Abgase ausspuckt, mit einer Lebensdauer von vierzig Jahren, finanziert von der Weltbank.
„Es ist der blanke Hohn“ war mein erster Gedanke als ich das im Radio hörte. Und es ist der blanke Hohn oder aber die absolute Nonchalance und ein Zeichen von totaler Verantwortungslosigkeit der Erde und deren Klima gegenüber.
Und somit also auch mir gegenüber!
Aber deshalb aufgeben? 
Nie im Leben!

- Der Erde gegenüber nonchalante Menschen gehören NICHT an maßgebende Stellen denn ihr Maß ist nicht nur veraltet, sondern obendrein auch noch verfälscht denn aus rein „humanitären“ Gesichtspunkten ist dieses Werk bestimmt nicht zu Stande gekommen. Da stehen rücksichtslose Bereicherungsintressen dahinter.

- Aber ich bekomme den Eindruck, auch das lassen wir Menschen uns langsam nicht mehr bieten, genauso wie die Zeit kommt, wo Überkonsum als gesellschaftsunfähig angesehen wird.
Es wird zum Antistatus viele Dinge zu besitzen denn es zeigt dass Du statt reich zu sein verantwortungslos und im Grunde a-sozial bist.
Es hilft auch nichts dass die Propaganda und Angstmache lautet: der Konsum muss steigen damit das Wirtschaftssystem überlebt, damit wir nicht in Arbeitslosigkeit und gar Armut versinken denn auch das Motto ist veraltet und nicht mehr tragfähig.

- Was denn nutzt das Geld, wenn es keinen blauen Himmel mehr gibt oder ein Meer in dem keine Fische mehr schwimmen und in dem man nicht baden kann, der Sandstrand ölverklebt, die Natur verarmt ist?
Wer Geld hat, sucht sich schon heute die Möglichkeiten einer relativ sauberen Natur.
Was aber wenn es sie nicht mehr gibt und auch nicht für alles Geld auf der Welt mehr zu kaufen geht?

- Aber auf dem Weg müssen wir eine heilige Kuh schlachten die den Namen „Konkurrenz“ trägt.
Sie trägt, gemeinhin angenommen, zur Entwicklung und Verbesserung des Marktes bei.
Aber auch das ist wie so vieles andere einfach eine Scheinbarkeit: das wirkliche Ziel des Kapitalismus ist nichts anderes als das Monopol, die Alleinherrschaft über sowohl die Produktionsmittel, des Produktes und des Marktes um die Preise so hoch zu setzen wie es geht und sowohl den Arbeiter, den Konsument und die Erde auszubeuten.
Nur, statt Ketten und Peitsche, so „rasselt“ heute die Verschuldung und „knallt“ die ausgeklügelte Verkaufspsychologie in der Luft.
Es sieht so aus als wären die „Corporations“ auf dem besten Weg ihr Ziel zu erreichen.

- Aber auch da haben die ersten angefangen gegen diese Art der Ausbeutung zu reagieren.
Ich bin nicht der einzige der freiwillig seinen Konsum versucht herunterzuschrauben und die Schuldfesseln schon lange abgeworfen hat.

- Ein Weg ist auf die Straße zu gehen um an „Occupy Wall Street“ oder „reclaim the streets“ teilzunehmen. Aber da ich nicht an solchen Brennpunkten lebe, diese Art von Protest auch nicht meine Art ist, so ist mein Weg der des freiwilligen Verzichts, der Auswahl an Produkten, Einsender in Netzzeitungen zu schreiben und auch diesen Blog zu veröffentlichen.

- Auch wenn ich weit entfernt bin von allem was „ideal“ ist und mich bestimmt weniger engagiere als es möglich wäre, so ist meine Richtung klar.
Ich will nicht auf den Prellbock zu rauschen, sondern ich bin am Einbremsen um nicht aus der Weiche getragen zu werden.
Denn diese Weiche werden wir nehmen!
Wieso ich mir so sicher bin?
Wir haben gar keine andere Wahl und wenn genug Menschen das eingesehen haben, dann werden auch die egoistischen Lokführer von heute nicht mehr am Hebel sitzen.

- Es stehen heute, doch spätestens morgen, ganz andere Werte auf dem Spiel als Macht und Reichtum! Es ist nämlich kein Güterzug für den wir die Verantwortung tragen sondern ein, mittlerweile übervoller, Personenzug.

- Die Zeit wo wir das Leben in "vollen Zügen genießen" können ist erst einmal dabei sich dem Ende entgegen zu neigen.



Oder hat sie, anders als gedacht, gerade erst angefangen?


***

3 Kommentare:

Emanuel-S hat gesagt…

Amüsant, habe heute so was ähnliches geschrieben - http://muli.nl/2012/04/zu-viele-menschen/

Ich bin mir nicht so sicher, ob wir die Kurve "bewusst" kratzen. Vermutlich eher durch Kriege, Naturkatastrophen oder ähnliches, wo wir gezwungen werden sozusagen, unseren Weg zu überdenken... von alleine spielt es das leider nicht.

Das macht einem schon etwas... naja... traurig? :/

Kap Horn hat gesagt…

Hej Emanuel

Nicht die Flinte ins Korn werfen (owohl sie vielleicht gerade dort hin gehört).
Allerdings, eine "Dezimierung" auf die ein oder andere Art kommt, muss kommen, geht gar nicht anders.

Und um Deinen Tag erst richtig zu erhellen: ich gehe davon aus, dass unter all den Ideen die in Schubladen liegen auch eine weltweite Gripppandemie als Plan fertig liegt.
Impfstoff auch, allerdings nur verteilt an die "Richtigen"!

Das ging mir bei der letzten Massenimpfung durch den Kopf!

Prosit!

Kap Horn

Anonym hat gesagt…

Hallo Kap Horn,

ich würde ja schon gerne mit dir tauschen... ;-)

Mit Familie ist das "Einbremsen" gar nicht so leicht - um nicht zu sagen unmöglich - da auch die Familie nicht eingebremst werden will, sondern gar glaubt, ein Recht auf weiteren Konsumrausch zu haben.

Und wenn du den nicht weiterfinanzierst, bekommst du auch mal ganz schnell den Stuhl vor die Türe gestellt...

Somit glaube ich, dass wir paar wenigen Einsichtigen das Ruder nicht rumreissen werden, sondern der Zug ungebremst in den Prellbock knallen wird.

Und das Heulen und Wehklagen wird furchtbar sein. Natürlich konnte das Desaster dann wieder mal niemand vorhersehen. Irgendwie hoffe ich, dass mich bis dahin der Blitz erschlagen hat, fürchte aber, dass ich dann die Familienbande, die keinerlei Einschränkung hinnehmen oder Vorsorge treffen wollte, weiter mit all ihren Ansprüchen durchschleppen darf.

Das Thema macht einfach nur noch depressiv. Wollte der Prellbock doch nur endlich morgen auftauchen...