23. April 2013

Sieben Jahre

Unglaublich, aber jetzt verwalte ich das "Torp" seit fast sieben Jahren...

-Nicht nur dass die Woche sieben Tage hat, das tapfere Schneiderlein Siebene auf einen Streich erledigte, die sieben Raben (und noch ein paar mehr) fliegen eh schon über die Lichtung, die hinter der sieben Bergen bei den sieben Zwergen liegt.
Ja, die Zahl hat wirklich ihren festen Platz in der Märchenwelt. Aber nicht nur da wie jede/r hier lesen kann

- Und noch immer hält die Lichtung Erlebnisse für mich bereit die eher märchenhaft als wirklich sind.
Allerdings ist auch hier der Alltag eingekehrt, selbst wenn es länger gedauert hat da ich ja nicht ständig anwesend bin.
Oder vielleicht bin ich es doch, denn es ist seit dem kein Tag vergangen wo ich mich nicht mit diesem Platz in Gedanken beschäftigt habe.

- Oft sind es Ideen die zum Teil in die Praxis umgesetzt wurden, andere liegen auf Eis und wieder andere habe ich verworfen.
Dann wieder sind es schlicht und einfach sonnige Tagträume wo ein Hund bellt,  Hühner gackern, Schafe blöken und Bienen summen, der Garten blüht.  Die Lichtung atmet Sommer, das Leben ist einfach, mühelos und kennt keine Sorgen.

- Hühner und Schafe werden wohl Träume bleiben. Der Hund „Skip“ bellt allerdings schon seit vergangenem Jahr, auf die Bienen habe ich schon angefangen ein Auge zu werfen und denke im kommenden Jahr ist die Möglichkeit da um das Imkern zu erlernen. Zwei bis drei Völker sollten den Anfang machen. Ob es auch dabei bleibt wird sich noch zeigen.

- Die sieben Jahre mit dem kleinen Haus auf einer Lichtung im småländischen Wald haben mir viele neue Erfahrungen aus den verschiedensten Bereichen gebracht und ich weiß um meine Wünsche, Vorstellungen, meine Möglichkeiten und Begrenzungen mehr als zuvor.
Meine Wurzeln haben sich in der neuen Heimat tiefer gegraben denn es ist eine direkte Verbindung zu den Lebensverhältnissen in der Vergangenheit bis hin zum Jahre 1872 entstanden.

- Die Idee zu Anfangs war das einfache Leben auszuprobieren um eigene Erfahrungen zu sammeln.
So stellte ich schon bald fest wie wichtig ausreichende Beleuchtung ist. Ungenügendes Licht ist schlicht und einfach Armut.
Genau so habe ich es schätzen gelernt im Winter Raum um mich zu haben wie es in der Stadt der Fall ist und wie bequem der Luxus von fließendem kalten und warmen Wasser ist um nur ein paar Beispiele zu nennen.

- Was mich jetzt weiterhin motiviert dieses kleine Haus mit dem großen Stall und 5000 m2 Grundstück, wovon zwei Drittel aus sandigem Ackerboden und ein Drittel aus Wald besteht, ist diese „freie, naturnahe Insel“ in einer Welt die mehr und mehr die Freiheit des einzelnen Menschen beschneidet, die mehr und mehr „unnatürlich“ wird, funktionstüchtig zu erhalten.
- Die Abhängigkeit des Einzelnen wird ständig grösser da mehr und mehr staatliche und/oder kommunale Einrichtungen privatisiert werden und damit, entgegen aller Propaganda dass Konkurrenz die Preise drückt, die Rechnungen wie Strom und Wasser stattdessen ständig höher werden.  
„Svenserum“ hingegen hat in den sieben Jahren nur eine einzige Rechnung die ich wirklich bezahlen muss, und das ist die jährliche Grundstückssteuer von ca. 120 Euronen!
Das Haus ist Dank seinem einfachen Standard von der Steuer ausgenommen.

- Es ist mir jetzt mehr daran gelegen diese Freistatt weiterhin als solche zu erhalten und wo möglich gar auszubauen und zu verbessern. Dazu ist einfach zu unterhaltende Technik eine Voraussetzung und für mich von daher selbstverständlich.

- Mir ist allerdings auch klar geworden: so will ich nicht wohnen solange ich eine andere Wahl treffen kann.
Meine Erfahrung hat mir aber auch gezeigt: es ist alles da was zu einem sehr selbstständigen und unabhängigen Leben nötig ist.


- Mal gespannt wie der Platz (und ich?) in weiteren sieben Jahren hier oben im Wald aussehen werden...

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