28. August 2008

Es geht weiter?


Die Welt um uns herum geht beständig unter und wird beständig erneuert, mal überwiegt das Eine, mal das Andere und so lange eine Balance da ist, so ist die Welt im Lot.

- Aber die Untergangsszenarien begleiten den Menschen, seit er sich seines eigenen Todes bewusst ist. Und da man es ja nicht wissen sondern nur glauben kann, so ist dies immer mit einer Religion verknüpft gewesen.

- Und ausgenutzt wird diese Angst, die solche Bilder vom Untergang bei vielen Menschen auslöst, auch schon immer von den Machthabern und zwar auf die gleiche Art wie man es leider auch noch immer in der Kindererziehung macht.
Beherrschen durch Angstmachen!

- Aber jeder weiß auch: "Bangemachen gilt nicht!"

- Was wohl viele spüren, so überwiegt zurzeit das Zerstörerische, aber ein Unterschied in der Größenordnung ist diesmal gegeben.
Unsere Welt ist global geworden.
Allerdings nicht nur in der Magnitude ist ein Unterschied da, sondern wir Menschen sind zum ersten Mal die Urheber dieser global ablaufenden Destruktion.

- Die Beispiele sind legion und am wachsen, ich brauche dazu keine mehr niederzuschreiben, denn die Meisten wissen darum oder spüren es zumindest.

- Und da es auch diesmal zu einem erneuten "Weltuntergang" führt, denn all zu viele Zeichen der Zeit deuten in diese Richtung, so kann man sich zumindest mental darauf vorbereiten und Stellung beziehen.

Ich kann dagegen arbeiten
oder den Vorgang beschleunigen.
Es kann mir egal sein
oder mich deprimieren.
Ich kann auf „Teufel komm raus“ leben
oder auf die "Gnade eines höhern Wesens" hoffen.

- Ich kann mich aber auch besinnen um wirklich neue, haltbarere Wege finden und eine andere Art der Haltung des Lebens gegenüber erreichen.
Die Wahl ist jedem selbst überlassen, denn nur durch Freiwilligkeit und Selbstverantwortung kann der neue Weg haltbar werden.

- Und für mich ist einer der Schritte in diese Richtung, meinen Konsum freiwillig zu verringern und einfacher zu Leben.


- Damals war Einfachkeit für viele keine freiwillige Wahl.
Und natürlich geht es weiter...mit oder ohne uns!

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25. August 2008

Vin de la maison


Nicht mehr lange und es wird anfangen zu gären auf „Svenserum“.
Die Apfelbäume hängen voll dieses Jahr, und das obwohl ich sie im Spätwinter kräftig zurückgeschnitten hatte .

- Diesen Herbst werde ich wohl 20-30 Liter Apfelwein in meinem Erdkeller unterbringen können. Als Rheinländer liegt mir ja die Weinherstellung im Blute.
Bis ich richtigen Traubenwein selbst bereiten kann, wird es noch ein paar Jahre dauern, denn der Weinstock an der Hausecke ist gerade mal ein Jahr alt.
Aber wie ich sehe, so ist er gut angewachsen und irgendwann begrünt er die Hausgabel und schenkt mir blaue Trauben.
Die Sorte kommt aus dem „Osten“ und kann Minusgrade gut vertragen.

- Aber nicht nur im wird Keller es gären, in vielen Teilen der Welt tut es das schon lange und was uns betrifft, so ist die „Geschichte“ mit Georgien noch lange nicht ausgegoren.
Deutschland ist tief darin verstrickt, mit einer Bundeskanzlerin, welche, obwohl laut "Bloombergs" Nachrichtenargentur 58 % der Deutschen gegen einen Natobeitritt Georgiens sind, genau das versucht auf Bushs Geheiß hin durchzusetzen.

- Politikerdiktatur nenne ich das.
Von Demokratie in der Westwelt kann meiner Meinung nach schon lange keine Rede mehr sein.

- Bei dem Finanzsystem bin ich leider der Ansicht, das Endprodukt wird kein Wein, (reinen Wein haben uns die „Finanziers“ sowieso noch nie eingeschenkt), sondern da wird Essig draus.
Für Dich und mich zumindest.
Ich denke, da läuft ein Betrug am Volke ab der gigantische Ausmaße hat.
Die Finanziers „ernten“ mal wieder die Früchte ihres Betruges und reißen sich auf ein Neues die geschaffenen Reichtümer einer ganzen Generation unter den Nagel.
So wie vor 70 Jahren, so wie vor...
So ganz nebenbei: die "FED" Bank ist in Privatbesitz falls noch nicht bekannt, ist also weder Federal noch ist sie bereit an ihre Reserven zu gehen.

- Die Beispiele oben sind nur zwei „Jahrgänge“ die ich nicht gerade empfehlen kann.
Leider ist der "Weinkeller" voll mit sauren, ungeniessbaren Weinen.
Von all den Flaschen erst ganz zu schweigen.

- Da bevorzuge ich doch jeder Zeit meinen Eigenen.


- Hier gedeiht der diesjährige „vin de la maison" Chateau Svenserum 2008 und er verspricht ein guter Jahrgang zu werden.
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23. August 2008

Zeitgeist


Es gibt Stunden, da mache ich mir Gedanken, in welcher Zeit ich denn nun eigentlich lebe, welche Signale die Gesellschaft um mich herum setzt, kurz gesagt: welcher Zeitgeist herrscht?

- Mein Leben hat im Grunde wenige Berührungspunkte mit der Gesellschaft.
Die eine Hälfte des Jahres bin ich an Bord mit noch anderen zehn Besatzungsmitgliedern und setze meinen Fuß nicht an Land, die andere Hälfte bin ich viel in der Natur und versuche möglichst viel Zeit in meinem "Torp" zu verbringen.

- Vielleicht ist das der Grund, und ich sehe dann, was für viele andere den Alltag ausmacht und dadurch abgestumpft werden, mit anderen Augen, höre mit anderen Ohren.

- Es reicht für eine Weile auf dem Bahnhofsvorplatz in Stockholm zu stehen, oft ein Anhalt auf meinem Weg zum oder vom Schiff, und ich bin jedes Mal erstaunt über die vielen Menschen die auf mich einen gehetzten Eindruck machen.
Alles muss schnell gehen: fast food, Schnellbahn, Beschleunigen mit dem Auto selbst wenn es nur bis zur nächsten roten Ampel ist. Viele sind im Laufschritt unterwegs.
Ich kann nur mit dem Kopf schütteln: das ist nicht meine Idee vom Leben.

- Komme ich dann in ein wirklich großes Kaufhaus wenn ich einmal in die nächste Stadt, die 100 km weit entfernt liegt, fahre, dann erschlägt mich das Warenangebot mit seinem Übermaß und ich kann nicht verstehen, wer das denn alles kaufen soll und will.
Das Meiste erfüllt in meinen Augen keinen anderen Zweck, als die Kauflust zu befriedigen.
Und ich schaue mir die Werbung an und erlebe wie man versucht mich zu manipulieren.

- Er wird immer ausgeklügelter, der Versuch mich über´s Ohr zu hauen.

- Aber nicht nur die Werbung für Dinge hat diese Einstellung, sondern auch die Werbung für politische Ideen, kurz Propaganda genannt.
Da wird manipuliert mit der Wahrheit und gar gelogen, gewinkelt, Stimmung für oder gegen gemacht und da das Auge besonders empfänglich ist, so ist das Fernsehen das Mittel schlechthin um das gewünschte Bild dem Volke, oft sogar im wahrsten Sinne des Wortes, unterzujubeln.

- Manchmal denke ich, der einzige Platz wo ich noch reinen Wein eingeschenkt bekomme ist bei einem einfachen Winzer im Weinkeller in meiner alten Heimat, dem Rheinland.

- Am übelsten aber bin ich dem Zeitgeist auf der Strasse ausgesetzt.
Die Anonymität ist groß, und dadurch fallen anerzogene Verhaltensweisen ab.
Da wird gedrängelt, da ist man unverschämt, wer sich an Begrenzungen hält ist ein Idiot, bekommt die Lichthupe, den Vogel oder einfach nur den Finger.

- Da zeigt der Zeitgeist sein wahres Gesicht: "Hier komme ich, und Du kannst mich mal!"
Unsere Kinder spiegeln dieses Verhalten wie immer nur zu deutlich!

- Für mich ist das ein Grund mehr, so wenig wie möglich mit dem „Zeitgeist“ in Berührung zu kommen. Dieses Spiel will ich nicht mitspielen.


- Da setze ich lieber aus, selbst wenn andere das für eine eingeengte Sichtweise halten sollten.

21. August 2008

Graugefärbt


Wer kennt sie nicht, die graugefärbten Tage, wenn der Himmel tief hängt, die Sonne sich hinter eine dicke Wolkenschicht zurückgezogen hat und die ganze Welt um einen herum ganz einfach einen Grauton annimmt?
Da ist es leicht passiert, dass nicht nur die äußerliche Welt farblos wird, sondern auch die Innere.

- Es fällt dann schwer dem Leben etwas Farbe abzugewinnen, positiv zu sein, sich dennoch aufzurappeln und irgendewas was zu tun wird zur Herausforderung.

- Auch wenn ich einen grauen Tag in der Natur bei weitem nicht so niederdrückend finde, so kann sich dennoch die Melancholie in so einen Tag schleichen.
Da wiegt dann selbst die Axt plötzlich schwerer in der Hand.

- Allerdings ist Arbeit noch immer ein gutes Gegenmittel gegen die näherrückende Schwermut und vertreibt einen Teil der grauen Gedanken, die im Innern das Äußere widerspiegeln.

- Ein grauer Tag selbst im schwedischen Sommer lässt unweigerlich die Gedanken an den näherrückenden Herbst aufkommen, denn die Tage werden im August schon merkbar kürzer.
Die Nächte fangen an dunkel zu werden, und die Sterne zeigen sich wieder am Himmel.
Den Sommer über sind sie nicht zu sehen, dann sind die Nächte einfach zu hell.

- Aber ein bewährtes Gegenmittel für mich ist trotz Wetter ein Bad im nahgelegnen See.
Auch wenn es kalt in der Luft ist, so ist das Wasser noch warm genug für ein Bad und habe ich mich erst einmal überwunden, dann fühle ich mich hinterher einfach besser, das Leben ist leichter geworden und der graue Tag einfacher zu ertragen.

- Denn noch ist es ja Sommer!

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20. August 2008

Tatort ”Svenserum”


Bis auf ein paar Jahre Pause, so wurden hier wohl schon seit 150 Jahren Kartoffeln angebaut.
Auch der vorige Besitzer hat hier seinen Wintervorat gepflanzt und ich habe auch meine Winterkartoffeln hier oben.

- Und wie schon geschrieben, so sieht es aus, als würde die Ernte auch dieses Jahr wieder gut ausfallen. Selbst der viele Regen jetzt im Spätsommer macht nichts da es Sandboden ist und dadurch die Knollen nicht faulen.

- Aber man hat natürlich nicht nur seinen Wintervorrat hier angebaut, sondern versucht auch genug zu erzeugen damit man im Frühling auch Saatkartoffeln für die nächste Saison hatte.

- Und jetzt lauert hier die Gefahr um die Ecke.

- Der „Monsanto“ ist los!

- Noch hat dieses gefräßige Untier nicht seinen Weg bis hier hoch in den Wald gefunden, aber wie ich höre, so ist es weltweit auf dem Vormarsch.
Es macht weder vor Reichen und vor den Armen schon zweimal nicht halt.

- Nicht nur dass der "Monsanto" die Natur vergiftet, oder sich den Mais in seinen gefräßigen Rachen gestopft hat, heute erst las ich, dass auch das Schwein schon in seine Klauen geraten ist.
Ein Mitfresser hat sich in ein Gen eingenestelt, und zwar eines das allen Schweinen gemeinsam ist und für sich beansprucht.

- Außerdem steht auf dem Speiseplan von diesem Untier Reis, Sojabohnen und Einiges mehr.
Und da ist die Raubgier so ungeheuerlich, der Atem dieses „Monsanto“ so giftig, es reicht ein Hauch, und die Frucht ist unfruchtbar für die nächste Aussaat geworden oder stirbt bis es Zeit dazu geworden ist.

- Man wird schier sprachlos ob so einem Widerwillen gegen das Leben.

- Es ist also nur noch eine Zeitfrage und auch die Kartoffel ist angegriffen und verseucht.

- Bisher hab ich mein Saatgut gekauft, und seit langem hab ich mal wieder die Sorte „Bintje“ bekommen. Bevor sie infiziert wird, ist es wohl besser, dass auch ich mein Saatgut spare, denn der, welcher vom Gifthauch des "Monsanto" infiziertes Gut spart um nächstes Jahr wieder auszusetzen, macht sich strafbar.


- Ein möglicher, zukünftiger Tatort? Im Falle eines Falles ganz bestimmt!


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18. August 2008

Die Kunst des "aktiven Nichtstuns".


Müßiggang hat zu unrecht einen schlechten Ruf bekommen, denn wie das Sprichwort heisst,
weiß wohl ein Jeder.
Wer immer das für bare Münze nimmt, hat nie die Muse wirklich kennen gelernt und weiß darum auch nicht, wie gut sie uns Menschen tut.

- Ich habe viel Zeit hier oben im Wald und oft benutze ich sie, um mich in der Kunst des "aktiven Nichtstuns" zu üben.
Die Stunden an denen ich einfach irgendwo sitze und in die Gegend schaue, meinen Gedanken freien Lauf lasse, bequem auf dem Sofa liege und ein Buch lese oder einfach am frühen Vormittag mitten in der Woche für die Vögel im Wald musiziere, diese Stunden gibt es oft und noch nie habe ich das Gefühl von vertaner Zeit gehabt.

- Im Gegenteil, ich merke wie es mir fehlt, wenn ich nicht ab und an eine Stunde einfach nur dem Dasein widmen und dem Gang der Zeit ihren Lauf lassen kann.

- Warum sollte ich ständig mit irgendwas beschäftigt sein und das Arbeiten als die höchste menschliche Errungenschaft und Daseinsberechtigung ansehen so lange mich die Not nicht dazu zwingt?

- Wer wirklich schöpferisch tätig sein will, braucht sogar die Muse. Davon weiß jeder der künstlerisch tätig ist, und für mich ist das Leben selbst noch immer eine Kunst, die es für mich zu meistern gilt.
Zumindest alt genug für meinen Meistertitel wäre ich ja mittlerweile!

- Immer mehr Menschen fangen an einzusehen, dass diese schnellebige Zeit nicht gut tut, dass irgendwas verloren geht bei der ständigen Jagd nach Mehr.
Wobei dieses Mehr letztendlich mit einem Symbol dargestellt werden kann: $.
Die Meisten von uns können irgendwann selbst des Guten zuviel bekommen, aber das beinhaltet bei den Allerwenigsten das Geld.

- Vieles kann ich mir mit Geld kaufen, selbst freie Zeit kann ich mir dafür kaufen, aber die Muse gehört bestimmt nicht dazu.
Ihr kann ich mich widmen in dem ich mich mir selbst überlasse!


- Ein Platz der Muse ist die Sauna, die hier an einem kalten, verregneten Sommertag angeheizt wird.

16. August 2008

Aussteigen?

Wer hat sich nicht schon mal Gedanken oder Tagträume darüber gemacht?

Was wäre... wenn ich einfach alles hinter mir lassen könnte, nicht mehr zur Arbeit müsste, mal etwas ganz anderes machen würde?
Wenn ich frei wäre?

- Selbst gehöre ich noch immer zu denen, selbst mache ich mir immer wieder mal Gedanken über diese Frage.
Die Möglichkeit dazu hat mir das Leben eingeräumt, denn ich habe Glück gehabt, lebe sparsam, habe noch immer eine gut bezahlte Arbeit von deren Lohn ich nur ein Drittel und oft weniger gebrauche.
Schon mit dem Ablauf der Kündigungsfrist könnte ich ein freier Mann sein!

- Warum ich das nicht tue, frage ich mich also noch immer.

- Letztes Jahr war ich für sieben Monate ein freier Mann, hatte genug von der Arbeit, war müde bis auf die Knochen, ausgelaugt, und wenn ich weiter gemacht hätte, dann wäre ich heute krank.
Aber als die Dunkelheit im Spätherbst immer mehr zunahm, ist mir letztendlich die Decke auf den Kopf gefallen und jetzt bin ich schon fast ein Jahr wieder auf dem gleichen Öldampfer wie zuvor.

- Noch dazu kommt auch der äußere „Druck“, eingekleidet in Worte wie:
„Du kannst doch mit Deinen 51 Jahren noch nicht aufhören zu arbeiten!“
„Der Mensch muss doch eine Aufgabe haben!“
Dabei ended es dann meist mit der (berechtigten) Frage: „Und was willst Du statt dessen tun?“

- Das genau ist die Frage mit der ich mich selbst beschäftige.
Oft sitze ich am Küchenfenster, schaue auf den schweigenden Wald mit seinen hohen Bäumen, doch bisher habe ich noch keine zufriedenstellende Antwort von ihnen bekommen.

- Einfach in den Tag zu leben während ich an Land bin und meine Freizeit genieße ist eine Sache, aber das auf unabsehbare Zeit zu können, erscheint mir weniger zufriedenstellend.
Das muss allerdings auch nicht sein, denn das „Torp“ bietet mir viele Entfaltungsmöglichkeiten.

- Außer der Waldarbeit und dem rein Praktischen um das Leben dort zu organisieren, sind die Möglichkeiten des Gärtnerns riesig, der Bienentraum ist noch immer nicht umgesetzt, Verbesserungsmöglichkeiten an Haus und Scheune noch lange nicht ausgeschöpft.

- Der Ehrlichkeit halber gestehe ich: im Grunde male ich hier auf meiner Lichtung an einem dreidimensionellen Bild, dessen Leinwand 5000 m2 groß ist und dem ein Hauch von verträumter Romantik nicht fehlt.


- Es bereitet mir schlicht und einfach Freude, an diesem Bild zu malen!

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15. August 2008

Kurzer Bericht zur Lage


Es ist schon eigenartig, denn ”Svenserum” wurde als Sommerhaus damals angeboten und bei mir sieht es so aus, als wäre es mehr ein Winterhaus mit Gedanke daran, wie viele Tage ich dort in der dunklen Jahreszeit verbringe.
Ich habe einfach mehr Zeit für mich selbst im Winter.

- Und da die dunkle Jahreszeit ja auch kalt ist, so habe ich zwei Tage lang die Axt geschwungen und zumindest die beiden großen Tannen die ich im Frühjahr fällte zu Brennholz verarbeitet. Jetzt heißt es nur noch das Holz zum Trocknen unter das Dach zu bringen und schon getrocknetes in die Scheune für den kommenden Winter.
Also, frieren werde ich auch übernächsten Winter nicht.

- Jetzt, da es lichter um das Haus geworden ist, kommt auch mehr Wind an und der Traum von einem Windrad zur Stromerzeugung hat neue Nahrung bekommen.
Wie ich mich kenne, so habe ich nicht eher Ruhe, bis ich so ein Rad montiert habe und laufen sehe.

- Trotz der lang anhaltenden Trockenheit im Frühjahr, so sind die Kartoffeln gut gediehen, vielleicht weil ich sie mit viel Grasverschnitt abdeckte und dadurch die Feuchtigkeit besser bewahrt habe. Wenn die Ernte so wird wie das Kraut es verspricht, dann wird sie gut.
Der Bauer der ab und an vorbeischaut war auf alle Fälle erstaunt, und das freut einen Hobbygärtner natürlich ganz besonders.
Auch die Zwiebeln scheinen gut zu gedeihen und wenn ich das nächste Mal direkt vom Schiff kommend in „Svenserum“ lande, dann gibt es auf alle Fälle frisches Essen vom eignen Land.

- Äpfel gibt es reichlich dieses Jahr, und zum ersten Mal wird der Erdkeller im Herbst zum Weinmachen benutzt werden können.

- Die Quelle ist gesäubert, ein kleiner Graben an der Bergseite am Haus entlang gezogen, damit das Gras nicht an die Holzfassade wächst und das Regenwasser besser abläuft.
Die Öfen sind sauber und fertig für die nächste Heizsäsong.

- Die wirkliche Verbesserung: ein Ventilator ist direkt an ein kleines Sonnenpanel angeschlossen und sorgt für gute Ventilation im Haus am Tage.
Die Luft konnte schon etwas „eingesperrt“ riechen, wenn ich nach längerer Zeit zur See zum ersten Mal die Haustuer öffnete.
Der Unterschied ist direkt spürbar und ich denke das tut dem Häuschen gut.

- Leider sieht es so aus, als würde ein Sonnenpanel nicht richtig funktionieren, also so bald als möglich hoch aufs Dach und mal durchmessen was denn da nicht stimmt. Noch habe ich zumindest Garantie auf die Anlage.

- Die ersten Pfifferlinge für dieses Jahr habe ich schon gepflückt und eine Mahlzeit in der Pfanne geschmort.

- Es ist immer wieder ein Genuss, diese ersten frischen, buttergebratenen Pilze zu schmecken.

14. August 2008

Off line


Erst jetzt wird es mir langsam bewusst: die sechs Wochen an Land waren die ersten sechs Wochen seit ich vor etlichen Jahren drei Monate in Chile und Bolivien gereist bin, in denen ich zum ersten Mal wieder die Freiheit der Medienlosigkeit geschmeckt habe.

- Außer ein paar Mal am Netz um ein Ticket zu organisieren und Ähnliches, ein paar Nachrichten und Telefongesprächen gab es keine Berührungspunkte!

- Abgesehen davon, dass diese Wanderung für acht Tage in der schwedischen Bergwelt ein schönes Erlebnis war, so habe ich vielleicht auch deshalb das Gefühl, mich wirklich erholt zu haben.

- Das könnte tatsächlich zur "schlechten" Gewohnheit werden!

- Ich habe schon vorher darüber geschrieben, diesem "Informations-Tsunami", und noch immer denke ich hin und wieder: vielleicht tut mir das gar nicht gut, ständig davon umflutet zu werden. Noch dazu kommt, dass ich sehr skeptisch vielen Nachrichten gegenüber bin, vieles als verlogene Propaganda ansehe.

- Wie gut für meinen Geist und Körper mal einfach im weglosen Land für eine Weile zu verschwinden, wo zwischen einfachen Hütten zum Übernachten die eine Tageswanderung weit auseinander liegen keine Strasse das Auge berührt, kein Telefon das Ohr leihen will, wo die Welt noch voller Stille sein kann und der Mensch nur wenig Spuren hinterlassen hat. Dort oben im Norden kann man noch mit Genuss das Wasser aus einem Bach trinken, die Luft riecht würzig und das Auge hat an klaren Tagen ungestörte Sicht für 100 km.

- Es ist eigenartig wie nachhaltig dieses Erlebnis bei mir ist. Oder vielleicht auch nicht. Obwohl mitunter anstrengend, so ist dies die wohl leichteste Art des Reisens.

- Die Freude am Einfachen zeigt sich bei mir immer wieder!

- Einfacher geht´s kaum noch.

12. August 2008

Im Rückspiegel




Kaum kehre ich der ”Welt” für ein paar Wochen den Rücken, lasse alles was Media heißt einfach mal für eine Weile hinter mir um mich der wirklichen Welt zu zuwenden, so hat das teuflische Spiel mal wieder seine Maske getauscht und zeigt seine ganze Brutalität mit einem neuen Ausdruck…nur erscheint mir das Drehbuch noch immer das Gleiche zu sein.

- Andere Anzuggekleidete, Manikuerte treiben das Volk in den Krieg, hetzen Menschen gegeneinander, schachern und kümmern sich einen Dreck darum, was mit den Marionetten rund um sie passiert.
Und noch immer lässt sich das Volk auch treiben!

- Hin und wieder frage ich mich: muss ich das überhaupt noch lesen, es beinhaltet doch nichts Neues, schon seit ein paar tausend Jahren ist es immer wieder die gleiche Leier...!

- Aber es gibt auch Schönes auf der Welt, so wie die einfachste Art des Reisens für mich mittlerweile geworden ist.
Ungestörte Natur, ein Rucksack, gute Schuhe, Beine die noch laufen wollen und können.

Für eine gute Woche war ich unterwegs in den nordschwedischen Bergen, der „Fjällwelt“ unterwegs.
Essen dabei, ein gemietetes Bett in einer einfachen Hütte jede Nacht, Wasser direkt aus den Bächen oder Seen, Müsli zum Frühstück und Linseneintopf zum Abendessen.
Einzige Erwartung: jeden Tag 15-20 km zu laufen, sonst nichts.
Keine Strasse, keine Häuser, keine Medien (auch kein Handy), kaum Menschen, nur Natur. Es war so leise, ich konnte einen Flieger in 10 km Höhe hören!

- Hier lag vor gar nicht so langer Zeit mal eine 10 km dicke Schnee- und Eisschicht.


- Zumindest im Rückspiegel betrachtet erscheint weniger benutze Welt als ein besserer Platz.

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11. August 2008

Fortsetzung folgt...

Ich habe mir einfach mal Urlaub gegönnt, und zwar die einfachste Art, nämlich mit Rucksack und zu Fuss oben in Nordschweden.

Kein Telefon, kein Handy, kein PC.


- Noch lebt die Idee des einfachen Lebens bei mir und neue Beiträge folgen demnächst wieder!

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