28. Dezember 2011

Eine Winterrose


Die Natur ist und verbleibt erstaunlich, wunderbar, aber vor Allem: ihre Anpassungsfähigkeit ist unglaublich.

- Dieser Winter, der bisher kein Winter war, treibt seltsame Blüten. Man kann verschiedene Pfifferlinge finden, Glockenblumen blühen hier und da. Und auf „Svenserum“ sogar eine Rose!
Es ist nicht zu vergleichen mit den vergangenen zwei Wintern wo Haus und Stall unter der Schneelast knackten.

- Wie ich erfahren habe, so sind es fünf Grad Plus im Haus und da kein Schnee das kleine Sonnenpanel am Schornstein bedeckt, so bekommt der Ventilator Strom und die Luft im Hause ist gut geworden. Es war also wirklich eine kleine Verbesserung mit großer Wirkung die Luft in das Haus zu drücken statt hinaus zu blasen.

- Der letzte Sturm der die vergangenen Tage über Småland fegte hat keinen Schaden angerichtet, auch wenn das Sonnenpanel am Gästezimmer tatsächlich vom Wind auf die Wiese geschleudert wurde.
Aber das ist schnell wieder montiert.

- Wie gut und ich hatte das Windrad abgebremst sonst würden wohl davon nur noch Reste übrig sein.

- Nein, ich werde mich diesmal nicht über die Klimatveränderungen schreiben, außer, für mich ist es auch ohne Zahlen und Wissenschaftler total einleuchtend dass es gar nicht anders sein kann wenn ich daran denke wie viele solche Ladungen an Treibstoff wie ich sie transportiere täglich in die Luft verfeuert werden. Lege ich noch alle die Kohle die täglich verbrannt wird dazu, so bleibt für mich nicht der geringste Zweifel mehr. Und dies ist bei weitem noch nicht alles das unserer dünnen Atmosphäre Schmutz und auch Energie zuführt.


- Aber so lange noch eine Rose blüht, und sei es selbst im Winter, so lange ist noch Hoffnung dass es eine Zukunft gibt!


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25. Dezember 2011

Zu allem Überfluss


 Die Tage sind voll davon und jetzt schreibe ich 
auch noch einen Beitrag...zu allem Überfluss!

- Der Zufall wollte es und ich wurde in einem Teil der Welt geboren in der die allermeisten Menschen seit vielen Dezennien ständig im Überfluss leben.
So habe ich mir noch nie in meinem Leben Sorgen darüber zu machen müssen, ob ich auch morgen oder gar übermorgen satt werde, ein Dach über dem Kopf habe oder frieren muss, sondern ich kann frei von dieser Art Exitenzängsten sein. Deshalb alleine schon  betrachte ich mich als reich.
Ich bin in meinen eigenen Augen und wenn ich die Zustände auf unserer Welt betrachte ein privilegierter Mensch!

- Privilegien sind schon immer mit Besitztum eng verknüpft, und wie bei allen die in ihren Genuß kommen, so liegt die Gefahr nahe dies als selbstverständlich anzusehen, blind für die Umwelt zu werden, sich auf das hohe Ross zu schwingen und sich weit von denen zu entfernen die nicht die gleichen Möglichkeiten haben.

- Entweder bekommet man sie von denen welche die Macht haben oder aber man kauft sie sich wenn man selbst genügend Geld hat. Besitz und Reichtum setzen sie in jedem Fall voraus.

- Solche Gedanken tauchen immer wieder einmal auf. 
So auch gestern Abend als die gesammelte Besatzung sich zum schwedischen „julbord“ einfand und ich diese reichhaltige Vielfalt an Gerichten sah.

- Nein, diese Gedanken haben mir nicht den Appetit verdorben oder ein schlechtes Gewissen beschert, auch wenn ich an den Hunger den es in der Welt gibt dachte.
Stattdessen haben sie mich daran erinnert dass dies nicht selbstverständlich ist und das hat den wunderbaren Gerichten einen Geschmack verliehen, den kein Koch bei aller Liebe an ein Essen zaubern kann.

- Ich kann ein gutes Essen genießen aber um die Wahrheit zu sagen, so macht es mir nicht das Geringste aus mit „irgendetwas“ auf dem Teller meine Tage im Torp zu verbringen.


- Keinen Hunger haben zu müssen ist mir schon Überfluss genug.

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24. Dezember 2011

Eine gute Zeit

wünscht allen Leser-innen der "hus-tomte" von "Svenserum"!



God Jul!

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21. Dezember 2011

Im Stall


So ein Stall hat etwas.

- Jetzt ist ja die Zeit wo in unserem Kulturkreis der Stall wieder, wenn auch nur kurzweilig, zur Geltung kommt und zum Symbol wird. Ein Stall sammelte gestern die Tiere, heute die Menschen in einem "zu Hause". Das Fest ändert seinen Charakter...und behält ihn zugleich!

- Und hier lächele ich still vor mich hin; war es nicht in einem Stall, wo, laut einer von den Mythologien die wir Menschen geschaffen haben mit der bekannteste Vertreter für das einfache Leben geboren wurde?
Wie ich schon schrieb, das Einfache, Unausgeschmückte, das Geradlinige und Klare zählt in den meisten Religionen oder geistigen Weltanschauungen als eine Hilfe um das "Seelenwohl" zu erlangen.

- Dazu kommt, dass nicht nur in einer Agrargesellschaft der Stall zum Kern des Überlebens gehört(e). Dort wurde und wird Getreide gesammelt, dort lebten und leben die Tiere, alles was unser Überleben auch heute noch sichert. Selbst wenn sich das Äußerliche geändert hat.

- Genau das schwingt noch immer nach auf „Svenserum“.
Der Stall ist der „beste“ Platz hier oben, hier herrschen gute Schwingungen, hier wohnt nicht der Hausgeist, hier wohnt ein anderer. Ich empfinde: sogar ein besserer.

- Das Gebäude war damals Stall und Scheune zugleich denn das Heu isolierte, wurde über den Tieren gelagert und das "Dach" war das Letzte welches verbraucht wurde. Links neben der Tür konnte man die Bolen wegnehmen, die Wand weit öffnen um die Ernte leichter zu bergen.

- Oft denke ich: „Ohne den Stall wäre mir die Wahl diesen Platz zu kaufen, die Verantwortung dafür zu übernehmen wesentlich schwerer gefallen.“
Ohne den Stall, so hätte ein Geist gefehlt auf der Lichtung.

- Eigenartig wie es sein kann mit meinem Erleben der Welt an diesem Platz. 
Meine Sinne öffnen sich auf eine andere Art, nicht abgelenkt vom Brausen der Welt das mich sonst umgibt sondern mit einem Zeiterleben welches sich ausdehnt, oder sich zusammenzieht, mit Antennen die ganz andere Sender empfangen als gewöhnlich.

- Ich bin schon immer gerne in einem Stall gewesen, ich lasse mich noch immer gerne in einem nieder.


- Wie ich sehe...wie Du siehst 

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Wintersonnwende


Ja, auch ich habe Weihnachtsschmuck oder vielleicht besser Wintersonnenwendeschmuck!


- Natürlich „feiere“ auch ich diese Tage gegen Ende des Jahres, denn dann geschieht genau das was so wichtig für alle die im hohen Norden wohnen ist: die Sonne hat ihren Tiefstand erreicht und wendet ihr Licht wieder auf unsere Halbkugel.





- Genauso natürlich ist es sich zur dunklen Jahreszeit die Natur ins Haus zu holen, Immergrünes das uns an den Sommer erinnert. Lichter die die Dunkelheit vertreiben ohne grell zu sein und Sternen gleichen.


Es ist selbstverständlich viel Zeit im Haus zu verbringen wo es warm und sicher ist während draußen vielleicht der Wintersturm herrscht, Schneegestöber das Sehen erschwert und wenn ich alleine im Wald unterwegs bin ein Beinbruch den Tod bedeuten kann (da ist ein Handy eine Frage von Sicherheitsausrüstung).


- Also montiere auch ich einen Stern im Fenster, und wäre ich an Land, dann würde der Stern sogar des Nachts leuchten. Der Batterieregulator hat einen Timer der sich nach dem Licht draußen an und ausschaltet.
- So aber will ich das System nicht ohne Aufsicht eingeschaltet lassen! Doch auch ohne Licht schmückt ein Papierstern das Fenster.







- Ich hätte auch einen kleinen Tannenbaum, frisch aus dem Wald vor der Haustüre geholt, mit Glaskugeln und richtigen Kerzen! Gerne aus Bienenwachs mit ihrem warmen Duft nach Sommer und Honig.






- Dieses Jahr fällt die Sonnenwende auf morgen, den 22sten Dezember ungefähr 05:30 in der Früh.

Selbst werde ich in Luleå, 65o35' N 22o10' Ealso weit oben am Ende der Bottnischen See sein und auf „Aurora Borealis“ hoffen!
Dort wird in nur zwei Wochen der Tag schon fast eine halbe Stunde länger sein.

- Kein Wunder dass die Sonnwende ein Tag zum Feiern ist...!


- Also, dem wiederkehrendem Gestirn zu Liebe ein Stern...

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20. Dezember 2011

Seifenblasen


Der Weisheit letzter Schluss ist das einfache Leben natürlich nicht!

- Obwohl beim Googlen „simple living“ ungefähr 51.600.000 Treffer ergeben, die Bücherläden Hüllenmeter davon haben und das Thema im Fernsehen und Radio auftaucht, so ist es nur eine von vielen Möglichkeiten sein Leben zu gestalten.

- Manche machen eine „Religion“ daraus, obwohl, andererseits so ist das einfache Leben bei den meisten von ihnen ein Bestandteil davon und hilft auf dem Weg zum" Seligwerden".
Andere vermarkten es als Trend und es ist cool, sich auf einfache Weise einzurichten. Allerdings sollten dann die wenigen Dinge „exquisiten Geschmack“ verraten, sprich teuer sein.

- Wieso ich diesen Weg eingeschlagen habe weiß ich nicht genau und ich mache mir keine weiteren Gedanken darum. Teilweise ist es bestimmt zu Hause gelernt denn Sparsamkeit und Einfachheit hängen zusammen.
Dann meine eigene Erfahrung die es für mich bestätigt: weniger Stress und mehr eigene Zeit, und sei es nur um „nichts“ zu tun.  
Auch die Ordnung der Dinge gehört dazu denn es ist schlichtweg weniger Arbeit die Ordnung zu halten wenn die Dinge weniger sind.
Außerdem erlebe ich es immer wieder, je weniger, desto sprichwörtlich leichter und freier fühlt sich mein Leben an.
Und nicht zu Letzt: die Ausgaben verringern sich im gleichen Masse wie das Leben einfacher wird.
Von der Verantwortung die jeder unserer Erde gegenüber hat ganz zu schweigen.

- Interessanterweise, so ist durch die Jahre mein Konsumwunsch immer mehr gesunken und der Kaufrausch den viele kurzzeitig erleben ist mir fremd geworden. Manchmal passiert es mir zwar dass auch ich gerne mal „Geld ausgeben“ will, einfach so, nur um festzustellen: ich weiß nicht wozu.
Es gelingt mir nicht etwas zu kaufen nur um des Kaufens willen! Und um ehrlich zu sein, so bin ich einfach nur froh darüber, dass es so ist.

- Ich strenge mich auch nicht besonders an, habe keinen Plan was ich als nächstes vereinfachen will sondern lasse es kommen wie es kommt und fertig.
So hatte ich die Idee, unter diesem Winter meinen Kleiderbestand auszumisten denn ich ziehe sowieso immer nur das Gleiche an und der Rest der sich hier und da gesammelt hat, hängt einfach nur rum. Obwohl ich vier Wochen an Land war, so habe ich den Allerwertesten nicht hochgebracht, aber die Idee ist noch immer da und wird auch irgendwann diesen Winter noch in die Tat umgesetzt.
Ich meine, Hemden oder Pullover die ich jahrelang nicht angezogen habe werde ich auch die kommenden Jahre nicht anziehen. Warum also sollen sie Platz wegnehmen?

- Ein erstaunliches Phänomen das ich ganz klar in Australien erlebte: sei wohnhaft, und schon werden die Dinge von alleine mehr.
Ich kam mit einer Reisetasche, arbeitete drei Monate in Melbourne und hatte auf einmal eine Campingausrüstung und ein Auto. Ok, das war zwar nötig um einmal rund um Australien fahren zu können. Aber da war ja auch noch Kleinkram und so.
Eine „Auktion“, den Rest verschenkt, so war innerhalb zwei Tagen bevor ich den roten Kontinent verließe nur noch die Reistasche übrig.

- So einfach war es damals sich von Unnötigem, Unbrauchbarem zu trennen, so einfach sollte es auch noch heute sein. Selbst wenn ich etwas mehr als eine Reisetasche habe...

- Ich erwarte mir nicht durch weniger Besitztum glücklicher zu werden, darum geht es mir auch gar nicht.
Es geht mir letztendlich um die Zeit die ich, statt auf Dinge zu verwenden, lieber zu Anderem benutze.


- Und sei es „nur“ um Seifenblasen in die Luft pusten zu können und über die Lichtung schweben zu lassen wenn mir danach sein sollte.

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Übermächtig


Mittlerweile muss ich den Kopf weit in den Nacken legen wenn ich auf dem Weg am Haus stehe um die Baumkronen der Kiefern am Wegesrand zu sehen.

- Die fünf Sommer sind auch an den Bäumen nicht spurlos vorbeigegangen. Sie sind um gut und gerne eineinhalb Meter gewachsen und ihr Stammumfang hat zugenommen. Da ich bisher nur Tannen gefällt habe, so hat wohl das Auslichten das Seinige dazugetan.

- Da ich mir ja oft die Zeit nehme um einfach nur dazusitzen und zu schauen, so sehe ich den Unterschied und obwohl die Bäume schon damals groß waren, so haben sie an Respekt zugenommen.
Da stehen ein paar Kiefern auf der anderen Seite des Weges auf dem Land das dem Bauern gehört. Selbst wenn er mir freie Hand lässt und ich fällen darf was immer ich möchte, so sind diese Bäume mir im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf gewachsen. Fällt einer verkehrt, so liegt auch „Svenserum“ in Trümmern.

-Von diesen Lebewesen geht wirklich Macht aus und manchmal bin ich ein wenig beunruhigt über ihre gefährliche Nähe.
Aber die wirklichen Stürme kommen von Südwest und damit fallen sie nicht in Richtung Haus. Außerdem sind sie nicht direkt dem Wind ausgesetzt sondern stehen von ihm geschützt durch andere Bäumen.

- Jetzt habe ich etliche Tannen schon niedergelegt aber ich habe den Eindruck sie wachsen schneller als ich sie in Schach halten kann, verdunkeln die Morgensonne, beschatten das Haus schon gegen den frühen Nachmittag. Vom Winter wo sie nicht über die Baumwipfel kommt erst gar nicht zu reden.

- Manchmal erscheint es mir wie eine kaum zu bewältigende Aufgabe die Lichtung zu bewahren obwohl der Weg eine markante Grenze ausmacht.
So ist wohl die Kiefer hinter dem Erdkeller langsam zu groß geworden und fällt wohl bald der Motorsäge zum Opfer.
Und gegen Südosten wächst eine Wand von Tannen heran die keinen Sonnenstrahl durchlassen und auch da kann ich nicht mehr lange warten, sonst werden auch sie mir übermächtig.

- Dank solchen Nachbarn verliere ich nicht so schnell die rechten "Grössenverhältnisse" im Leben.  


- Dabei kann ich ja wohl noch von Glück reden dass ich nicht solche Bäume als Nachbarn habe.
Obwohl...

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19. Dezember 2011

Unverdrossen


Auch kleine Schritte führen weiter auf dem Weg.

- Als ich das Häuschen kaufte, bekam ich einen Teil Möbel und Anderes mit. Dazu gehörten auch gesammelte Steine und Muscheln auf den Fensterbrettern in der Veranda.
Da auch ich einmal beides gesammelt habe, so blieben sie liegen, ja es kamen noch ein paar Muscheln mit schönem Perlmuttglanz von meiner Asienreise dazu.

- Und so lagen sie also überall auf den Fensterbrettern als Dekoration herum...und jedes Mal beim Putzen war es eine Menge zusätzliche Arbeit alles wegzuräumen, die Sachen selbst wollten auch ab und an vom Staub befreit sein. Mit anderen Worten: jede Menge extra Handgriffe.

- Diesen Monat dann, als ich wieder einmal Hausputz veranstaltete, so fragte ich mich: „Sind es Dir eigentlich die Sachen wert?“ Die Antwort war schlicht und einfach „Nein“.
Also habe ich das Allermeiste in einer Schale gesammelt und die Fensterbretter zum größten Teil befreit. Zum Wegwerfen waren mir die Dinge (erst einmal?) zu schade, denn es hängen ja auch Reiseerinnerungen daran.
Jetzt habe ich nur ein Teil welches ich in die Hand nehmen muss beim Putzen.
Also ist es einfacher auch mal so zwischendurch die toten Fliegen und den Staub von den Fensterbrettern zu wischen.

- Wie so oft wenn ich ordne oder auch loslasse und wegwerfe, so schenkt mir das ein gutes, weil befreiendes Gefühl.

- Ich bin mal gespannt wo denn meine Grenze geht, wo es mir einfach zu abgeschält und nüchtern wird. In einer kahlen Klosterzelle will ich, zumindest bis jetzt, dann doch nicht wohnen.
Allerdings: lieber Inhalt als Verzierung, außerdem, was für mich schön und wertvoll erscheint, ist in den Augen Anderer meist doch nichts als „Plunder“.


- Und ich stelle fest: noch immer bin ich unverdrossen auf dem eingeschlagenen Weg des Vereinfachens. Selbst wenn es nur kleine Schritte sind.

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18. Dezember 2011

Nano-haus

"Svenserum" ist ja schon klein, jetzt wird es gar zum "Nano-Haus"

- Eigene Erfahrungen mit der alternativen Energie habe ich ja mittlerweile gesammelt.
Und die kommen jetzt zur Anwendung auch für das Haus in der Stadt.

- Der Enerigieverbrauch liegt dort bei ungefähr 12.000 kWh pro Jahr und selbst das liegt schon weit unter dem Durchschnittswert.
Geheizt wird mit Elektrizität und, an den Tagen wo die Zeit dafür da ist, auch mit einem Holzofen.
Ein Luft-Luft Wärmetauscher den ich vor fünf Jahren installieren ließ sparte direkt 3500 kWh pro Jahr und hat sich in einem Jahr rentiert.

- Und dann sah ich das Angebot, auch dort eine Photovoltaikanlage auf das Dach zu legen. Die Richtung und Neigung stimmt, aber selbst wenn der Stromanbieter den Überschusstrom kauft, sogar wenn ich den vollen Zuschuss von 60 % vom Staat bekäme, so geht diese Rechnung erst in vierzig Jahren auf und dann reicht es gerade um vielleicht neue Sonnenpanele zu kaufen.
Schade, aus der Idee wurde leider (noch) nichts. Ich werde das allerdings auch weiterhin im Auge behalten. Dafür sorgt schon „Svenserum“.

- Aber dann tauchte die Möglichkeit auf, mich via einer ökonomische Vereinigung von ca. 3500 Privatleuten an einem neuen Windkraftwerk (das Achte) zu beteiligen. Fertigstellung ist für Ende des kommenden Jahres berechnet. Ein Anteil gibt das Recht 1000 kWh im Jahr für beinahe den halben Preis des jetzigen Stromanbieters zu kaufen und kostet ca. 650 €. Die Vereinigung kauft jederzeit die Anteile zurück. Mehr Anteile zu kaufen als man selbst verbraucht bringt keinen Gewinn.
Bis dahin beziehe ich meinen Strom zum normalen Preis allerdings reine Windkraftenergie.

- Meine Gründe: ich unterstütze eine Energieform die ich für richtig finde denn die Umweltbelastung ist vergleichsweise gering. Ich nehme aktiv daran teil und warte nicht auf einen Beschluss von „irgendwem“. Die Vereinigung hat kein Gewinn- sondern ein Sparinteresse. Eine Haltung die mir sehr zusagt!

- Selbst wenn mein Windkraftwerk in „Svenserum“ bisher nicht den erdachten Ertrag gebracht hat weil der Standort denkbar schlecht ist, so habe ich gesehen wie der Strom mit zunehmendem Wind exponentiell in die Höhe schoss wenn es richtig gedreht hat. Dafür habe ich lange genug am Messinstrument gehangen.
Aber auch das werde ich noch hinkriegen, damit es mir bessere Leistung bringt!

Das war die alte Technik die wir ja von den Windmühlen übernommen haben.

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- Die neue technische Errungenschaft die ich jetzt verfolge: „Nanofarbe!“
Ich habe einen amerikanischen Hersteller ausfindig gemacht der seine Produkte auch in England vertreibt. Nach allem was ich gelesen habe, so kann man diese wasserlösliche Farbe oder auch Lack direkt auf befindliche Farbe an der Wand malen und damit den Wärmeenergieverbrauch mit bis zu 40% senken.
Das Produkt gibt es schon etliche Jahre und kam via Forschung für die NASA zustande um beim Wiedereintritt in die Atmosphäre ein isolierendes Material zu haben. Jetzt warte ich auf Antwort wie es mit Fracht und so weiter geht.

- Wenn es so klappt wie ich denke, dann wird auch hier mein „Torp“ wieder zum Testobjekt ( Sauna?). Und wenn es hält was es verspricht, dann mache ich mich in der Stadt ans Malen!


-Selbst ist der Mann, selbst dann wenn es nicht immer so reibungslos läuft wie gedacht!

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16. Dezember 2011

Alle Jahre wieder

Viele Menschen sagen da käme das Christkind, aber mit dem Glauben habe ich es ja nicht so.

- Andererseits, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die nicht leicht zu erklären sind, ja, manchmal will ich auch gar keine Erklärung denn das Leben wird nüchterner und phantasieloser dadurch.

- Da saßen also mein Freund und ich nach einem Saunagang in der Küche bei einem guten Curry und einem Glas Wein als wir beide hörten wie die Haustür ins Schloss fiel.
Und für mich gar nicht erstaunlich sagte mein Freund ganz spontan: „Wer ist denn da aus dem Haus gegangen?“

- Daraufhin erzählte ich ihm mein Erlebnis das mittlerweile fast auf den Tag ein Jahr zurückliegt.
Das aber tat er mit einem Kopfschütteln ab denn die „Geisterwelt“ existiert ja nicht und alles kann man bestimmt erklären und überhaupt und sowieso.

- Natürlich hat er recht?
Letztendlich existiert sowieso die gesamte Welt der Erscheinungen nur in unseren Köpfen und jeder von uns erlebt sie nach seiner eigenen Art der Vorstellungen die wir uns machen.

- Aber so ganz sicher war er sich dann doch nicht...und ich im wahrsten Sinne des Wortes schon zweimal nicht!

- Draußen hing der Mond über der Scheune, er wird es wohl wissen...


- Und die Nacht war blau.

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15. Dezember 2011

Pentagramm


Heute fängt tatsächlich die fünfte Ecke meiner Schreiberei an...

- Bald ist auch das Jahr 2011 zu Ende und zu meinem eigenen Erstaunen schreibe ich noch immer.
Noch ist es zu früh um ein Resümee zu ziehen aber ich habe das Gefühl, das bald schon ein neues "Fenster" zur Welt sich auftun wird.

- Mal gespannt was sich denn sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite abspielen wird.


- Nur eines weiß ich: auch dann werden wieder Blumen blühen!

- Ein herzliches Danke will ich Dir, Leser-in sagen, sowohl neu als auch erst recht alt die es noch immer wieder interessant genug finden was mir so alles durch den Kopf geht um zum Lesen vorbeizuschauen.

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All Wege führen nach Rom


Nun ja, fast alle, denn ich weiß zumindest von einem, der nur in den Wald und auf eine Lichtung führt.

- Jetzt bin ich diesen Weg seit etlichen Jahren zu allen Tages-, Nacht- und Jahreszeiten gegangen und, wenn auch nur ganz selten, auch bei Vollmond.

- Aber einer der seltenen Zufälle kann dann so aussehen: es ist Vollmond, nicht völlig bedeckt von dunkelziehenden Wolken die der frische Westwind am Himmel vor sich hertreibt.
Selbst ein wenig Schnee liegt und ein Abend- oder Nachtspaziergang um die Lichtung ist bei einer solchen Gelegenheit eine Wanderung durch eine andere Welt, einer Welt wie sie in der Stadt, und sei sie noch so klein, nie möglich ist zu erleben...

- Ich folge dem Weg ein Stück bergab bis hin zu der Stelle wo sich ein Blick durch die Bäume in das kleine Tal öffnet bevor ich wende und meine Schritte zurücklenke.


- Der Mond ist so hell, sogar die Stämme werfen ihre Schatten vor mir auf den Weg bevor mir das Fenster seinen einladenden und heimeligen Schein entegegenleuchtet.






- Ich setze auf dem Weg fort Richtung Stall, werfe immer wieder einmal einen Blick zurück bevor das Haus hinter der Scheune verschwindet und kein Lichtschwein mehr zu sehen ist.












- Zur „Feier der Nacht“ habe ich alle Lampen an und ganze zwanzig Watt! beleuchten die Zimmer.










- Es ist schon ein eigenes Gefühl zu wissen: das Licht kommt von der Sonne und ist das Einzige sichtbare Zeichen dass in dieser Vollmondnacht menschliche Aktivität hier oben im Wald ist.

- Der nächste Nachbar wohnt unten an der Landstraße, beinahe einen Kilometer weiter weg.
Doch es reicht hinter die Scheune zu treten um keine Spur mehr davon zu sehen.

- Dafür strahlt dann die Veranda mit den vielen Fenster umso heller wenn ich hinter dem Stall wieder hervorkomme und zeigt damit ganz deutlich: hier ist jemand zu Hause.





- Dann weiter an dem kleinen Kartoffelfeld entlang bis zum Waldrand, wieder ist das Haus „verschluckt“, die Lichtung dunkel und scheinbar unbewohnt...







- Mein Begleiter auf diesem kurzen Stück des Weges ist das ständige Rauschen der Bäume im frischen Westwind und ich spüre: hier lebt es, mit und ohne mich.


- Das hat selbst Rom nicht zu bieten.

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14. Dezember 2011

Kein Feuer ohne Rauch


Ja, ich lebe noch aber viel hat an einer Rauchvergiftung nicht gefehlt...

- Endlich mal wieder eine Sauna!
So dachte ich, fing an ein Feuer zu entfachen und dann, so wurde aus der Sauna eine Räucherei.
Der Ofen zog nicht.
Also, das Feuer ausgehen, oder besser, ersticken lassen, hoch aufs Dach, mit einem Besen das Rohr gereinigt, (die Länge von dem Draht an der Bürste reichte gerade mal von oben bis unten zum den Knick im Rohr), dann den Ofen von der Wand gerückt um das waagerechte Stück leer zu machen denn leider hat der vorige Besitzer keine Öffnung im Rohr montiert wo der Ruß rausfallen kann?!

- Ok, alles sah gut aus, wieder ein Feuer entfacht und glaubst Du es denn: der gleiche verflixte Mist!
Danach hatte ich dann erst mal genug, es wurde eh schon dunkel und ich gab die Idee vorläufig einmal auf.

- Schlecht gezogen hat der Ofen je nach Wetterlage schon des Öfteren, also ein Stück Regenrohr gekauft und provisorisch montiert um das Rohr zu verlängern...


- Frischen Mutes her mit Streichhölzern und Anmachholz, es fing tatsächlich ein wenig an aus dem Rohr zu rauchen bis...ich das Feld fliehen musste, denn auch das hat nicht geholfen!
Meine Klamotten, schon zweimal gewaschen, stanken auf ein Neues und ich kam mir langsam wie ein geräucherter Hering vor.

- Ich verstand weder Welt noch Physik noch den Ofen aber die einzige Erklärung war: das Rohr ist zu!
Also, zum x-ten Male hoch auf das Dach, die Verlängerung wieder abmontiert und dann mit frischem Elan und einem guten Teil "zum-Teufel-aber-auch" das Rohr auf ein Neues gefegt.

- Und plötzlich, so ist der Besen 10 cm tiefer gesunken!!!

- Da saß doch tatsächlich ein Rußpfropfen gerade kurz vor dem Knick wo ich vorher dachte, der Besen wäre bis unten gelangt!
Wieder den Ofen von der Wand gerückt, das Rohr gesäubert, und dann, dann habe ich bei Vollmond die beste Sauna seit langem genossen!


- Ja, das einfache Leben ist nicht immer so einfach wie man es gerne glauben will!

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14. November 2011

Ausgeglichen

„Svenserum“, wo ich morgen Abend sein werde, wirft schon seinen Schatten voraus.

 - Seit gestern ist der Server an Bord unbrauchbar. Die Tage an Bord sind voller Arbeit am Computer für mich, aber seitdem der Server außer Gebrauch ist so sitze ich beinahe untätig herum. Und wieder einmal sehe ich wie verletzlich unsere komplizierte Welt im Grunde genommen ist. Zum Glück funktioniert die private Mail und damit kann ich notdürftig die wichtigsten Informationen weiterleiten.

 - Doch das Positive: ich merke wie gut es tut nicht ständig „on-line“ zu sein. Und damit meine ich nicht nur die Arbeit. Auch wenn ich im Wald einen mobilen Internetzanschluss habe benutze ich ihn sehr wenig. Die Datenmenge und im Winter der Strom sind zwei Beschränkungen aber der wirkliche Grund ist: ich will nicht!

- Aus verschiedenen Gründen habe ich keine Lust auch hier im Wald viel „on-line“ zu sein. Mir ist die Zeit zu schade dazu, es verändert die Stimmung in eine Richtung die mir nicht gefällt, und so ganz nebenbei will ich einfach eine Pause von allem was Netz und Medien heißt haben. Manchmal habe ich einfach genug davon und im Wald lenkt es mich sowieso vom Wesentlichen ab: nämlich dem da-Sein! Es tut mir einfach gut mal wieder weg von allem zu kommen und eine andere Welt zu erleben wo die Technik wenig und recht einfach gehalten ist.

- Und noch aus einem anderen Grund wirft das Torp seinen Schatten: morgen soll es seit langem mal wieder ein sonniger Tag werden!



- Dieses einfache Haus ist wichtig, denn es schenkt mir im wahrsten Sinne des Wortes ein "ausgewogenes Dasein"!

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12. November 2011

Einsamartig

Es ist mal wieder an der Zeit, sie mit mir alleine zu verbringen.

- Eigenartig, aber seit ich zum ersten Mal dieses Erlebnis von drei ganzen Tagen nur in meiner Gesellschaft hatte, so „lockt“ es immer wieder.

 - Es ist schon erstaunlich denn nicht immer ist es ein nur positives Erlebnis, nicht immer ist mir meine Gesellschaft angenehm. Wenn die Welt ruhig oder besser leise um mich wird, wenn keine Ablenkung da ist in Form von Radio und TV, oder heute noch mehr vom Internetz, wenn das Telefon aus ist und keine menschliche Aktivität um mich herrscht, so tauchen Gedanken die sonst im Hintergrund liegen auf.

 - Mit der Einsamkeit ist nicht nur innere Ruhe verbunden, da tauchen auch die eignen „Dämonen“ auf, die Fragen um das „Warum und Wieso, Weshalb, Was und Wie“ mit all ihren Fragezeichen pochen auf eine wenn nicht Antwort, so zumindest Stellungnahme. Sie fo(e)rden in mir eine Einstellung dem Leben gegenüber und lassen sich nicht so einfach abschütteln.

 - Und auch wenn solche Zeitspannen „unbequem“ sind, so will ich nicht ohne sie sein denn sie verlangen etwas nur von mir. Sie zeigen mir letztendlich wie ich bin wenn ich nur bin. Das geht für mich nicht wenn ich in Gesellschaft bin.

 - In wenigen Tagen ist es wieder einmal seit langer Zeit so weit. Der Sommer ist vorbei und die erste wirklich dunkle Nacht seit vielen Monaten wartet auf mich, und obwohl ich weiß dass es nicht nur „wunderbar und herrlich“ sein wird, so sehe ich dem entgegen!

- Wie heißt es? „In meinem Haus stehen drei Stühle. Einer für die Einsamkeit, zwei für die Freundschaft und drei für die Geselligkeit.“ 


- Der „eine Stuhl“ wartet schon länger auf mich.

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10. November 2011

Ziellosigkeit


Ständig heißt es: man soll ein Ziel vor Augen haben, zielstrebig auf etwas hin arbeiten, Zukunftspläne schmieden.

- Und dann stelle ich für mich selbst fest: ich habe keine, nicht wirklich. Im Grunde bin ich schon immer mit einer Art von Ziellosigkeit unterwegs gewesen.
Natürlich wollte ich mein Kapitänspatent machen als ich einmal angefangen hatte, aber zur See gehen war auch nur eine Möglichkeit die einfach auftauchte auf meinem Weg.

- Ich hatte nie vor auszuwandern, und dann hat es mein Leben so gewollt und es passte.
Ja, meine Frau und ich haben lange für ein Haus gespart und waren sieben Jahre ohne Auto, aber es liegt in meiner „Natur“, sparsam zu sein...auch ohne Hauspläne. Und dann kam das Haus ohne zu suchen, denn ein Bekannter machte uns darauf aufmerksam.

- So hat es Jahre gedauert bis, wie mein Freund noch immer sagt, mein Karma „Svenserum“ für mich bereithielt.

- Oder als erst im Flieger nach Chile die Entscheidung getroffen wurde: von Santiago ob es erst nach Norden oder Süden in diesem langen Land gehen sollte. Ich habe im Grunde noch nie mein Tun und meine Zeit weit im Voraus geplant...oder soll ich sagen „verplant“?

- Und so ist es noch immer. Ich habe Tagträume für „Svenserum“ und auch Aufgaben die ich sehe und Ideen die ich verwirklichen möchte. Aber solange sie nicht notwendig sind, beispielweise das Dach zu dichten weil es reinregnet, so werden sie getan wenn die Zeit dazu gekommen ist...oder auch nicht.

- Manche/r wird denken, das sei ja eine faule Art, andere werden es nicht verstehen wie man so in den Tag leben kann.
Aber ich habe schon immer „Ziele“ als hinderlich empfunden. Sie lenken ab von Anderem, es ist wie Scheuklappen anzuziehen und ich dann links und rechts vom Weg nichts mehr sehen kann. Wo bleibt denn dann die Spannung die im „Unvorhergesehenen“ liegt? Nicht erst auf der Zielgeraden bleibt sie auf der Strecke.

- Aber auch wenn ich vielleicht ziellos durch Leben gehe, so gehe ich nicht ganz planlos.
Was mein Plan sei fragst Du?
Mir mein Leben so einfach zu gestalten wie es geht weil darin für mich Freiheit liegt...und dafür bin ich bereit zu arbeiten und auch Mühen auf mich zu nehmen.
"Wo das denn hinführe" ist eine Frage welche der Zielstrebige sich nicht verkneifen kann.

- Wie wäre es mit: „Er hat einfach gelebt, und dann ist er...ganz einfach gestorben!“


- Spätestens dort treffen sich sowieso die beiden Wege des Zielendem und dem Ziellosem...

„Ein wirklicher Reisender hat keine fertigen Pläne und nicht als Ziel, anzukommen“
Lao Tzu

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Uncopyright

Seit heute ist mein Blog, wie manche vielleicht schon bemerkt haben: „offiziell urheberrechtlich ungeschützt“!

- Diesen Gedanken hatte ich schon länger, denn auch das hängt irgendwie mit „einfacher leben“ und der Einstellung zusammen.
Wie ich schrieb, die Gedanken sind frei und für jeden aufzugreifen, weiterzugeben, zu vervielfältigen, sich zu eigen zu machen.
Was  meine eignen Bilder betrifft, so zählt das Gleiche, was anderer Bilder betrifft: solange niemand ausdrücklich auf seinem „copyright“ besteht, so ist es mir wie man sieht vollkommen egal.

- Urheberechte, oder auch Patente für den Teil, geltend zu machen gehören außerdem zu der gleichen Art des Denkens wie die der Konzerndiktatoren, nämlich bare Münze daraus zu schlagen. Und zwar wie bekannt nicht nur einmal, sondern wie es beispielsweise für Musik Gesetz ist: immer wieder. Und das bestimmt nicht dem Künstler wegen!
Monsanto & Co“ wollen das Leben selbst für sich patentieren lassen.

- Mir persönlich ist es nicht nur egal, sondern ich würde mich darüber freuen, sollte jemand meine Gedanken weitergeben oder vermehren. Und wenn Du mir das mitteilst, um so besser. Ich habe keine finanziellen Interessen, schreibe ja auch wirklich nicht professionell.
Ich schreibe weil ich Freude daran habe, weil es schöpferisch für mich ist und auch weil vielleicht jemand etwas aus meinen Erfahrungen lernen will, Gedankenanstösse oder Anregungen findet.



- Urheberrechte wollen festhalten, ich lasse lieber gehen...es lebt sich leichter und einfacher so.
Für Dich und für mich!

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Konzerndiktatur

Wir sollten aufhören uns etwas vorzumachen denn auch die Demokratie ist aufgekauft.

- Die Welt in der wir leben wird in Wirklichkeit schon lange nicht mehr von Dir und mir bestimmt obwohl wir unsere Volksvertreter wählen.
Bestimmt wird sie stattdessen von den weltgrößten Konzernen zu denen nicht nur Warenhersteller, sondern selbstverständlich auch Banken gehören.

- Sie diktieren die Politiker, sie diktieren gar Diktatoren wie es sich bei Pinochet zeigte, sagen wo es lang zu gehen hat um in ihren Interessen zu wirken. Korruption ist dabei ein großer Faktor, Gier ein anderer. Aber nicht nur das, sie manipulieren mit subtilster Reklame die direkt auf unser Unterbewusstsein zielt auch Dich und mich.

- Ja, sie haben es sogar so weit gebracht, die Menschen laufen „freiwillig“ als lebende Reklameträger durch die Welt...und sind letztendlich noch stolz darauf!
In ihrem Dienste stehen die Informationskonzerne die uns mit Propaganda zumüllen. Dazu gehört auch dieses hirnverbrannte Denken: „Wachstum muss sein.“ Oder anders ausgedrückt: wer nicht konsumiert, ist gesellschaftsfeindlich!

- Da werden ganze „Lebensstile“ vermarktet, mit einer unterschwelligen Aggressivität und Einstellung die nicht zuletzt  an der Art wie sie die Angestellten und die Umwelt behandeln zum Ausdruck kommt.
Da wird mit „Zuckerbrot, Peitsche und Angstmache“ gearbeitet, da wird gelogen und betrogen was das Zeug hält. Industrieessen wird uns nach „Omas Rezept“ untergejubelt und enthält oft neben einer ganzen Reihe von Chemie schlicht und einfach Abfall. Wüssten wir wirklich wie es hergestellt wird, die Lust am Essen würde uns vergehen.
Berichte gibt es genug darüber und ich spare mir sowohl Links als auch Beispiele.

- Und jetzt sind die wirklichen Machthaber oder Drahtzieher die hinter dem Besitz der Riesenkonzerne stehen dabei, den letzten Schritt zu tun: durch das Internetz wird sogar der Mensch zur Handelsware und damit ist die Sklaverei wieder eingeführt..
So wird zum Beispiel die Anzahl der „Facebookler“ und „Twitterer“ zum Maßstab des Wertes an sich.

- Was das Ganze mit „einfachem Leben“ zu tun hat?
Erstaunlicherweise jede Menge und hier eine kleine Auswahl.

- Wer wenig konsumiert, trifft den Lebensnerv der multinationalen Konzerne denn er verweigert ihnen das Geld dem sie ohne Rücksicht auf Verluste hinterherjagen.
Durch weniger Konsum belaste ich die Umwelt natürlich weniger.
Kaufe ich Rohwaren oder produziere ich gar eigenes Essen so fördert es gleichzeitig meine Gesundheit. Ich weiß zumindest besser, was ich auf dem Teller habe.
Ich bewahre mir meine Selbstständigkeit und schütze meine Integrität als Konsument.
Ich trage zu einer besseren Machtbalance bei, denn ich habe das Sagen was und wie ich es produziert haben will.

- Statt mich unterhalten zu lassen von einer Industrie die sogar die Frechheit besitzt mich zu Anfang eines eingekauften Films als potentiellen Verbrecher anzusehen in dem sie sagt es sei ungesetzlich diesen Film zu verbreiten, so unterhalte ich mich lieber selbst oder mit anderen Menschen.
Und weniger „soziale“ und auch andere Medien schenken freie Zeit die sogar zum „Nichtstun“ reicht.

- Als Bonus kommt noch hinzu: es ist wesentlich einfacher schuldenfrei zu werden oder gar zu sein, denn meine Ausgaben sinken beträchtlich.
So komme ich tatsächlich mit ungefähr siebenhundert Euronen monatlich leicht über die Runden.

- Außerdem versuche ich durch meine Auswahl von vorne herein nicht gerade solche Großkonzerne zu unterstützen. Ja, ich weiß, es geht nicht überall...zumindest noch nicht, aber das ist kein Grund es nicht zu versuchen.
Und ich hoffe: „Occupy Wall Street“  ist nur der Anfang und zeigt der finanziellen Konzerndiktatur: „Mit mir? So nicht!“

- Letztendlich gibt es nur eine Art und Weise für uns auf diesem Planeten die eine Zukunft hat.

- Ist es jene?


- Oder diese?


- Die Wahl liegt bei jedem von uns selbst!
Meine habe ich schon lange getroffen...

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8. November 2011

Entropie

Nein, das hat nichts mit den Tropen zu tun...oder vielleicht doch, denn auch dort geht alles immer mehr in Richtung Unordnung.

- In der Physik beschreibt der zweite Hauptsatz der Thermodynamik dieses Phänomen, das sehr vereinfacht ausgedrückt, behauptet: die Entropie (geliehen vom Griechischen und so viel wie Umkehr Wende bedeutet) oder schlicht die Unordnung, nimmt zu denn alles will sich mehr und mehr gleichmäßig verteilen. Natürliche Prozesse können spontan nur in eine Richtung ablaufen.
Dafür sorgt schon der „Zeitpfeil“ an sich denn die Zeit bewegt sich nur in eine Richtung und ist nicht umkehrbar.
Das gilt für das gesamte Universum, also auch für Dich und mich.

- Ich denke wir alle wissen das da etwas Wahres dran ist, denn wie schnell breitet sich nicht Unordnung aus, während die Ordnung und das Instandhalten eines ständigen Arbeitseinsatzes bedarf.

- Wenn also Unordnung oder gar Zerfall herrscht, dann ist ganz einfach das All-umfassende Gesetz der „Entropie“ am Werk.

- Also, was bleibt mir anderes übrig als weiterhin in die Hände zu spucken und der Entropie auch hier im Wald Widerstand zu leisten... denn wie schnell will nicht Holz, gewachsen aus der Erde, wieder dorthin zurück.


- Der Stall folgt ja wie man sieht dem Gesetz leider nur all zu willig. 

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Blog-Information

Hej "alte" und neue Leser/innen!

- Seit vorgestern hat dieses Blog eine eigene Domänadresse. "blogspot" ist weggefallen und "www.einfacherweise.com" ist uebriggeblieben.
Sollte heute oder morgen auch funktionieren. (Google wartet wohl auf den Betrag von 10 $ die das jährlich kostet.)

- Jeder die die alte gespart hat wird automatisch dorthin umgeleitet und es sollte im Grunde "alles beim Alten" sein und bleiben, aber vielleicht willst Du ja Deine Favoriten aufdatieren da ich nicht weiss was geschieht falls die alte Adresse verschwinden sollte.

- Der Grund war, dass ich jetzt der "Besitzer" dieses Namens bin und auch ein paar andere Möglichkeiten habe.
Sollte irgendwas nicht so sein wie gedacht, dann gibt es ja die Möglichkeit mir zu schreiben, meine Mailadresse ist Du noch immer diese die auch hier zu finden ist.

- Es kann sein das zwischendurch sich mal das Layout ändert, da ich Neues ausprobieren will, mal sehen.
So habe ich zB dieses "Wort" falls Du kommentieren willst weggenommen. Perönlich hat mich das schon immer gestört und "Spam" wird sowieso automatisch gefiltert von Google.
Sollte ich aber zuviel in meine Mailbox (denn dort landen ALLE Kommentar-mails) bekommen, dann kommt es (leider) wieder zum Gebrauch.

- Das war auch schon alles.

- Also weiter mit dem 

Kap Horn

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6. November 2011

Schwing(ung)en

Verweigert habe ich damals schon, nämlich den wie es zu der Zeit noch hieß, „Kriegsdienst“, (heute, in einer Welt die Kopf steht, verweigerte ich wohl den „Friedensdienst” mit dem man Kriege als vorbeugende Maßnahme? vom Zaun bricht).

- Und selbst jetzt, mehr als fünfunddreißig Jahre später weigere ich mich noch immer!

- Ich weigere mich den Glauben an die Zukunft aufzugeben obwohl sie dunkel aussieht. Ich weigere mich meinen Optimismus aufzugeben selbst wenn die Rauchwolken die wir im letzten Jahr ausgespienen sogar noch zunahmen und unsere Atmosphäre weiterhin vederben
Ich weigere mich dies als das Ende unseres Verstehens und unserer Verantwortung für unsere Erde anzusehen.

- Ja, selbst ich glaube!

- Oh nein, nicht an „höhere Mächte“, obwohl es natürlich Stärkere gibt denn davon kann ich „ein Lied singen“ als Seemann, auch nicht an einen oder mehrere Götter. Ich glaube an uns Menschen und den „Geist“ der uns aus dem Universum zu Teil wurde. Das kann nicht anders sein in meinem Verständnis für mein eigenes Bewusstsein an sich.

- Wir haben nicht die Mathematik erfunden, sondern deren Ordnung gesehen. Wir haben nicht die Chemie erfunden sondern die Verbindungen entdeckt. Die Physik und deren Wirkungen sind wir dabei auf eine neue Art zu verstehen.

- Aber allem voran so  haben wir die Musik uns zu Eigen gemacht. Musik die nichts „Weiteres“ als Schwingung ist und uns dennoch zu verzaubern und entrücken vermag.

- Ob Einbildung oder nicht, es ist mir gleich gültig, aber die Lebewesen auf der Erde die Schwingen haben und auch musizieren wurden leise als ich für sie ein Ständchen hier im Wald brachte.
Sie haben das Gleiche für sich entdeckt...diese noch lebenden Verwandten zu den Dinosauriern.

- Nicht dass ich mir einbilde gut zu spielen, aber die Schwingungen in der Luft, die teilen wir miteinander, und teilen verbindet. Und ich teile mittlerweile sowohl auf die eine, als auch die andere Art.

-Worüber ich schreibe?
Hier - rüber...?


- So lange wir Menschen diese Verbindung zu ? nicht verlieren, so lange gibt es keinen Grund für mich die Hoffnung fahren zu lassen, denn, verleiht sie nicht unserem Herzen und Geist schlicht und einfach...Schwingen?

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4. November 2011

Zettelwirtschaft

Und während ich auf der magischen „Bank von Svenserum“ sitzend ein Loch in den Himmel gucke, so passiert etwas ganz Eigenartiges. Denn sitzt man nur auf der richtigen Bank, so flattert einem tatsächlich das Geld aus blauem Himmel entgegen.

- Ja, wer es noch nicht wissen sollte, aber Banken machen aus „Nichts“ Geld. Der Stein der Weisen ist schon lange gefunden, nur hat man es bisher versucht zu verheimlichen.

- Aber natürlich ist es keine Magie, sondern ein schlichter Taschenspieler-Trick und für den der es nicht wissen sollte so passiert, sehr vereinfacht, folgendes:
Ich bin ja recht sparsam und statt Matratze so gebe ich mein Geld der Bank zur Aufbewahrung. Dann kommst Du weil Du Dir gerne einen Wunsch erfüllen willst, das Geld aber nicht alles beisammen hast (wer kann schon in jungen Jahren ein Haus bar kaufen? Nur mal so als Beispiel).
Die Bank hat tatsächlich, lese und staune, das Recht (woher auch immer?) und mein gespartes Geld zu Vervielfachen, nicht als Scheine, aber als Minus-Ziffern auf Deinem, sprich Plus-Ziffern auf ihrem Konto.
In Schweden muss zB eine Bank nur ca. 10% „echtes Geld“ haben im Verhältnis zu dem was sie ausleihen darf.
Vereinfacht ausgedrückt: Setze ich also hundert Euronen ein, so kann die Bank tausend ausleihen, Geld das sie also überhaupt nicht hat! Aber noch $ (sprich "doller" ) ist es: sie nehmen sogar Zinsen dafür, dass sie Geld ausleihen welches sie gar nicht haben. Ja sie nehmen sogar Zinsen auf Zinsen!

- Es gab mal eine Zeit, da war der Geldschein an sich ein Schuldzettel den man auf der Bank gegen Gold oder Silber eintauschen konnte wie der Name „Pfund Sterling“ noch immer andeutet. Aber die Zeiten sind mit einem anderen Taschenspielertrick auch zu Ende gegangen (worden) und heute ist aus dem Schuldzettel tatsächlich nur noch der Wert des Zettels übrig geblieben.
Oder um es auf den Punkt zu bringen: es herrscht schlicht und einfach „Zettelwirtschaft“ und sonst nichts.
Und im Zeitalter der Einsen und Nullen so besteht das allermeiste „Guthaben“ (im Gegensatz zu was? „Schlechthaben“?) gar nur noch aus „Nichts“.

- Aber wie jede Vorstellung, so ist auch diese irgendwann vorbei, das erste Amphitheater steht kurz vor der Schließung wie es aussieht, der Vorhang fällt, erst langsam, dann immer schneller und die Illusionsnummer ist wiedereinmal vorbei.

- Oder sollte es etwa umgedreht sein und das wirkliche Theater fängt dann erst an?
Denn der Eintritt ist frei, stattdessen so kostet es in diesem zweifelhaften Etablissement Austritt wenn man es verlassen will! 
Und die Kassierer sind die gleichen Gaukler welche auch die Vorstellung abgezogen haben. Und nicht nur mit der Vorstellung sind sie so verfahren.

- Ich kann allerdings nicht verstehen, dass die Menschen wieder und wieder diese Vorstellung besuchen denn sie spielt noch immer im leider wahrsten Sinne des Wortes vor "ausverkauften Häusern" wie es sich ja vor ein paar Jahren in den USA gezeigt hat.

- Es sieht mir ganz danach aus und der "Schein" trügt...


- Wie so oft im Leben, so besteht die Herausforderung und Kunst also darin sich nicht zu sehr zu verzetteln!

***

PS: eine etwaige Ähnlichkeit mit dem jetzigen Präsidenten der privaten FED ist zufällig und durchaus gewollt!

3. November 2011

Von Luftlöchern und Luftschlössern

Es gibt Stunden hier oben auf „Svenserum“, würde mich jemand sehen, dann wäre der Kommentar: „Du guckst ja Löcher in die Luft“.

- Tja, das mag wohl stimmen, denn unzählige Stunden habe ich mittlerweile hier verbracht und dem Wald und der Wiese oder auch der Schneedecke beim Wachsen zugeschaut.
Ehe ich mich versehen habe, so ist eine Stunde verstrichen wo ich...ja was eigentlich?
Ja, doch, wo ich in die Natur schaue. Da ein Vögelchen oder ein Eichhörnchen, dem zackigen Flug der braunen Libellen folgt mein Blick, fallende Blätter im Herbst, der Regen wie er die Tonnen füllt, dem Tanz der Schneeflocken während ich gleichzeitig die Waldgeräusche höre welche die Stille nur um so deutlicher machen, eine Stille die so durchdringlich sein kann...und vor fast zwei Jahren dieses Haiku entstehen ließ:

Verständlich das Wort
Der Sinn doch unbeschreiblich.

- Dabei lasse ich wie so oft hier meinen Gedanken freien Lauf und mal laufen sie mit dem Geschehen auf der Lichtung, mal mit dem auf der Welt, oder aber sie folgen dem geschlungenen Pfad der philosophischen Gedanken. Mal machen sie einen Sprung in die Vergangenheit ein andermal in die Zukunft bis die Natur sie schlicht und einfach wieder in das Hier und Jetzt zurückzieht.

- Manchmal so baue ich dann in diese Luftlöcher auch noch Luftschlösser, tagträume vor mich hin, habe Bienenstöcke die summen, Hühner die gackern, vielleicht ein paar Ziegen die Bocksprünge machen, ein Garten der prunkt.
Die Linde und Kastanie tragen Kronen, die dunklen Tannen sind weg und das Häuschen liegt eingebettet in Grün, badend in strahlendem Sonnenschein.

- Und warum auch nicht?
Gerade dieser Luxus Zeit ist hier oben keine Mangelware, ist ein Teil vom Reichtum den dieser sonst so bescheidene Platz in sich birgt.
Warum sie hier so füllig vorhanden ist?


- Hier ist Zeit im Überfluss, ich kann sogar Löcher in den Himmel gucken!

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