13. August 2009

Heute schwante es mir...

Nein, nichts Übles!

- Die Pilz- und Blaubeerzeit ist angebrochen und die Möglichkeit eine Mahlzeit Pfifferlinge zu sammeln hat mich in den Wald gelockt. In Begleitung von Thor war ich unterwegs und der kleine Korb fuellte sich langsam mit dem „Gold des Waldes“.

- Aber Thor meinte, dass ich zumindest eine Dusche gebrauchen könnte und außerdem verdunkelte er den Wald, machte seine Anwesenheit mit Grollen und Blitz deutlich und die Stimmung verdichtete sich.

- Und dann, über die nächste Anhebung hinweg wurde mein Blick von Bewegung gefangen. Eine Bewegung so unerwartet und so völlig fremd wirkend...spazierte doch dort tatsächlich vor meinen Augen eine Singschwanfamilie durch den Kiefernwald?

- Die beiden Eltern und fünf Junge mitten im Wald auf matschigem Weg watschelten vor mir aufmerksam aber ohne Angst weg.

- So wie mich die Pilze lockten, so wurden sie wohl durch die Blaubeeren angezogen und die Eltern haben ihr Wissen um gute Nahrung an ihre Kinder weitergegeben.

- Ja, gar seltsam ist mitunter die Welt in der ich mich zeitweise befinde.


11. August 2009

Überfluss

Der alte Traum vom Schlaraffenland, jetzt wird er nicht nur geträumt in meinem Teil der Welt, jetzt ist er Wirklichkeit!

- Alles ist da, kein Sorge um den Bauch der vor gar nicht langer Zeit uns Menschen oft vor Hunger auch in diesem Teil der Welt weh getan hat, und der auch heute in vielen Teilen der Welt den Menschen noch immer weh tut.

- Selbst wenn es hier diese Zeiten gab...und wieder geben kann...so war und ist dessen Stimme jetzt, wo der Sommer sich neigt hier oben, still.

- Nun trägt der Sommer seine Früchte im Überfluss, sättigt welchen hungrigen Magen auch immer. Die Sommerkartoffeln sind reif, Blaubeeren, stachelige und Johannisbeeren haben ihre Früchte getragen und die Bohnenstangen hängen voll.

- Ja, es ist die Zeit des Überflusses, eine Zeit die uns Menschen schmeckt und wir deshalb mehr davon genießen möchten, am Liebsten 365 Tage im Jahr.

- Ständiger Hunger ist kein Freund...ständige Sättigkeit allerdings auch nicht.

- Erdbeeren im Winter oder aber

Dill im Sommer?

7. August 2009

Ein Sommertag

Glutrot und schwer blühen die Rosen an der Südostwand...

- Der Sommer ist am reifen, warm ist das Land, warm das Wasser und die Neige ist am gedeihen.

- Die beiden Äpfelbäume hängen voller Früchte und vielleicht kann ich ja dieses Jahr ernten bevor der Rehbock sich wieder seinen Bauch vollschlägt so wie vergangenes Jahr. Die Kreuzotter von der ich vermute dass sie am Erdkellers wohnt schlängelt noch immer durch das Gras, Libellen fliegen ihre eckigen Bahnen über den Hof.

- Die Luft steht still, flimmernd über dem Dach unten am Stall, die Espen schweigen in der Hitze mitten am Tag und die Welt hier oben atmet Sommer.

- Und auch ich habe eine lange Siesta heute...

Danke

Jetzt war ich beinahe zwei Wochen wegen technischen Problemen an Bord von der „Außenwelt“ abgeschnitten.

- Kein Internetz, kein Telefon, nur notwendige Arbeitsmail war möglich und wie ich sehen kann, jetzt wo ich wieder an Land bin, so haben viele Menschen mir Gutes gewünscht, sich über meine wenigen Zeilen gefreut...dafür möchte ich hier einfach „Danke“ sagen.

- Heute werde ich nur das Kartofeffelland mulchen und ansonsten einen Tag unter verantwortungsloser Freiheit geniessen!

3. August 2009

Stille

Psst, leise um diese Stille nicht zu stören.
- Es gibt Abende, das ist die Natur so voller Stille, da wird selbst ein Atemzug zum lauten Geräusch.
- Selten sind sie, aber wenn so ein Abend eintrifft, wolkenlos, windlos, geräuschlos, dann ist es so still in der Natur, man kann sie fast atmen hören.
- Lange, tiefe Atemzüge sind es und voller Ruhe geschieht das Ausatmen, so leicht und unmerklich, selbst das Wasser des Sees zeigt keine Kräuselung sondern liegt in sich selbst ruhend in seinem waldumstandenen Bett und ist nur da.
- Das ist dann so ein Abend, da werden die Grenzen zwischen Welt und gespiegelter Welt im Wasser ausgewischt, da kann die Welt für den der mag tatsächlich Kopf stehen ohne dass dadurch Unruhe erzeugt wird.
- Der Himmel fällt in den See, die Bäume wachsen nach unten in den Himmel und auch wenn es nur Einbildung ist, so bekomme ich an solch seltenen Abenden das Gefühl, selbst die Natur ist ehrfürchtig erstaunt über das eigene Dasein.


- Sogar die Vögel halten dann, im wahrsten Sinne des Wortes, ihren Schnabel!

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