
30. September 2009
Der Ruf des Wolfes

29. September 2009
Die Rede der Libelle

Die Rede des Adlers

28. September 2009
Die Rede des Elches

27. September 2009
Die Rede der Eiche

Erzählung aus der "Anderswelt"
Er drehte sich um, aber nichts war zu sehen und als er wieder gedankenverloren ins Feuer schaute, sah er eine menschliche Gestalt ihm gegenüber sitzen, gekleidet wie er, wie jemand, der auch eine lange Wanderschaft hinter sich hatte und sie erschien ihm eigenartig bekannt.
"Wölfe gibt es doch keine mehr hier in dieser Gegend" war sein Gedanke aber ein neuer Ruf erscholl und diesmal schon näher. Und dann erschien ein großer Grauer am Rande des Feuerscheins, kam langsam näher und auf ein kurzes Zeichen hin legte er sich neben die Frau.
Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Eine alte Eiche schob sich wie von Geisterhand näher an ihn heran, oder war es der Elch mit vierzehn Enden an seinen großen Schaufeln, der sie schob? Aber nein, er ging nur gemächlich wiegend im Passgang nebenher.
Und so wunderte er sich schon nicht mir, als ein Geschöpf, mädchengleich, und doch wieder nicht, und obendrein fast durchsichtig, sich plötzlich neben ihm befand und auf deren Schulter eine Libelle mit bläulichschimmernden Flügeln saß. Ein unbestimmbares Leuchten ging von ihr aus und er dachte an die funkelnde Milchstrasse, die er oft in sternklaren Nächten sprachlos angeschaut hatte.

26. September 2009
Auf ein Neues
24. September 2009
Naturkraft
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- Die Kraft der Natur ist durch uns zwar gestört, aber noch immer ungebrochen!
23. September 2009
Bewegungsraum
Bald wird er mir wieder beschnitten vorkommen, denn viel Raum habe ich im Sommer hier im Wald an den sonnigen Tage um mich erleben können.
- Wenn ich in fünf Wochen wieder an Land bin ist der Herbst weit fortgeschritten, und damit hat auch die Dunkelheit den größeren Teil des Tages übernommen. Wind, Regen, tiefhängende Wolken, graues Tageslicht, feucht-kalt, Novemberwetter mit seinen Tiefdrücken welche das Atlantikwetter über Svenserum hereintragen.
- Bei westlichem Sturm kann ich oben auf dem Berg wo der Wind freien Zugang hat manchmal sogar den Ozean riechen, denn der Geschmack in der Luft erinnert mich an meine stürmischen Fahrten über den Nordatlantik im Herbst und Winter auf dessen andere Seite, hin nach Kanada.
- Und wenn das Wetter schroff, die Welt dunkel und ungastfreundlich wird, ist die „gute Stube“ nun mal der Platz, wo ich viel Zeit verbringe.
- Auf einmal sind aus dem 5000 m2 großen Wohnzimmer das zu dem Haus im Sommer wenn das Leben sich draußen abspielt, gehört, nur noch gerade 55 m2 übrig geblieben, und damit ist der Bewegungsraum auf einmal recht eingeschränkt. Selbst hier an Bord habe ich mehr Platz um mich, als in „Svenserum“ und ich stelle auch bei mir fest: der Wunsch oder besser Gedanke nach „Mehr“ taucht wieder einmal auf.
- Ich denke es ist nicht nur eine Geldfrage warum Gefängnis- oder Klosterzellen recht klein sind, warum der Auslauf, die Bewegungsfreiheit beschnitten wird, denn die Enge wirft den Menschen auf sich selbst zurück, soll ihn zwingen oder helfen in sich zu gehen. Der Versuch, jemanden dazu zu zwingen ist in meinen Augen allerdings von vorneherein zum scheitern verurteilt, wobei Ausnahmen auch diese Regel nur bestätigen.
- Zu einer der großen Herausforderungen im menschlichen Dasein gehört wohl auch die Kunst der eigenen Beschränkung. Ist der Rahmen zu eng, so fühlen wir uns eingeengt und beeinträchtigt, ist der Rahmen zu weit gesteckt, können wir uns verlieren oder es kann uns über den Kopf wachsen.
- Wo der eigene Rahmen liegt muss letztendlich jeder für sich selbst immer wieder auf ein Neues entdecken und dann abstecken.
- Für mich ist es ganz einfach aufschlussreich zu erleben, dass ich zwar gerne mehr Raum haben möchte, ( und den ich mir duch den Boden in der Scheune auch teilweise geschaffen habe) aber auch ohne ihn dann zu bekommen nicht unzufrieden werde. Ich bin ja doch freiwillig da wo ich bin, habe es ja selbst einmal gewählt und damit ist es gut. Und wenn nicht, nun dann liegt es ja an mir das zu verändern. Die Wahlfreiheit ist mir zum Glück gegeben.
- Verglichen mit diesem Torp in dem auch mal eine Familie wohnte, so besitze ich allerdings den reinsten Palast!

- Aber heißt es nicht: „Raum ist selbst in der kleinsten Hütte!“
22. September 2009
Tag und Nachtgleiche
- Die Nachtkühle lässt dann auch die Freude auf eine heiße Sauna wieder erwachen wie das Ofenrohr verrät.
21. September 2009
Erd- & Himmelsäpfel
Die 40 Stunden Woche
- Zur See sind mehr als 80 Stunden die Woche nicht ungewöhnlich, aber da es nicht „nur eine Arbeit“ sondern eher eine Art zu Leben ist, so fällt es nicht so auf. Ich habe mehr das Gefühl, ich führe ein Da-Sein an Bord und während dieser Zeit habe ich bestimmte Arbeitsaufgaben zu erledigen.
- Genau wie während meiner Zeit an Land, da gibt es auch ständig irgendwelche Aufgaben, egal ob von außen herangetragen oder selbst auferlegte.
-Oft denke ich, es ist nur eine Frage der Sichtweise. Teile ich mein Leben zwischen Arbeits- und Freizeit auf, so erlebe ich genau diese Aufteilung.
- Natürlich, auch ich weiß was es bedeutet, mal mehr, mal weniger Verantwortung zu tragen, weiß wie es sich anfühlt „frei“ zu haben. Aber wenn ich genauer nachdenke, so will ich nicht frei haben, sondern frei sein. Und das ist letztendlich wohl nichts anderes als ein Gefühl...
- Wähle ich die Sicht des „Da-Seins“ ohne eine Unterscheidung zu machen, so fällt diese Aufteilung flach, wird „uninteressant“ und beeinflusst mein Lebensgefühl auf befreiende Art.
- Urlaub ist erst notwendig geworden, als die Arbeit eintönig wurde und Menschen, die in Maschinen investierten anderen Menschen einredeten, sie seien Be-Diener genau dieser Maschinen (und dadurch ihrer untertan). Freizeit wurde mit zunehmendem Stress und „entmenschlichter Arbeit“ immer höher bewertet.
- Wie groß wohl der Unterschied zwischen Freizeit und Arbeit für diese Menschen war?