1. September 2012

"Wohnst Du hier oben?"

Am Anfang des Weges stehen zwei alte, rostige Traktoren und anderer Schrott und der Weg sieht nicht gerade „einladend“ aus.

- Andererseits kommen schon von daher nur wenige, zufällige Besucher auf der Lichtung vorbei, etwas das mir recht ist.
Aber diesmal waren es gerade die zwei Traktoren die der Anlass waren dass ein neues Gesicht auftauchte als jemand mit einem Volvo vorbeischaukelte, hinter dem Stall drehte und dann anhielt.

- Oft spricht man ein paar Worte bei solchen Begegnungen, selten dass man nur grüßt. So ist es einfach auf dem Lande wo auch das Handschütteln noch seinen Wert hat.

- „Weißt du wem die Traktoren da unten am Weg gehören?“
Es stellte sich heraus, dass sein Freund an einem gebrauchten Traktor Interesse hatet und ich konnte ihm weiterhelfen. "Sie gehören Torgny, dem Bauern." und von mir aus könnte einer oder gar beide dort verschwinden dachte ich dabei.

- Er kannte den Bauern und wir sprachen noch ein wenig über das Wetter und die kommende Kartoffelernte die bei mir sehr gut ausschaut dieses Jahr. Ich sagte ihm dass ich immer alles mit Grasschnitt abdeckte weil ich wochenlang zur See bin.

- Und dann kam die Frage die ich als ein wirkliches Kompliment für die Ausstrahlung der Lichtung und des kleinen Hauses verstehen wollte!
 „Wohnst Du hier oben?“
„Nein, aber ich verbringe recht viele Tage zu allen Jahreszeiten hier oben...“

- Dadurch dass Ordnung herrscht, das Haus eine Weinranke und dieses mittlerweile groß gewordene Elefantengras als exotischen Einschlag im Wald hat, Dank Freunden auch das Gras immer wieder einmal geschnitten wird wenn ich wochenlang weg bin und überhaupt Menschen sich um diesen kleinen Flecken gerne kümmern, so machte „Svenserum“ auf ihn wohl einen sehr bewohnten Eindruck.

- Ich fand seine Frage nicht neugierig sondern habe mich schlicht und einfach darüber gefreut, denn es war für mich eine Anerkennung für all die Arbeit die schon auf dieser Lichtung geleistet wurde von all den Händen die hier seit hundertvierzig Jahre ihre Spuren hinterlassen haben.

- Als er fuhr habe ich leise ein „Danke“ an alle diese „Hände“ ausgesprochen und der Ehrlichkeit halber auch ein wenig Besitzerstolz, aber vor allem Freude empfunden hier sein zu können.


- Ich  „wohne“ nicht, ich „bin“ hier...

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