Hintergründiges

30. Oktober 2012

Wie neu

Noch immer ist es natürlich ein Gefühl von „neues Haus bekommen“ wenn ich jetzt nach „Svenserum“ komme.

- Wenn viele Bäume die ich mehr oder weniger kennengelernt habe auf einmal nicht mehr vorhanden sind so ist das schon ein ein- oder besser gesagt abschneidendes Erlebnis.

- Sechs Jahre lang kenne ich die Lichtung mit nur wenigen Veränderungen mittlerweile aber noch nie hat mir der Platz so „zugesagt“ wie jetzt.
Ich erlebe die Lichtung als völlig neu, der Himmel hat sich geöffnet. Ich bekomme ständig Blickwinkel wie ich sie nicht kenne.

- Aber nicht nur außen wirft die Veränderung seine (nicht mehr vorhandenen Schatten) sondern auch im Haus.
Ich bekomme Sonne wo all die Jahre nie welche war, ich habe „schöne Aussichten“ aus dem Stuben- und auch Küchenfenster bekommen und gerade zu dieser Jahreszeit so wichtig: Licht und Sonne ins Haus.


- Da fühlen sich „matte“ und Hund auch bei nur gerade mal zehn Grad Raumtemperatur pudel- oder besser „terrierwohl“.

***

26. Oktober 2012

Sonne, Schnee und freie Sicht

Nachdem es tagelang grau und gräulich war so kam gestern der erste Schnee für diesen Winter.


- Heute dann seit langem ein richtiger Sonnentag, blauer, wolkenloser Himmel und eine frische Brise von West-Nordwest mit klarer, hoher Luft – endlich. Der Tag war langersehnt!

- Aber noch länger habe ich darauf gewartet und gehofft aus der „Schattenlage“ im Wald zu kommen.
Selbst im Hochsommer lag das Haus meist im Baumschatten während der Rest der Lichtung in der Sonne badete und ich damit nie Lust hatte ins Haus zu gehen, und sei es zum Kochen.



- Schon vor Jahren sprach ich mit dem Bauern, sagte ihm dass ich nichts dagegen hätte wenn er den Wald im Hang „ernten“ würde und selbst fing ich ja an die dicksten Tannen nach und nach zu Holz zu verarbeiten um Licht und Luft zu bekommen.

- Dann geschah diese Woche das was ich lange erhofft habe.  Eine Holzmaschine fing an den Hang zu roden und Dank einem Telefongespräch so bekam ich „Wind“ davon, fuhr selbst an den Ort des Geschehens und mit einem Handstreich (ich zeigte dem Maschinisten dass er auch die Bäume auf meinem Grundstück absägen könnte) so habe ich Licht, Luft, Sonne und eine wunderbare Aussicht vom Stubenfenster auf das kleine Tal gegen Westen hin bekommen!


- Und heute bin ich bei strahlendem Sonnenschein auf der Lichtung und...kenne sie kaum wieder.

Ein frischer Wind weht mir von Westen um die Nase wie ich ihn hier noch nie erlebt habe. Das Windrad dreht sich wie selten zuvor, hat die Batterien aufgeladen, es ist hell und der Himmel hat sich aufgetan.
Plötzlich liegt das Häuschen wirklich auf eine Anhöhe und der Blick vom Wohnzimmer- und Küchenfenster ist einfach frei!

- Das Klima und auch die Stimmung haben sich wirklich über Nacht radikal verändert und dem Seemann weht ein ungehinderter Westwind um die Nase und das Auge hat freie Sicht bekommen!

- Selbst im Winter hat das Haus jetzt Nachmittags- und Abendsonne!


- Ahhh....

***

23. Oktober 2012

Tiefdruck

Seit Tagen schon hängen die Wolken tief, der Nebel legt sich grau und schwer auf das Gemüt.

- Jetzt ist der Herbst schon weit ins Land gerückt und es fällt mir schwer mich für eine Arbeit aufzuraffen.
Aber es hilft ja nicht Trübsal zu blasen, sondern auch bei Nieselregen kann ich die Kartoffeln und den Lauch ernten.
Es fällt außerdem direkt leichter da die Ernte dieses Jahr gut ausfällt. Die Kartoffeln sind groß und reichlich, der Lauch dick und kräftig.

- Die Nordwestwand in der Küche ist mit dem Rest der Nanofarbe gemalt, die Wetterstation ist montiert und die Wiese noch einmal geschnitten.

- Der Herbst ist einfach nicht die Jahreszeit um Neues anzufangen, was jetzt nicht gebaut ist, wird es auch nicht mehr.
Oder wie Rainer Maria Rilke es so treffend in Worte gefasst hat in seinem Gedicht:


Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.



- Ich „schnapp mir den Hund“ und laufe eine Runde...

***

14. Oktober 2012

Aller guten Dinge sind...vier

Diese Woche kam nämlich der vierte Luft-Sonnenfänger an seinen Platz.

- Die Erfahrungen vom Torp sind für mich so überzeugend, dass ich vergangene Woche auf ein Neues den Hammer schwang und jetzt hat auch das Haus in der Stadt eine direkte Verbindung zur Sonnenenergie.

- Am zweiten Tag nach dem er lief, so wurde es ein sonniger Tag und bei einer Außentemperatur von nur 10 Grad, so kamen ungefähr 60 Kubikmeter Luft pro Stunde mit einer Temperatur von über 50 Grad ins Haus.


- Den „Warmwasserbereiter“ habe ich abgeholt aber der wird erst im kommenden Frühling montiert.
Dafür ist die neue Batterie am Platz.
Stufe für Stufe habe ich die 63 kg hochgewuchtet, angeschlossen und jetzt bin ich sehr gespannt ob sie die Qualität hat die man verspricht auch hält. Damit habe ich jetzt 230 Ah und das muss ausreichen.

- Zwischendurch schon zwanzig Kilometer mit dem Elektrorad zurückgelegt...einfacher geht es wirklich nicht und ich bin begeistert.

- Aber aller guten „Dinge“ sind im Grunde genommen: fünf! Denn mein neuer Büroangestellter ist sehr hilfsbereit wie man sieht...


- Diese „Schnauze“ hat die meiste Zeit von mir bekommen!

***

4. Oktober 2012

Bäumchen wechsle Dich

Morgen ist es dann mal wieder so weit und ich tausche in Göteborg das Seeleben gegen das Landleben.

- Ich bin dabei meinen Törn abzuschließen und die Übergabe ist vorbereitet.
Jetzt heißt es wieder einmal die Rolle zu wechseln und sogar eine neue zu lernen.
„Herrchen“ werde ich lernen zu werden für „Skip“, neue Erfahrungen auf dem Gebiet sammeln ist angesagt.

- Und wie immer, so werde ich weniger Zeit haben um zu schreiben, denn ich will Taten auf meine Worte folgen lassen.
Aber wie immer, so werde ich auch davon wieder berichten und was sonst so mit Svenserum und mir geschieht.


- Morgen werde ich es also der „Linde vonSvenserum“ gleichtun und „Bäumchen wechsle Dich“ spielen.

***

2. Oktober 2012

Langmut

Geduld ist gefragt, denn statt wie gedacht morgen, so komme ich erst am Freitag an Land...vielleicht.

- Wie ich schon schrieb: in dieser Branche weiß man erst wenn es passiert dass es so ist. Vorher ist alles Mögliche möglich.
So hat das Schiff an dem Kaiplatz in Kalundborg an dem auch wir Löschen sollen Probleme mit der Qualität der Ladung. Das wurde festgestellt als die Ladung schon an Bord war und das Ende vom Lied: alles wieder an Land pumpen, dann eine neue Ladung mischen, dann laden.

- Also liegen wir seit gestern vor Anker und warten...und da ich nichts dagegen tun kann, bleibt mir nichts anderes übrig als mich in Geduld zu üben oder noch lieber in „Langmut“.
In diesem altertümlichen und wie ich finde schönen Wort schwingt für mich mit „die Flinte nicht ins Korn zu werfen“ wenn es nicht so geht wie gedacht, sondern den Mut und die Zuversicht einfach aufrecht zu halten.

- Das Leben an Bord geht nun einmal in Wellen.
Aber nicht nur an Bord, sondern...


wie man sieht auch auf einer Lichtung im Wald...


***

1. Oktober 2012

Der Herr der Dinge

Besitze ich Dinge oder besitzen die Dinge mich?

- In ein paar Tagen bin ich also wieder an Land und einige Projekte warten darauf in Angriff genommen zu werden.

- Und wie immer, so werden wohl nicht alle fertig, und wie immer werde ich sie dennoch weiter verfolgen.
Nein, Stress habe ich keinen, denn bis auf Weniges sind es ja Ideen die verwirklicht werden könn(t)en, aber nicht müssen.

- Diesmal ist die Liste recht lang habe ich den Eindruck.
Da ist ja als erstes „Skip“, der Welpe den ich kennenlerne wohl recht viel Zeit widmen werde.
Dann steht ein elektrisches Fahrrad in der Werkstatt das fahrbereit gemacht werden will.
Der Sonnenfänger für das Haus in der Stadt wird zusammengeschreinert und der schon begonnene am Gartenhaus zu Ende geführt.
Holz will ich hacken, eine Tanne zumindest fällen, Kartoffeln ausgraben, den Garten winterfest machen, ein letztes Mal Gras mähen.
Der Brunnen soll eine Pumpe bekommen, meinen „Sonnenwarmwasserbereiter“ werde ich nächste Woche abholen.
Mit der restlichen Nanofarbe die Küchenaußenwand malen ist angesagt, die Öfen fegen ist allerdings ein Muss, jetzt, wo die Heizsaison wieder losgeht.
Die Batterie will ins Dachgeschoss „gewuchtet“ werden. Mal gespannt wie ich denn diese 67 kg dorthin bekomme ohne mir einen Hexenschuss einzuhandeln!
Und da ich wissen will wie die Winde blasen, wie hoch die Luftfeuchtigkeit innen und außen ist, so werde ich eine Wetterstation montieren.

- Ich habe gelernt dass es gut ist wenn ich Pläne und etwas zu tun habe an Land und nicht nur in den Tag hinein lebe.
Aber deshalb werde ich mir meine Zeit noch lange nicht diktieren lassen, denn noch bin ich der „Herr der Dinge“.


- Wäre ja wohl auch noch schöner... 

***