30. Januar 2013

Welche Suppe

Ein Freund von „fast food“ bin ich absolut keiner, aber manchmal schnell was zum essen zu bekommen ist nicht schlecht.

- Egal ob Umweltzerstörung, ökonomischer Krise hier und da und überall, obwohl rund um uns die Rohstoffe immer knapper werden, (eine Suppe für sich)...essen müssen wir...und wir gehören zu dem Teil der Menschheit die es noch immer können.

- Und wenn es bei mir einmal schnell gehen soll oder wenn ich wenig Lust habe Zeit auf die Vorbereitung zu legen, dann gibt es eine dieser 50 Cents Nudelsuppen.

- Allerdings ein klein wenig verbessert.

- Irgendwelches Grünzeug, ist immer im Haus, vielleicht noch ein paar Reste? und da kann so eine Suppe schnell und einfach wie folgend „kreiert“ werden:
Mohrrübe (wie lange man das wohl noch sagen kann bis auch die Wurzel politisch korrekt  „gefärbte Wurzel“ heißen muss), Kartoffel, Zwiebel und Knoblauch ohne welche man kaum Essen bereiten kann, Kohl oder was sonst noch so da ist.
Alles in kleine Stücke, Würfel oder Streifen geschnipselt.

- Dann diese Mischung unter Rühren in Butter gedünstet bis ich meine es scheint gut zu sein. Die Reihenfolge für das Gemüse ergibt sich welche mehr oder weniger Zeit brauchen.
 Ein wenig Zucker, kurz glasiert, dann einen Schuss Essig, Soja, Fischsosse, süße Chilisoße und Gewürze Deiner Wahl dazu.
Dabei das Rühren nicht vergessen.
Kurz darauf heißes Wasser und wahlweise Fleischschnipsel dazu, einen Grünzeugsbullionwürfel, Deckel drauf, kleinste Flamme und köcheln lassen.
Da ja alles recht klein ist geht das schnell bis die Grünsachen gar sind.

- Hoch mit der Flamme und rein mit den Nudeln und wer will Fischstückchen. Kochen bis die Nudeln gar sind, also so um die drei Minuten.
Ein paar Garnelen oder Muscheln erst kurz vor dem Servieren dazu, denn die sollen nicht kochen.

- Das alles dauert für eine Mahlzeit für zwei Personen gerad mal zwanzig Minuten von Null bis auf den Tisch! Und selbst auf einem Sturmkocher ist es kein Problem denn die Zubereitung braucht wenig Energie, also auch bestens beim Wandern oder für die einfache Küche im Torp geeignet.

- Mit anderen Worten, die Suppe hat alle Ingredienzen die mir „schmecken“: Gemüse, Kohlehydrate, Protein, schnelle und einfache Zubereitung, billig und dennoch nahrhaft und vor allem...


- die Suppe schmeckt phantastischerweise jedes Mal anders!

***

28. Januar 2013

"Janus"

Die alte römische Gottheit mit zwei Gesichtern hat dem Januar seinen Namen gegeben.

- Es ist die Zeit, wo das alte Jahr langsam verklingt und das kommende sich zaghaft  bemerkbar macht, wo der Winter noch herrscht aber das Licht einen kommenden Frühling zumindest ahnen lässt.
Wie könnte es also anders sein, dass der Januar mit Janus verknüpft ist der einmal ins Vergangene schaut und gleichzeitig die Zukunft ins Auge fasst.

- Die wohl größte Veränderung des vergangenen Jahres war das Abholzen des Waldes. Die Lichtung wurde lichter, grösser und der Charakter des Platzes hat sich wirklich sehr verändert.
Und gerade dadurch eröffnen sich Möglichkeiten für mich diese Veränderung aufzugreifen und mich auf ein Neues daran zu geben die Sonne zu fangen.

- Langsam schon reift die Idee, dort wo das leider „verschwundene“ Panel hing, einen integrierten Luft-Sonnen-Energiefänger zu montieren in dem also das neue Panel nicht nur durch die Wand festgeschraubt wird, sondern auch noch hinter der Scheibe des Luftsonnenfängers gegen Diebstahl gesichert wird.

- Damit schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe, bekomme Wärme und elektrische Energie selbst an Wintertagen ohne zu viel Klimbim am Haus zu befestigen.
Die Licht- oder mit einem technischen Wort Transmissionsverluste wegen der Scheibe sind laut Datenblatt cirka zwanzig Prozent und das kann ich akzeptieren. Das Panel an sich produziert Wärme wenn die Sonne scheint. So taut im Winter eine dünne Schneedecke auf den Dachpanelen auch bei Minusgraden einfach weg.

- Also fasst der Janus dieses Projekt, das wenn im Sommer verwirklicht wird, schon jetzt ins Auge.
Mal sehen ob es hält was ich mir erwarte.

- Dass ich Ende diesen Monats Geburtstag habe ist mal wieder reiner Zufall, so wie der Beitrag von vor  beinahe vier Jahren ein Zufall war wie ich gerade unerwartet- und zufälligerweise sah...?!


- Kein weiterer Kommentar!


***

25. Januar 2013

Erfahrungsbericht vom "letzten" Projekt

Falls es jemande/n interessiert, hier ein wenig über die beinahe halbjährige Erfahrung mit den Sonnenfängern.

- Das Ergebnis den Winter über war schlicht und einfach: mager! Wie man sieht...

- Es liegt allerdings nicht an der Funktionsweise, sondern
„ohne Sonne...keine Wonne“.
Die sechs Wochen an Land hatten drei!!! ganze Sonnentage, das war es dann auch schon.

- Die Luft im Torp ist dennoch ganz klar besser geworden auch wenn dort wohl sehr wenig frische Luft ins Haus kam. Die maximale Innenluftfeuchtigkeit lag bei ca. 73% während draußen oft über 90% waren. Die maximale Temperatur die im Dezember mal ankam waren 19 Grad, ich weiß allerdings nicht für wie lange.
Außerdem liegt in drei Monaten der Kasten meist im Baumschatten, etwas das mir schon zu Beginn bewusst war und da ist wenig dran zu ändern.
Jetzt, nachdem der Bauer so viel abgeholzt hat, habe ich neue und bessere Voraussetzungen auch im Winter ein wenig mehr Sonne zu fangen.

- In der Stadt allerdings konnte ich die Funktion besser beobachten. An den Tagen wo der Himmel winterblau und wolkenlos war kamen für drei bis vier Stunden bei minus 5 Grad noch immer 30 Grad warme Luft ins Haus.
Bei den zwei leicht bewölkten Tagen waren es immerhin 23 Grad.

- Und da ein anderer Enthusiast, zum Teil wohl durch mich inspiriert, auch einen Kollektor baute, kann ich durch seine gemachten Erfahrungen berichten: Isolierung braucht man keine wenn man mit Holz oder Sperrholz baut. Holz an sich isoliert genügend. Damit kann man Geld, Arbeit und Gewicht sparen (das zeigten auch die ergurgelten Isolationswerte für Holz)!

- Nachdem man mir leider ein paar Photovoltaikpanele einfach geklaut hat, so ist ja jetzt im Torp eine mehr wintersonnenbeschienene Wand unfreiwilligerweise frei geworden...mal sehen ob ich nicht Strom und Wärme in einem dort anbringe, denn von hier ab hat die Sonne jetzt nämlich "freie Bahn" auf die Südwestfront.


- Und schon ist das „letzte“ Projekt dabei das „vorletzte“ zu werden...abgesehen von dem Warmwasserbereiter, Holzhacken wo wegen Schnee diesmal nichts draus wurde, Kartoffeln setzen und, und, und...:-)


***

24. Januar 2013

Bereichernd

Auch wenn die letzten Beiträge nicht gerade Optimismus verbreiteten und positiv waren, so finde ich dennoch dass mich die Zeit mit dem Torp sehr bereichert hat.

- So weiß ich meinen "Komfort" in der Stadt zu schätzen, und wie einfach auf seine Art das Leben dort sein kann.

- Ich weiß wie schwer es ist alternative Energie zu gewinnen, welche Schwierigkeiten damit verbunden sind und wie leichtfertig wir im Grunde mit dem Strom aus der Steckdose, dem Benzin im Tank (noch?!) umgehen können denn sie fließt noch immer zu erschwinglichen Preisen.
So wäre auch  der Luft-Sonnenfänger in der Stadt ohne das Torp kaum gebaut worden, ich hätte vielleicht ohne die eigene Erfahrung mit Windkraft auch keine Windradanteile gekauft deren erste Stromlieferung im Februar erfolgt.

- Die ersten Jahre wo ich das Wasser noch aus der Quelle die zweihundert Meter weit weg liegt tragen musste hat mich nicht nur den Wert des Wassers schätzen gelernt, nicht nur die Bequemlichkeit gezeigt die fließendes Wasser im Haus mit sich führt, sondern auch zu dem Verständnis beigetragen wie schwer es Millionen Menschen auf unserem Planeten haben um überhaupt einigermaßen trinkbares Wasser zu bekommen, oft über Kilometer weit geschleppt.

- Dank „Svenserum“ bin ich auch der schwedischen „Volksseele“ näher gekommen und meine Wurzel haben sich in der neuen Heimat ein gutes Stück tiefer in den Boden gegraben denn es sind noch keine zwei, drei Generationen her und viele Menschen haben in solchen kleinen Häusern ihr Leben lang gewohnt und das mit noch weniger Komfort als das Haus heute hat.
Ich kann die Entbehrungen welche dieses Leben mit sich führte in einem Land wo das Klima sehr hart und harsch sein kann zumindest zu einem Teil nachvollziehen und verstehe wie dies die Menschen geformt hat.

-Nicht nur dass ich der Natur wesentlich näher gekommen bin, sondern ich habe viele bereichernde Erfahrungen gemacht und durch die Jahre jede Menge über die verschiedensten Bereiche gelernt, sowohl handwerklich wie auch theoretisch.

- Auch wäre dieser Blog nicht entstanden, diese einfache Schreiberei die meine Gedanken verlangsamt und damit Ordnung mit sich bringt, die mir hilft zumindest ein wenig schöpferisch an Bord tätig sein zu können, denn auch hier ist ja meine Welt „beschnitten“ und sehr begrenzt.

- Und, "last but not least", so habe ich handgreiflich erfahren wo meine Grenzen für das freiwillige, einfache Leben verlaufen aber auch wie wenig im Grunde zum Leben nötig ist.



- Wer weiß, vielleicht hat ja die eine und der andere einen Gedankenanstoß bekommen dass weniger manchmal auch mehr sein und damit das Leben bereichern kann...


***

Ein halbes Dutzend

So viele Winter ist es her seit „Svenserum“ in mein Leben „geschneit“ ist.

- Ich habe eisige, schneereiche und strahlende Wintertage erlebt in dieser Jahreszeit, Winternächte mit einer Klarheit wie sie nur bei Minusgraden weit unter null Grad die das alte Gebälk krachen ließen und nur möglich sind wenn selbst die Luft kristallen scheint.

- Es gab Tage wo der Schneefall so dicht war und ich ihm zuhören konnte, Stunden am frühen Nachmittag wo die Dämmerung schleichend blau in Seele und Gemüt flossen und die Zeit keine Rolle spielte.

- Es gab aber auch Morgende die kalt und ungemütlich waren bis der Küchenofen warm wurde, Tage an denen die Dunkelheit nicht aus den Ecken wich und alles eng und die Decke tief wurde, Nachmittage die undurchsichtig grau in die schnellfallende Dunkelheit schlichen, Abende die sich ausdehnten weil sie schon vor vier Uhr begannen.

- Ja, der Winter ist die Jahreszeit welche die Schattenseiten dieses kleinen Hauses unbarmherzig aufdeckt und mir auch diesmal wieder gezeigt hat wo für mich die Grenzen den einfachen Lebens verlaufen.
Wenn der Bewegungsraum außen beschnitten ist, so wird der Wohnraum im gleichen Maße wichtiger.

- Allerdings nicht nur der Platz spielt eine Rolle.
Selbst mein Hobby, ein Aquarium (und sei es nur ein einfaches Kaltwasseraquarium mit Pflanzen) als Lebens- und grüne Lichtquelle kann ich mit der selbsterzeugten, alternativen Energiemenge und deren Speichermöglichkeiten nicht betreiben.
Wenn der Winter dann auch noch so sonnenarm wie dieser ist, dann reicht die Energie kaum für eine minimale Beleuchtung aus.




















- Aber wie schnell vergesse ich nicht dies alles denn wenn ich in sechs Wochen wieder von Bord gehe, dann ist es schon Anfang März und der Winter liegt für diesmal in seinen letzten Zügen.





- Oder ich vergesse es nur beinahe, denn nach einem halben Duzend Winter hinterlässt auch diese Jahreszeit ihre Spuren...


***

14. Januar 2013

Neues von Svenserum

..gibt es nicht.

- Der Winter ist diesmal zäher als ich mich erinnere, anhaltender Schneefall und noch anhaltendere geschlossene Wolkendecke welche die Tage in einer langen Kette grau färbt lassen das Leben auf Sparflamme gehen.

- Ich kann mich nicht aufraffen das Torp für ein paar Tage zumindest zu bewohnen und ich kann mir kaum vorstellen wie schwer die dunkle Jahreszeit damals für die Menschen war die hier wohl auch solche Winter erlebten oder vielleicht besser formuliert: ausharrten.

-  Wer keine gute Psyche hatte, dem fiel leicht die Decke auf den Kopf, Schwermut und sicher auch Alkohol zogen schnell in die kleinen Stuben ein und machten das schon harte Leben noch härter.
Wie sehnlichst der Frühling herbeigewünscht wurde kann ich mir nur ausmalen.

- War auch der vorausgegangene Sommer und die Ernte schlecht, dann kam sicher noch die Sorge ob das Essen für Mensch und Tier reichen wird dazu...ganz abgesehen davon dass man eingeschneit war.


















- Nein, die „gute alte Zeit“ war sicher nicht so „gut“ wie man des Öfteren so leichtfertig meint...

***

11. Januar 2013

Schnauze voll

Die vergangenen Wochen an Land waren entweder gräulich, grauer oder gar grauenhaft, die Wege entweder schneeverweht, vereist oder bei Tauwetter matschig.

- Der Winter ist und bleibt die „harte“ Jahreszeit in Skandinavien und die Tage wo es ein Vergnügen ist draußen zu sein kann ich den vergangenen Monat an einer Hand abzählen.
Mein Vitamin D dürfte neue Tiefstwerte erreicht haben diesen Winter.

- Und doch, dank „Skip“, so vergeht kein Tag an dem wir nicht stundenlang unterwegs sind und wie immer so ist bei dem Aufenthalt in der Natur auch schlechtes Wetter leichter zu ertragen.

- Aber an einem Tag wie heute wo ein scharfer Nordostwind den Pulverschnee vor sich hertreibt der alle geräumten Wege direkt wieder verweht bin ich froh in einem Haus mit mehr Platz zu wohnen als in einem engen „Torp“.

- An so einem Tag wie heute ist es dann nämlich noch leichter passiert und nicht nur


-  „Skip hat die Schnauze voll...!“


***

3. Januar 2013

Über den Berg

oder die Talsohle erreicht, je nachdem wie man es sehen will.

- Die Sonne hat zwar gewendet aber sehen lässt sie sich deshalb auch nicht mehr als die vergangen drei Wochen.
Die Zeit war wirklich nicht einfach, denn außer dass der Himmel bis auf drei Tage ständig eine graue Wolkendecke über sich zog, so war der Winter bisher ein sehr eigenartiger.

- An einem Morgen waren es Minus 21 Grad und am Nachmittag dann Plus 1 Grad. Es hat geschneit ohne Ende so dass die Waldwege unbegehbar wurden, dann kam Regen und die Straßen wurden zur Eisbahn und machten selbst das Gehen auf den Straßen unmöglich und ich war meist ans Haus gefesselt.
Nein, der Winter war bisher schlicht und einfach anstrengend und schwer.

- Es war so wenig Licht die vergangenen Wochen noch dazu kein Wind...die Batterien hätten nicht einmal für Beleuchtung ausgereicht wenn ich alle Tage auf „Svenserum“ verbracht hätte.
Positiv dennoch: die Temperatur war auch ohne zu heizen im Haus nie unter null Grad sondern ein wenig Hilfe vom Sonnenfänger war schon  zu spüren.

- Mir selbst fehlt die Sonne allerdings mehr als mir lieb ist...kein Wunder dass ich in eine Art Winterschlaf verfalle.

- Aber gestern war dann endlich mal ein Tag wo ich spürte dass die härteste Winterzeit für diesmal zu Ende geht. Nicht nur dass der Himmel hoch war, die Sonne schien, sondern es lag tatsächlich ein Hauch von Versprechen in der Luft.


- Auch dieses Jahr wird es wieder einen Frühling geben!

***