Oder „besser“:
genau die verschwand...und von "simple living" weit und breit keine Spur.
- Eben lief noch
alles wie geplant, selbst die erwarteten Sturmböen blieben aus, sondern wir
hatten einen frischen, achterlichen Wind, der Bunkerverbrauch wurde weniger, ja
er sank sogar auf Null!
Denn plötzlich, so ”starb” die Maschine.
Denn plötzlich, so ”starb” die Maschine.
- Da segelten wir
also in aller Ruhe in der südlichen Ostsee mit Kurs Göteborg via dem Öresund,
eine Brandübung lief prima, die Passage durch den Sund, diesmal mit knapp einem Meter Wasser unter dem Kiel (das ist sogar recht viel, ich hatte
auch schon weniger als einen halben Meter) sollte gegen 19 Uhr sein, also recht
„zivile“ Zeit.
Und dann gingen die beinahe zwanzig verschiedenen Alarmsignale auf der Brücke los denn der Strom verschwand im ganzen Schiff.
- Zum Glück
hatten wir Wasser überall und keine anderen Schiffe in unmittelbarer Nähe denn
ohne Strom kein Ruder und damit lag das Schiff in einem Steuerbordgir.
Dann „starb“ wie
gesagt die Maschine und das Schiff, beladen mit 10200 m3 Ethanol, war nur noch ein schwimmendes Stahlungetüm.
- Ohne Strom geht
nämlich rein gar nichts an Bord. Der Notstromgenerator übernahm zwar nach ein
paar Minuten die Versorgung für die allerwichtigsten Instrumente und das
Notlicht, aber mehr als so war es dann auch nicht.
- Gut nur dass der nordwestliche Wind uns von der nahen Küste wegtrieb, also keine Gefahr für Schiff und Mannschaft und von daher war ja alles schon mal nur halb so wild.
- Vier Stunden
später war dann der Fehler gefunden und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Allerdings haben wir nur die Notfallbeleuchtung, keine funktionierende
Toilette, keine Wärme, und die Nacht ist im Eimer denn es wird wohl drei Uhr bis ich die Passage durch das schwer zu navigierende Gewässer hinter mir habe.
Aber immerhin haben wir eine! funktionierende Kaffeemaschine.
Könnte also
schlimmer sein.
- Wenn ich daran
denke wenn das vier Stunden später geschehen wäre (oder schlimmer, in einer Stunde nochmals geschieht wenn wir unterwegs in der schmalen Rinne bei
Kopenhagen sind)...nein, lieber nicht denn dann sprössen sicher noch ein paar mehr
graue Haare auf meinem Schopf.
- Ich will ja
nicht unbedingt die letzten vier Wochen an Bord Schlagzeilen in den Zeitungen
machen.
- Aber davon abgesehen, wäre ja auch zu schade
um das Schiff...
***
6 Kommentare:
Na so ein Abgang, mit Pauken und Trompeten, und dann noch als Schlagzeile in der Zeitung...
Das wünsche ich Dir nicht...
Gibt schon genug Unglück auf dieser Welt :(
Ne, ne, trink mal ordentlich Kaffee und der Rest ist dann schon nicht mehr so schlimm und viel einfacher zu ertragen. :)IchganzfesteDaumendrücken :)
Ganz liebes Grüßle in die große weite See schicke ich Dir :)
Gudrun von Baustelle "Leben"
Hej Gurdrun
Alles klar, wir liegen ohne weiteres Malheur jetzt in Göteborg am Kai.
Ein Elektriker ist an Bord und langsam kommt alles wieder in Gang.
Und ganz wichtig: alle! Kaffemaschinen funktionieren wieder!!!
In diesem Sinne "Schiff ahoi"
Kap Horn
Hallo,
Also ich würde ja lieber ohne Kaffeemaschine als ohne Toilette auskommen...
Wünsche dir noch viel Glück auf deinem letzten Törn.
Herzliche Grüsse
von Evelin aus Lund
Hej Evelin!
Naja, war ja nur die Spülung...und wenn wir eins im Überfluss haben um uns herum, so ist das Wasser!!!
Aber ohne Kaffee, so funktioniert kein Schiff...
Und jetzt ist funktioniert ja alles wieder.
Ich hab schon erlebt.
Gruß vom sicheren Kai in Göteborg
Kap Horn
Hey Käppi,
ich wünsche Dir auf Deinem letzten Törn immer ausreichend Wasser unter dem Kiel und hoffe bei Deinen künftigen spannenden Aktionen an Land bleibt trotzdem Zeit um Deinen Blog mit tollen Beiträgen zum lernen, lesen und träumen zu bestücken.
Das "mangelhafte" Häuschen ist mal wieder so ein schönes Beispiel die Marktlücke, für die "besser betuchten" und der Wegwerf-Gesellschaft, auch in diesem Bereich endlich zu füllen.
Und noch ein Dank - das ich bei vielen Beiträgen von Dir, dass Gefühl habe, doch nicht sooo alleine mit meinen Gedanken zu sein. ;-)
Herzliche Grüße
Twister
Hej Twitter
Danke, so lange die Handbreit da ist kann nur wenig passieren.
Ja, obwohl wir wissen, oder wissen sollten dass die Zeit des Überkonsums vorbei ist, so treibt dieser Lebensstil noch immer eigenartige Blüten.
Nein, Du bist nicht allein mit Deinen Gedanken, sondern wenn ich die (noch) kleinen, aber immer stärker werdenden Zeichen der Zeit richtig auffange, so liegen die Anfänge einer neuen Zeit schon in der Wiege...
In diesem Sinne!
Ein gutes Wochenende
Kap Horn,
sicher vor Anker in der Bucht bei Fredericia in Dänemark.
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