23. Mai 2011

Unterwegs im "Zwischenraum"

Jetzt habe ich den Schritt getan und bin wirklich im „Zwischenraum“ unterwegs.

- Seit vergangenem Samstag bin ich wieder einmal ein Schüler, diesmal um die Kunst des Segelfliegens  zu erlernen.

- Bei einem Tag der „offenen Tür“ vor zwei Wochen setzte ich mich in ein Segelflugzeug, war als Passagier für eine halbe Stunde in der Luft...und wurde „gebissen“.
Es war, als flöge ich zum ersten Mal in meinem Leben.

- Und in Ruhe auf dem Platz voller Wurzeln im Wald (und auch im Feld, die Kartoffeln sind gelegt!), im Zimmer mit den breiten Bodendielen auf denen schon die Füße der ersten Bewohner auf der Erde standen bin ich mindestens so erstaunt wie sie es gewesen wären: jetzt stehen meine Füße auf den Brettern die damals ihre Welt bedeuteten und es sind Füße die nicht nur Wasser unter sich spüren, sondern jetzt gar die Luft kennenlernen werden.

- Auch die Menschen die einmal hier ihre Zeit verbrachten hatten ihre Träume aber nicht immer die Möglichkeiten sie auch zu verwirklichen und ich bin schon von daher meinem „Schicksal“ dankbar mir einen vierzig Jahre lang gehegten Traum erfüllen zu können.

- Manchmal bin ich über das Leben und wie es mit mir bisher umgegangen ist selbst mehr als überrascht.
Und wie man sieht, auch das Segelfliegen hat eine einfache Instrumentierung. Wie könnte es auch anders sein bei mir?

- Nur Fliegen ist schöner...


- als fliegen!
Und es ist selten zu früh aber nie zu spät!
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4. Mai 2011

Zwischen den Welten

Wieder einmal ist es an der Zeit denn morgen tausche ich die Wasser- gegen die Waldwelt ein.

- Und wie immer wenn der Tag kommt, so bin ich irgendwo zwischen den Welten unterwegs.
Und wie immer ist mein Blick die ersten Tage anders, geschärfter bilde ich mir zumindest ein, vor allem wenn der Umzug vom Wasser aufs Land stattfindet.

- Nicht nur dass ich plötzlich nur noch Verantwortung für mich selbst habe, sondern nach Wochen an Bord, so „stürmt“ es plötzlich um mich. Menschen, Autos, Tempo, Gedränge, Werbung und zum Bersten befüllte Warenhäuser , aber auch Natur, Frühling, Blumen und Grünes ja selbst das Klima an Land ist anders als auf dem Wasser.
Der Übergang ist wie immer schlagartig!

- Das was für Dich Deine Alltagswelt ausmacht, ist erst mal nicht meine. Ich komme von einem ganz anderen Alltag an dem das was eben noch galt, gleich schon wieder nicht mehr stimmt weil sich etwas geändert hat. Eben noch hieß es „Bremen“ zum Löschen und am frühen Abend dann „Hamburg“ stattdessen.
Eben hieß es der Kai ist frei, nur um kurz darauf vor Anker zu liegen weil irgendetwas halt nicht so ist wie geplant.
Ich hatte schon einen Törn, da habe ich meine Heimreise gleich drei Mal verschoben.

- Ein paar Tage dauert es immer um anzukommen, ausschlafen, landen und oft erst mal „keine Anforderungen an mich bitte“!
Da ist „Svenserum“ die letzten Jahre schon immer mein “Retreat“ gewesen um für ein, zwei Tage einfach die Zeit zwischen den Welten zu überbrücken.

- Die erste Zeit an Land gleicht immer einer Gradwanderung.
Das Seeleben klingt noch nach, das Waldleben hat mich noch nicht umfasst, ich befinde mich irgendwo auf der schmalen Grenze zwischen den Welten...


- Selbst finde ich diesen „Ausnahmezustand der Zwischenwelt“ immer wieder spannend und inspirierend, verlangt doch eine Gratwanderung einen guten Sinn des Gleichgewichts!

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