4. September 2012

Neues vom Hausgeist

Nur weil ich ihn lange nicht mehr erwähnt habe, bedeutet das nicht es gäbe ihn nicht mehr.

- Jedes Haus und auch Plätze, egal ob groß oder klein, haben einen eigenen „Geist“, mancher schwach, mancher stark, andere gut oder auch weniger gut und jede/r von uns „weiß“ darum.
So hat auch "Svenserum" seine Geister.

- Der eine wohnt draußen auf der Lichtung, ist ein gutmütiger, mag Tiere und Pflanzen und ich denke er wohnt auch im Stall. Dort habe ich mich schon immer wohl gefühlt und die Pflanzen gedeihen ja auch gut. 
So hängt die Weinrebe voller Trauben nach nur drei Jahren und auch die anderen Gewächse entwickeln und vermehren sich, so ist die Akelei mittlerweile hier oben angesiedelt und auch der Mohn gedeiht.

- In dem Anbau am Stall wohnt ein recht Schwacher der mich bisher einfach unbehelligt gelassen hat, vielleicht auch weil ich dort nicht so viel Zeit verbringe. Es sieht allerdings ganz danach aus dass es ihm von der frischen Luft besser geht.
Dann gibt es den wirklich „Unterirdischen, den Wassergeist“ im Brunnen, aber das ist eine Geschichte für sich.

- Den Geist den ich allerdings am meisten treffe ist der „alte Hausgeist“.

- Das ist der stärkste Geselle hier oben und zu Anfangs schon irgendwie gewöhnungsbedürftig. Vielleicht, oder besser bestimmt liegt es zum Teil an der Geschichte von "Svenserum" die nicht nur einen nahen Verfall des Torps, sondern auch frühen Tod und gar Selbstmord beinhaltet.

- Als ich das Fenster gegen Süd-Südwesten hin einbaut, so hatte ich den Eindruck er zog sich in die dunkle und kühle Ecke am Herd zurück. So ganz richtig auf gutem Fuß standen wir noch immer nicht.
Ich fragte mich sowieso, was das denn für ein Hausgeist sei, der gerade diese Stelle wählt...ist es letztendlich dann doch ein „dunkler Typ“?
Aber schwächer wurde er von der neuen Helligkeit die in die Stube floss, das meinte ich zu bemerken.

- Es wurde besser durch die folgenden Jahre, irgendwie leichter, das Abholzen der dunklen Tannen trug sicher dazu bei, aber so ganz so richtig gut wurde es dennoch nicht.

- Dann kam der entscheidende Unterschied: es kam im wahrsten Sinne des Wortes ein neuer, frischer Wind ins Haus!
Und damit auch ein ganz anderer Geist.

- Nur wenige Tage nachdem ich den Sonnenfänger zum Laufen brachte, so blieb ich ein paar Tage im Torp.
Noch nie in all den Jahren war das Haus von so viel Frische gefüllt, noch nie war dar Aufenthalt so angenehm.
Die Stimmung war wirklich wie verwandelt und das Haus kam mir wie ausgewechselt vor.
Der „dunkle“ Geist schien endlich einem helleren Zeitgenossen vollständig gewichen zu sein, ja selbst in der dunkelsten und kühlsten Ecke im Haus, am Herd, war ihm wohl der Aufenthalt zu trocken und warm geworden.

- Natürlich ist das alles Einbildung!

- Oder etwa doch nicht?
Aber das ändert für mich nichts an der Tatsache dass ich es so erlebe. Und andere auch!
Denn genau wie ich so „wissen“ sie um Hausgeister...und ich denke das tust Du auch.

- Vielleicht will er ja im Erdkeller einziehen? Ich hab ihm auf alle Fälle als Willkommen die Tür frisch gemalt, auch „dunkle“ Geister sollen ihre Bleibe bei mir haben.
Denn gehören nicht auch sie zum Leben?.


- Nur muss es ja nicht gerade im Haus sein.

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