25. Oktober 2013

Erwach(s)en

Rosige Zukunftsaussichten hat die Menschheit keine, im Gegenteil, so ”nachtschwarz” hat es noch nie ausgesehen.

- Ich denke ich brauche hier nicht wieder alles aufzuzählen in welchen Bereichen es aussichtslos erscheint, die Liste ist entweder viel zu lang, oder so kurz wie: in allen.

- Für viele ist dieser Aspekt entweder erschreckend und beängstigend, für andere deprimierend, oder es wird einfach von der Hand gewiesen nach dem Motto: mit (noch) besserer Technik kommen wir da schon heil durch. Dabei wollen viele nicht einsehen dass gerade die Technik einen grossen Teil dazu beigetragen hat auf dem Weg dessen „Ziel“ uns heute mehr und mehr bewusst wird.
Andere werden religiös oder sagen sich: wenn schon dann machen wir ein Fest aus den „letzten Tagen“ oder aber es kümmert mich nicht denn was ich nicht sehe oder sehen will, das betrifft mich nicht.

- Persönlich denke ich dass wir den Scheitelpunkt schon überschritten haben, die Schäden die wir der Welt zugefügt haben schon allzu groß sind als dass sie „gerade noch so“ repariert werden könnten.
Der Zug ist schon lange abgefahren und selbst bei einer Vollbremsung ist schon so viel ins Rollen gebracht, die Strecke bis zum Prellbock ist zu kurz.

- Und obwohl ich das so sehe und obwohl es hoffnungslos aussieht, so stehe ich noch immer jeden Morgen auf und versuche das Beste aus der Situation zu machen.
Ich bin nicht deprimiert oder gelähmt von der Tatsache dass die Zukunft schwer werden wird, ja dass sie vielleicht schon bald gar nicht mehr stattfindet um es ein Mal krass auszudrücken.
Manchmal stimmt es mich zwar ein wenig traurig, aber das hält nie lange an.

- Das „Verrückte“ ist sogar: ich arbeite im Grunde darauf hin dass unser jetziges System schneller zusammenbricht! Zumindest was das kapitalistische Denk- und Wirtschaftssystem betrifft.

- So lebe ich weit unter meinen Möglichkeiten, versuche so wenig wie möglich zu konsumieren, spare an Energie und Rohstoffen, produziere einen Teil Energie und Nahrung selbst. 
Ich bin schlicht und einfach ein „schlechter Konsument“ und untergrabe damit die „Religion des ewigen Wachstums“.
Ich bin ein Freund von einfachen technischen Lösungen wo es geht und halte dennoch ein Auge auf die Entwicklung von neuesten Errungenschaften wo sie mir sinnvoll oder versprechend erscheinen um durch ihren Einsatz Rohstoffe zu sparen. So hatte ich schon LED Lampen als viele noch nicht wussten was das war.

- Ich versuche also so weit es mir möglich ist der Natur gegenüber freundlich zu sein ohne mich deshalb in Sack und Asche zu kleiden, zum asketischen Einsiedler zu werden und in eine Höhle zurückzuziehen.

- Unsere Zukunft kann uns nicht zurück in die Vergangenheit führen sondern unsere Vergangenheit führt uns in die Zukunft!

- Gleichzeitig finde ich es faszinierend zu sehen wie wir durch unser Sein und unserer Entwicklung an diesem Punkt angelangt sind und welche Kraft  in der unabwendbaren Krise liegt.

- Revolutionen, etwas das der Jugend zugehört, hatten wir ja schon in unserer Geschichte und im Grunde haben sie nichts wirklich verändert. Die ehemals Unterdrückten von gestern sind die neuen Unterdrücker von heute oder morgen.

- Was ich stattdessen sehe ist etwas in diesem Ausmaß noch nie Dagewesenes und in meinen Augen etwas Großartiges:

- Die Menschheit ist dabei einen Schritt in ihrer Evolution zu vollziehen. 

- Die Zeit der „Jugendtorheiten“ nähert sich ihrem Ende und die Menschheit macht einen Schritt ins Erwachsenendasein!

- Wenn ich mich umschaue dann sehe ich überall Anzeichen einer neuen Haltung der Natur gegenüber zugewandt und damit uns selbst und unserem Miteinander die sich bemerkbar macht...es werden langsam aber sicher mehr und mehr die mit, statt wie bisher entgegen, der Natur leben wollen.

- Was ich sehe ist:
freiwilliger Rückschritt statt aufgezwungenem Fortschritt, Weniger ist Mehr, alternative Energieformen, Permakultur, biologische Landwirtschaft und lebensfreundliche Tier- und Bienenhaltung, freiwillige Sparsamkeit, slow food, weniger Fleisch und mehr Gemüse, lokale Initiativen gegen Umweltausbeutung, Wiederverwertung, uneigennütziges Verschönern der Welt, Treffpunkte im Netz die nach Alternativen suchen, lokale Produzenten, Baumschützer, Bügerinitativen, Hobbygärtner, Sonnenzellen, Atomkraftgegner, Kriegsverweigerer, freiwillige und unpolitische Hilfsorganisationen, Schenken statt verkaufen, down shifting, in Frage stellen des Altbekannten, down sizing, Gerillagärtner, simple living und und und...
All das sind für mich Zeichen einer schon begonnen Veränderung.

- Auch wenn meine Kraft und mein Einsatz verschwindend gering ist so verstehe mich als einen Teil dieser Veränderung, dieses Evolutionschrittes, und will dazu beitragen so gut ich kann.

- Ich will das Licht nicht ausgehen lassen.


- Und aus diesem Grund fällt es mir noch immer leicht morgens wieder auf ein Neues aufzustehen...


***

9 Kommentare:

Birgit hat gesagt…

Nein, ich will das Licht auch nicht ausgehen lassen ! Es ist wichtig, dass jeder von uns ein Teil verändert, in die positive Richtung, alleine oder in Gemeinschaft ! Ich glaube daran, dass wenigstens ein Teil von uns auf dem richtigen Weg ist...das hast Du schön geschrieben,
weniger ist mehr, Schenken statt verkaufen und, und...!
Ich habe gerade die Nachrichten aus Japan gesehen...wir müssen aufpassen auf unser Erde ! Wir haben nur diese eine ! Seien wir sorgsam !
Liebe Grüße,
Birgit

Kap Horn hat gesagt…

Hej Birgit

Danke, und ja wir werden auf unsere Erde aufpassen, das geht immmer mehr Menschen auf und wir verhalten uns dem entsprechend.

Gruss aus Riga

Kap Horn

Anonym hat gesagt…

Bin heute mal auf deinem Blog gewesen,und habe mich mal etwas umgesehen.
Für alles hat die zeit nicht gereicht.
Sehr schön Gruss Rumpel

Kap Horn hat gesagt…

Hej Rumpel

Danke, Dein Gruss hat mich in der suedlichen Ostsee eben erreicht.
Ne, klar, bei ueber 600 Beiträgen so reicht ein Nachmittag wohl nicht ganz...

Gruss zurueck

Kap Horn

Anonym hat gesagt…

Na du bist ja sicher noch etwas unterwegs.
Ich bin schon im Winterquartier, die Herden sind schon aufgeteilt.
Bei den Bienen geht es jetzt bei mir hier oben auch so langsam in die Haia.
Dein Sonnenfänger ist ein schönes Ding hätte gar nicht vermutet das der so gut Funktioniert.
Bin schon am Überlegen wo ich den Einsetzen könnte.
Sehr viel Arbeit die du da rein gesteckt hast.
All zeit gute fahrt wünsche ich dir.
Gruss Rumpel

Kap Horn hat gesagt…

Hej Rumpel

Ja, bin noch bis irgendwann kommende Woche zur See.
Tja, etwas Arbeit habe ich in die verschiedenen Projekt schon reingesteckt. Aber im Grunde ist ein Sonnenfänger genau so schnell gebaut wie eine Warrébeute ;-).
Noch einer steht auf dem Programm wenn ich wieder an Land bin...und zwei Beuten!

Glaub mir und den anderen die so einen Sonnenfänger am Laufen haben: es ist eine PRIMA Sache!

Gruss von Suedschweden

Kap Horn

Anonym hat gesagt…

Genauso ist es,Wir bewegen uns im selben Kosmos und haben andere Dimensionen.
Ich möchte nächstes Jahr einen Bioreaktor in betrieb nehmen.
Habe auch schon vieles in die Wege geleitet, und hoffe das es nächstes Jahr klappt.
Wenn du Warre überwunden hast mit deinen Bienen, dann tu es Japanisch es macht Sinn und Funktioniert ,eine kleine Hürde die du nehmen solltest.
Gruss Rumpel

Kap Horn hat gesagt…

Hej Rumpel

Die Idee habe ich nicht aufgegeben!!!

Sayonara!

Jetzt vorbei Kopenhagen

Kapsung Hornsan :-)

Anonym hat gesagt…

Ja, Kap Horn ich weiss es, habe ja auch noch einen anderen Beruf gelernt, oder eher Berufung.
War ein langer weg, Menschliche Denkmuster
spielen da keine unwesentliche Rolle.
Wenn es einer Packt dann du.
Gruss Rumpel