Aber nicht nur die, sondern Ordnung ist auch das halbe Leben. So sagt der Volksmund es zumindest.
Wenn ich also arbeite um Ordnung zu halten würde das ja heißen es bleibt keine Zeit mehr für irgendetwas anderes...?
Denn es ist Arbeit diese Ecke hinter dem Stall, verborgen vom Hof aus, und die mir schon bevor ich Verwalter hier wurde nicht gefiel, in Ordnung zu bekommen. Und genau das ist, wie ich schon öfter schrieb, für mein Wohlbefinden einfach wichtig.
Das Dach war viel zu hoch, diese drei Plastikbehälter welche der vorige Besitzer hier angeschleppt hatte verschandelten die Gegend. Gebraucht habe ich sie nie.
- Der vorletzte Winter war dann mein Mithelfer und hat das Dach einfach zum Einstürzen gebracht, das Holz unter Blech und Schnee begraben und damit schon mal die halbe Arbeit getan.
Nun liegt nur noch ein Rest Holz unter dem Blech und nächste Jahr im Sommer wird es in den Stall geräumt wo jetzt der Vorrat für den kommenden Winter schon sitzt.
Das Blech wird aufeinandergestapelt, denn hin und wieder ist es gut um auf einen neuen Holzstapel als Schutz zu legen.
Die Plastikbehälter und die Badewanne sind wie ich geschrieben habe entsorgt, das Dreirad, verborgen unter der Plane, wurde letztes Jahr verkauft. Es war ein Südländer und hat nicht für dieses nördliche Klima getaugt.
Das kleine, verbogene Blechdach wird spätestens nächsten Sommer verschwinden und damit ist auch diese Ecke recht ordentlich geworden.
- Langsam aber sicher wird es, selbst wenn es ein fünf, ja bald sechs Jahre gedauert hat. Denn außer den zwei halben Leben, so habe ich ja noch eine dritte Hälfte die dem „Nichtstun“ gewidmet ist.
- Es liegen heute fast auf den Tag genau drei Jahre zwischen diesen beiden Bildern. Ich sehe wie die Tanne in dieser Zeit gewachsen ist, ich sehe aber auch, dass die Lichtung lichter wird!
- Na bitte, langsam aber sicher, ganz ohne Stress so ändert sich das Bild. Was ich sehe gefällt mir immer besser und in den fünfeinhalb Jahren Werkeln hier oben, so lerne ich auch: Ausdauer und Geduld bei einem Tun führen, auch ohne Eile aber dafür stetig, weiter.
Wohin?
- Keine Ahnung, außer dass auf meinem Weg auch der letzte von mir gefällte Baum auf dieser Lichtung jetzt schon wächst...
***