29. August 2011

7 000 000 000

Sieben Milliarden Menschen bevölkern dieses Jahr den Planeten. Und mehr als die Hälfte wird in Städten und Megastädten wohnen.

- Gleichzeitig wiederholen die Ökonomen ihr hirnloses Mantra als das allein Seeligmachende: „Zuwachs!“.
Das Einzige was scheinbar noch immer Zuwachs hat ist die Dummheit. Tut mir leid, aber dieses Gefasele kann ich nicht ernst nehmen.

- Ja, wie dumm darf man denn eigentlich sein und dennoch an maßgeblicher Stelle seinen Mund öffnen? Wir wissen, ein unendlicher Zuwachs auf einem endlichen Planet ist eine Unmöglichkeit.
Ich will nicht schwarz malen aber solange wir solche Fürsprecher haben, so lange bewegen wir uns in immer schnellerem Takt dem Abgrund zu.

- Allerdings, so  weiß ich auch um das Privileg dass ich habe hier oben im Norden zu leben. Es gibt noch Platz und von der Überbevölkerung, die ich selbst in Indien und China am eigenen Leibe schon erfahren habe, ist hier nichts zu bemerken.
Das Land ist noch immer reich und hat Möglichkeiten einen ruhigen Platz zu finden an dem die Welt noch einigermaßen in Ordnung erscheint.
Aber sie erscheint nur so. Es reicht wenn der Wind vom Süden kommt und ich spüre wie schlecht die Luft ist die er mit sich führt um zu verstehen: wir sitzen alle auf der gleichen Kugel deren Lebensraum mehr und mehr durch uns selbst verdorben wird.

- Es ist nicht durch mein Zutun, die „Chance“ anstelle so wie Milliarden Menschen wohnen müssen ist bedeutend grösser als ein Torp im Wald sein eigen nennen zu dürfen.


- Ja, das Leben hat es bisher gut mit mir gemeint und ich habe einfach Glück gehabt!
Dabei ist es noch nicht lange her und die Welt hier hat ganz anders ausgesehen...und wer weiß, vielleicht wird sie es wieder einmal tun?


- Garantien gibt es nämlich keine fürs Glück haben.

***

27. August 2011

„Atmos"-Sphäre

Überall umgibt sie uns, die Atmosphäre, dieser „Hauch“ der unsere Kugel umschliesst.

- Doch nicht nur unsere Erde wird von ihr umgeben. Wir benutzen als Bild auch um die Stimmung an einem Platz, einem Haus, einem Raum oder wo Menschen miteinander umgehen, zu beschreiben, um versuchen zu begreifen. 

- Mir fehlt nach einer Weile immer wieder die Atmosphäre die mich in diesem kleinen Haus und auf der Lichtung umgibt so wie die Luft die Erde umhüllt.

- Noch immer bin, oder besser werde ich, im wahrsten Sinne des Wortes beindruckt davon wie dieses Haus im Wald auf mich wirkt mit seinem ihm eigenen "Hauch".


-Was dieser "Atem" den ich gewählt habe einzuatmen wohl in mir weiterhin bewirken wird...?


***

26. August 2011

Die Zukunft als Pfand

Ja, die Zukunft haben wir schon verpfändet.

- Da gehe ich nicht nur der Schubkarre hinterher, sondern auch meinen Gedanken nach wie so oft hier oben wo ich so wenig abgelenkt werde. Die Wege zwischen Haus und Stall, Garten und Kompost sind recht lang und somit ist auch hier wieder viel Zeit im Spiel.
Diesmal gehen sie in Richtung Zukunft, eine Zukunft die nicht gerade rosig aussieht denn die Welt ist bis über beide Ohren verschuldet.

- Wir konsumieren heute das Einkommen das wir morgen (vielleicht) erst verfügbar haben.
Die Banken machen es möglich, "schaffen" aus einem Euro den sie als Zugang haben ca. neun „neue“ die sie ausleihen.
Ja, Du liest richtig, die Banken müssen laut Spieregeln einen Deckungsgrad von ungefähr 10% an barer Münze haben. Die anderen neun sind Kredite geschaffen aus dem Nichts, sind nur Zettel oder einfach elektronische Einsen und hauptsächlich Nullen im Rechner.  
Die Zeiten wo Geld ein „Schuldschein“ war den man in Gold umtauschen konnte, da der Wert dieses Metalls dahinter stand, sind schon lange vorbei.
Aber das ist eine Geschichte für sich.

- Ich kann verstehen, man kann sich nicht ein Haus in jungen Jahren bar kaufen sondern steckt stattdesen seine Zukunfsträume in dieses Projekt schon heute, aber dass zu dem neuen Haus auch gleich das Auto und der Inhalt im Haus neu sein müssen ist mir unverständlich.
Noch unverständlicher ist, dass man sich Überkonsum auf geliehenes Geld leistet und damit seine Zukunft verpfändet.

- Aber auch die Zukunft wird einmal Gegenwart, holt uns ein und zeigt: keiner von uns kann über seine Verhältnisse leben. Schulden werden irgendwann eingetrieben. 
Wehe dem der sie nicht bezahlen kann.
Und der Tag rückt ständig näher.

Ich selbst mache mir für meinen Teil keine Sorgen. Ich bin nicht der sorgenschwere Typ (außer manchmal morgens in der Wolfsstunde), als Gartenliebhaber und Pflanzer so „investiere“ ich ja auch lieber in die Zukunft, statt von ihr zu nehmen.

- Trotz alle dem, es geht auch morgen wieder die Sonne auf und sie ist noch gratis.


- Und ist es nicht die eine, dann eine andere.

***

25. August 2011

Rabenschwarz

Genau so rabenschwarz wie es für die Ökonomie der Welt ausschaut, genau so rabenschwarz sind die Vögel die seit Jahren immer wieder über die Lichtung fliegen.
Aber da hört jeder weiter Vergleich auch schon auf.

- Verglichen mit den „Geldjongleuren“, so erscheinen mit diese Vögel als sehr klug und es sind wahre Überleber die man in den entlegensten Winkeln der Erde und dem rauesten Klima antrifft.
Aber nicht nur da, sondern schon seit Jahren gibt es hier eine Rabenkolonie und die Brut ist auch dieses Jahr gelungen denn bis zu zehn Vögel habe ich selbst schon gezählt die ihre Runde immer wieder einmal über „Svenserum“ drehen und ihr raues Krächzen hören lassen.

- Sie wissen genau was geschieht, halten ein Auge auf mich und das Haus während diese Akrobaten der Luft ihr Spiel treiben und ihr Blick ist körperlich spürbar für mich.
Im ersten Herbst hier oben hörte ich immer wieder ein „klonk“ und hatte keine Ahnung was das sein könnte. Es war wie wenn man zwei trockene Äste aufeinanderschlägt bis ich irgendwann erstaunt dahinter kam: das ist ja der Kolkrabe!

- Wenn ich auf der nach Südwesten hin steil abfallenden Felsenanhöhe eine halbe Stunde Fußmarsch vom Haus entfernt stehe, so sehe ich jedes Mal die Raben beim Flug. Immer sind sie unterwegs, selbst harte Winde mit Sturmböen oder Schneetreiben scheinen ihnen wenig anzuhaben.
Im Gegenteil, sie scheinen es sogar zu genießen!

- Eines weiß ich, sie haben mich schon lange erspäht bevor ich sie sehe...oder besser, bevor sie sich mir zeigen, sich sehen lassen.
So wie diese beiden.


- Ich kann die Mythologie nur zu gut verstehen die sie umgibt.

***

24. August 2011

Sommerhaus?

Es ist schon eigenartig. Während die meisten so ein Torp als Sommerhaus betrachten, so sieht es ganz so aus, dass ich genau während diesem Jahresabschnitt die wenigste Zeit hier verbringe.

- Meist ist im Sommer so viel anderes los, da ist die Zeit einfach knapp bemessen für „Svenserum“.
Die Kartoffeln kommen auch ohne viel Pflege klar denn das Mulchen hält das meiste Unkraut fern, die Feuchtigkeit bleibt länger im Boden.
Bäume fällt man im Sommer sowieso nicht sondern die meiste Arbeit besteht aus Grasmähen.

- Aber sobald es wieder, so wie jetzt, langsam auf den Herbst zu geht, so lassen die „Sommeraktivtäten“ nach und ich habe wieder Zeit für mich und Haus.
Wenn die Tage wieder kühler werden, die Luft klar und „crisp“ ist, wenn wieder ein Feuer im Küchenherd brennt und abends der Kamin den Flammentanz im Zimmer spielen lässt, dann fühle ich mich hier wieder zu Hause.

- Die Natur legt sich zur Ruhe oder erwacht, das ist die Zeit die mir gefällt im Wald. Vielleicht weil dann Veränderung spürbar in der Luft liegt?
Ich komme beim Arbeiten nicht so leicht ins Schwitzen dafür sorgt dann die Sauna und sie tut jetzt doppelt so gut.

- Auch wenn das einfache Leben im Sommer um so vieles einfacher ist, so sind gerade Herbst und Frühling die Jahreszeiten die mir am nächsten liegen.
Und selbst dunkle Wintertage haben das ihre wenn das Haus nach einem Tag Anwesenheit aufgewärmt ist.

- Andererseits hat mein bester Freund schon immer gesagt: „ Du brauchst kein Sommerhaus, Du hast ja eine Oase in der Stadt.“


- Ja, er hat wohl recht damit.

***

23. August 2011

Abgeschirmt

Wenn ich das nächste Mal an Land bin so hat der Herbst schon seine Finger zur Lichtung hin ausgestreckt.

- Und zum Herbst gehört einfach die Holzarbeit dazu, das wird auch dieses Jahr nicht anders sein.
Zumindest die eine Tanne welche links vom Brunnen steht und immer höher wächst fällt dieses Jahr dem Licht zum Opfer.
Dann heißt es nach der Arbeit mit der Motorsäge wieder die Spaltaxt zu schwingen, eine Arbeit die ich gerne tue weil sie voller Ruhe ist für mich.

- Dabei laufen auch meine Gedanken auf eine andere Art, nämlich so wie die Arbeit: „Stück für Stück“ wobei die eigenartigsten „Stücke“ mir in die Hände fallen können.
So wie dieses:
Durch meine Reisen und durch die Arbeit, so habe ich immer wieder mit „Staatsdienern“ zu tun. Meist sind es Zöllner oder Polizisten.

„Wieso haben eigentlich diese Uniformierten immer eines gemeinsam, egal ob China oder Indien, Russland oder Australien, Deutschland oder Ägypten? Alle haben Mützen mit einem tief herunter gezogenem Schirm.“
Ich stelle ein Stück Holz auf,
„Das muss ja etwas auf sich haben, denn Kulturunterschiede scheinen hier keine Rolle zu spielen.
schwinge die Axt,
„Oder anders: da steckt wohl eine gemeinsame Kultur dahinter?“
spalte das Holz
„Was passiert, wenn ich so eine Mütze trage?“
und schmeiße es auf den Haufen.
„Um etwas zu sehen, genauer meinem Gegenüber in die Augen schauen zu können, so muss ich den Kopf heben. Ich schaue ihn also von oben nach unten an.“
Ich stelle ein Stück Holz auf,
„Halte ich meinen Kopf gerade, sind meine Augen verborgen!“
schwinge die Axt,
„Damit habe ich durch so einen Schirm psychologisch einen Machtvorteil! Das ist also die „Kultur“ die dahinter steckt.“
spalte das Holz
„Durchschaut, und deshalb wird das bei mir nicht mehr funktionieren!“
und schmeiße es auf den Haufen.

- Da soll mal einer sagen Holzhacken wäre keine „geistige“ Tätigkeit!


- Verglichen mit den Mützen ist doch mein australischer Cowboyhut den ich vor fast dreißig Jahren in Melbourne kaufte von ganz anderer Art, selbst wenn auch er „abschirmt“.
Liebe Leser-innen, seit wohl behütet...!

***

22. August 2011

Spätsommer

Auf „Svenserum“ hält der Spätsommer seinen Einzug.

- Auch wenn ich nicht da bin, so kommen Nachrichten Dank dem Internetz und digitaler Kamera.
Die Kartoffelernte scheint auch dieses Jahr wieder gut zu werden, die ersten Mahlzeiten habe ich schon geerntet.
Dieses Mal ist es ja das eigene Saatgut und keine gekauften Setzkartoffeln. „Asterix“ heißt die Sorte, eine Einkellerungskartoffel, fest und gelb. Den Namen hat sie wohl wegen der roten Schale.


- Der Wein, gepflanzt vor ein paar Jahren, trägt auch dieses Jahr wieder Trauben. Ich denke ich ziehe ihn an der Gabel entlang bis sie bedeckt ist. Selbst wenn ich dann mit Hilfe einer Leiter pflücken muss, denn auch mein Auge will ja etwas haben und nicht nur der Gaumen.
Auch der wilde Wein an der Langseite hat Wurzeln gefasst und wird sie irgendwann begrünt haben. Er streckt schon seine Finger auf der Wand aus.


- Wie es aussieht, so wird der Lauch diesmal eine richtig gute Ernte geben. Ich denke das Mulchen hat sich bewährt also werde ich damit weiter machen. In der Stadt ist es hoffnungslos, denn jedes Jahr bekommt er eine Larve und die Ernte ist sehr gering. Hier oben aber scheint er wirklich zu gedeihen. Reh und Hase mögen ihn nicht, zumindest solange es noch anders Grün gibt. 
Also mehr davon nächste Jahr.


- Lauch ist zum Glück auch noch eines meiner Lieblingsgemüse!


***

Die Hutschnur

Ich habe zwar nur Ahnung was diese Hutschnur eigentlich ist, aber ich weiß wann mir etwas darüber geht.

- Das Verhältnisse in unserer Welt nicht richtig sind, das ist ja ein alter Hut.
Ob es das Verhältnis zwischen Staaten ist, oder die Macht gegenüber dem Volke, oder die Geldbranche gegenüber dem Einzelnen oder das zwischen Menschen, so hängt meiner Meinung nach doch so Manches schief.
Nicht zu vergessen das immer wichtig werdender Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt! Das hängt so schief, dass es bald schlicht und einfach in den Graben abrutscht.

- Immer wieder so kommt dann die Frage: „Jaha, und was kann ich da tun?“

- Tja, da muss wohl jeder seine eigene Antwort drauf finden und dementsprechend versuchen zu handeln in dem Rahmen der möglich ist.
Weniger konsumieren und einfacher zu leben ist eine der Möglichkeiten für mich, an der eigenen „ausgleichenden Gerechtigkeit“ arbeiten eine Andere. Diesen Beitrag zu schreiben eine Dritte, um Beispiele zu nennen.
Aber allem voran Verantwortung für eigenes Handeln!

- Und dass es von Nöten ist und wirklich an der Zeit bei sich selbst anzufangen, das zeigen diese beiden Bilder nur allzu deutlich.
Solange diese Haltung selbst bei dem „gemeinen? Mann!“ zu sehen ist, so lange ändert sich an alten Machtstrukturen auch weltweit nur wenig.


- Wer meint das wäre in anderen Kulturkreisen weiter verbreitet als in unserer eigenen, zu dem sage ich nur: „Prost Mahlzeit“


- Diese beiden Bilder gehen wirklich über meine "Hutschnur", dabei sagen sie so viel...
kein weiterer Kommentar ist mehr nötig!

***

21. August 2011

Instandhaltung

Jeder der ein Haus hat weiß: ständig gibt es etwas zu unterhalten, zu verbessern oder sonstige Arbeiten. Das ist auch bei einem kleinen Haus nicht anders und hier einfach mal rein Praktisches vom Torp.

- Wie schon geschrieben, so ist ja endlich das reparierte Sonnenpanel am Platz und neue Batterien noch dazu (2 x 110 Ah).
Dann stellte ich am vorletzten Tag an Land fest, dass der Regulator, der zwischen Sonnenpanelen und Batterien sitzt, ausgerechnet jetzt einen Wackelkontakt und mehr oder weniger seinen Geist aufgegeben hat.
Mist, mistiger...die Garantie ist nach 5 Jahren erloschen, ein Neuer ist schon bestellt und wird montiert so bald ich wieder am Platz bin.
Und da ich schon mal dabei war, so kommt auch noch eine LED Lampe von 3 Watt mit. Dann kann ich die 10 Watt Glühbirne im Stall austauschen und bekomme gleichzeitig mehr Licht

- Die alten Batterien müssten eigentlich noch für die zwei Lämpchen in der Sauna reichen dachte ich mir, zumal die Batterie die ihren Dienst dort schon ca. 10 Jahre getan hatte auch ihren Geist aufgab im Sommer.
Also jede Batterie einmal rumgedreht damit sich vielleicht der Bodensatz löst...und siehe da, eine davon leckte, was sie nicht tun dürfte.
Damit hatte ich schon zwei Batterien zu entsorgen und da alles so etwas getrennt auf der Mülldeponie abgegeben wird, kamen auch noch gleich meine gesammelten Metallteile mit weg.  

- Als Nächstes werde ich auch das Panel das die Batterien im Stall versorgt an der Wand befestigen damit es mir im Winter nicht mehr zuschneit.


- Ja, nicht am Stromnetz zu hängen um Licht zu haben hat seine Schattenseiten.  


- Ansonsten so ist zwar Dank Freunden das Holz für den kommenden Winter schon im Stall untergebracht, aber noch ist nicht alles unter Dach und Fach.


- Es wartet noch ein guter Haufen darauf, aufgeschichtet zu werden und immer wieder nehme ich eine Ladung mit in die Stadt um den Holzvorrat aufzustocken. Damit geht zumindest die Energierechnung für das Autofahren auf. Es ist immerhin wiederwachsende Energie aus dem eigenen Wald.
Von wegen Energie, so verbraucht der Rasenmäher ca. 5 Liter im Jahr und deshalb mache ich mir darum wirklich keine Gedanken. Sparsamkeit soll ja nicht zur Plage werden denn diese 2000 Quadratmeter mit der Sense zu schlagen...da ist bei mir genau das: nämlich Sense!


Da wäre auch noch eine Scheibe zu ersetzen im Stallfenster nach Osten, aber bisher hat ja diese Holzscheibe ihre Dienste getan und von daher liegt das nicht ganz oben auf der Liste.
Allerdings etwas mehr Ordnung mit all dem Holzmaterial das über der Werkstatt liegt, steht an einem regnerischen oder verschneiten Tag noch immer auf dem Programm.
Naja, es läuft ja nicht weg oder fault im Gegensatz zu mir...ich bin auch oft schlicht und einfach ein „Nichtstuer“ wenn ich hier oben bin.
Ja, ich genieße es auch nur so „vor mich hin zu sitzen“ und der Natur zuzuschauen.
Das erlebe ich als Luxus pur für mich und ist ein essentieller Teil von meinem Dasein hier auf „Svenserum“.


- Selbst an einem regnerischen Tag!

***

20. August 2011

Ein stiller Ort

Das Haus ist für mich von Anfang ein ruhiger Platz gewesen der die Stille hörbar macht.

- Noch immer genieße ich nicht nur die Ruhe, sondern auch die Stille dieses Platzes und es tut nach Wochen zur See wo es nie still ist, wo nie Ruhe herrscht um so besser hier anzukommen und sein zu können.
Aber wie oft im Leben, so gibt es eine Steigerung und auch hier auf der Lichtung ist es nicht anders.
Der stille Ort hat sogar selbst einen der noch stiller ist. So heisst es zumindest.

- Bei Regenwetter oder bei eisiger Kälte liegt er zwar recht weit weg vom Haus, (bei Ischias leider fast unerreichbar) aber deshalb behandele ich ihn doch nicht stiefmütter oder besser -väterlich .

- Es gibt außer der Tür sogar noch andere Teile die recht alt und erhalten geblieben sind, das sehe ich an der Form und am Holz. Selbst an Kinder ist gedacht.
Ich bin recht genau damit, auch hier sauber zu halten, Kalk steht immer bereit damit keine Fliegen es sich hier gemütlich machen und auch die Nase sich nicht rümpfen will.

- Aber das ist nicht der Grund, warum ich die Tür auf- wenn ich mich niederlasse...denn „Svenserum“ an sich ist ja schon ein abgeschiedener Ort und die Aussicht auf lebende Bäume ist schöner als auf Bretter die aus ihnen gemacht sind. 
Ausserdem ist es ein Ort der Freiheit, denn hier kann jede/r seinen eigenen Mist bauen ohne deshalb Kritik zu bekommen.


- An stillem Ort ein stilles Örtchen!

***

19. August 2011

Regenbogen

Schon seit längerer Zeit trage ich mich mit dem Gedanken, diesen Blog abzuschließen...
um einen neuen zu beginnen.

- Seit Jahren schreibe ich mittlerweile an diesem Blog (im Dezember werden es vier Jahre sein zu meinem eigenen Erstaunen), und des Öfteren so merke ich wie mir die Ideen oder Themen ausgehen.
Vielleicht liegt es daran, dass mich das Thema begrenzt war ein Gedanke und ein Blog der vielleicht mehr Öffnungen zur Welt hat wäre ja eine Möglichkeit.
Der Name ist auch schon klar seit langem: „Regenbogen“ ist eine mir passende Überschrift, bunt gemischt, und gleichzeitig Sonne und Regen vereinend, ein Produkt oder Verbindung von „Positiv und Negativ“.

- Und vergangene Woche so beschäftigte mich wieder einmal der Gedanke als ich eine Pause nach dem Werkeln machte.
„Ist ja nicht so einfach nach der langen Zeit und es will recht überlegt sein und, und, und...“ so ging es mir durch den Kopf.

- Dann schnappte ich mir die Kamera um ein paar Bilder zu machen, lief hierhin und dorthin, wollte auch wieder eines haben von dieser Jahreszeit für „und Erde“ hier links, stellte mich auf den altbekannten Baumstumpf um den gleichen Winkel zu haben, schaute hoch und dann verlor ich irgendwie auf einmal den Boden unter den Füssen.

- Nein, runtergekippt bin ich nicht von dem Stumpf aber dennoch hat sich meine „Lage“ bedenklich verändert in diesem Augenblick.
Es war einer dieser „Zufälle“ die mir immer wieder einmal widerfahren hier oben und die Welt auf einmal ganz anders erscheinen lässt und mich aus dem Alltagszustand einfach herauskatapultiert.
Wohin?
Wieder einmal in die „Anderswelt“. Wohin sonst!
Worte werden dort allerdings weder gesprochen noch geschrieben. Und doch verstanden.


- Über die Lichtung wölbte ein blasser „Regenbogen“...

***

17. August 2011

Schwammerl-Schwemme

Unglaublich, dieses Jahr ist der Wald von „Schwammerln“ einfach übergeschwemmt.

- Der Sommer war für die Natur genau richtig mit Regen und Sonne und Wärme zur rechten Zeit.
Die Ernte im Garten ist gut und nur wenig Gießen war nötig. Und nicht nur die Kartoffeln sind gewachsen und von guter Qualität, auch die Pilze haben ihrem Namen alle Ehre getan und sind nur so aus dem Boden geschossen.

- Wie immer, so ist die erste Mahlzeit mit frischen Pfifferlingen in Butter gegart ein besonderer Genuss und noch besser fühlt es sich an, wenn sie auf dem eigenen Grund und Boden gewachsen sind.

- Keine zehn Minuten und diese Mahlzeit war gesammelt. "Svenserum" ist also allemal einen Pfifferling wert!


- Aber noch nie habe ich einen Pfifferling geteilt und es hörte sich fast wie ein reifer Sommerapfel an als ich ihn der Länge nach durchschnitt...


- Ein wahres Prachtexemplar...für Auge und Gaumen!

***

Private property


Ganze 5032 m2 sind tatsächlich „private property“ eines gewissen Manfred Fjellstedt aus Deutschland im schwedischen Wald.

- Und es waren die letzten 32 m2 die dann verlangten, dass die Kommune, auch wenn es nur eine Formsache war, den Kauf auch sanktionieren musste.
 Was allerdings seit Jahren und immer verstärkter der Fall ist und große Teile vom staatlichen Eigentum zu „private property“ umgewandelt werden, ist eine ganz andere Geschichte.

- Das Spiel an sich ist ganz einfach zu durchschauen: verschulde einen Staat bis zum geht nicht mehr, destabilisiere ihn oder nutze eine Naturkatastrophe aus und dann „helfe“ ihm mit Krediten an die „gewisse“ Forderungen geknüpft sind, sprich „privatisiere“ und damit ist das Spiel gewonnen.


- Es wird vor meinen Augen auch hier in Schweden staatliches Eigentum meist weit unter dem Marktwert an private Hände verschleudert. Das Scheinargument heißt „Effektivität“, "Konkurenz" und „verbrauchergünstige Preise“.
Es werden Energiekonzerne, die Bahn, Schulen, Krankenwesen und nun auch der TÜV verjubelt und damit fließen nicht nur das Geld des einzelnen Kunden in private Taschen, sondern wie bei Schulen und Krankenhäusern der Fall wird der Gewinn mit Steuergeldern bezahlt. Der Gewinn wiederum landet im Paradies (im Paradies eines Konzerns herrscht natürlich Steuerfreiheit)!
Und dabei wird niemand gefragt, es werden stattdessen Daumenschrauben angesetzt wenn es nicht passt.

- Es wird vor meinen Augen schlicht und einfach das Volk, und damit auch ich, beraubt!

- Und das Ende vom Lied? Wenn der Staat privatisiert ist, ist die vorletzte Strophe gesungen. Wenn die Welt privatisiert ist, die letzte!
Bis dahin lautet der Refrain:
„Reichtum, Reichtum, Reichtum“!

- Oder war es nicht doch: „Armut, Armut, Armut“?

- Aber nein, warum so schwarz malen, denn „private property“ ist ja das seeligmachende Mantra und die neue Welt empfängt uns mit offenen Armen.
Davon zeugen ja alle „Reklameschilder“!


- Zum Glück ist und bleibt die Lichtung reklamefrei!

***

16. August 2011

Gei(st)erstunde

Ich komme aus dem Stall und der Himmel gegen Westen hat eine bedrohliche Farbe angenommen.


- „Da braut sich doch wohl etwas zusammen.“ denke noch an "Geisterstunde" als ein Vogelruf mit scharfem Schrei die Stille auf der Lichtung zerreißt und mir einen leichten Schauer den Rücken hinunter sendet. Ich schaue nach oben, meine Augen suchen in Richtung des Rufes aber finden nichts.
Und wieder höre ich den durchdringenden Ruf, eine Stimme die mir gleichzeitig sehr fremdartig und doch merkwürdig bekannt vorkommt.

- Da, da war schweres Flügelschlagen gar zu hören die rauschend versuchen Luft unter die Federn zu bekommen, und dann sehe ich ihn.
Gross ist er, eine Flügelspannweite die mit jedem Schlag noch zu wachsen scheint.
Fremdartig wirkt er, und wiederum nicht. Adlergleich zwar und doch anders.

- Und dann sehe ich was mir an diesem Vogel so befremdlich wirkt, er hat keine Federn an Hals und Kopf.
Keine Federn, sollte es etwa? Kann es tatsächlich sein? Ist der Vogel etwa aus einem Zoo ausgebrochen?
Tatsächlich, zu meinem großen Erstaunen fliegt ein Geier über die Lichtung, sucht mit scharfen Augen die Wiese ab, findet Aufwinde und schraubt sich höher, höher, höher, bis ich ihn letztendlich aus den Augen verliere.

- Das kann ja wohl nicht sein denke ich kopfschüttelnd und mit dem Bild vor Augen suche ich im Netz nach der Vogelart.
Es dauert gar nicht lange, ich finde ihn auch und bin plötzlich nicht mehr überrascht welcher Art Vogel es war.
Es war zu lesen dass sich diese Art weltweit mehr und mehr ausbreitet, es keine Gefahr der Ausrottung gibt und niemand wirklich erstaunt sein muss, wenn er diesen Vogel auch in den dichtbesiedelten und meist industrialisierten Gebieten der Welt findet.

- Der Vogel der eben noch über „Svenserum“ schwebte, dann aber abzog gehört zu der Gattung:
 „vultur non pecunia“.1)
 Kein Wunder dass er wieder von hier abzog, denn es gibt nichts für ihn zu finden.

- Hier gibt es keine Schuldscheine die er fressen kann oder mich zwingen könnten gegen meinen Willen zu handeln.
 "Auf Pump" hätte ich mir dieses Torp nie gekauft sondern einfach darauf verzichtet.
Schulden auf mich zu nehmen nur um etwas zu besitzen wo ich auch ohne mit auskomme ist nicht meine Art.
Meine eigene „frei-Willigkeit“ ist mir wertvoller als unnötiger Besitz der unfreiwillig macht da auf Kredit gekauft.

- Das scheint allerdings für die allermeisten Staaten und auch deren Einwohner nicht zuzutreffen.
Es erscheint mir sogar als haben die „Geldgeier“ nur darauf gewartet denn jetzt kann fette Beute gemacht werden!
Selbst Staaten stehen gar auf der Ausverkaufsliste dieser „schrägen Vögel“!

- Ich habe den Eindruck der Kahn ist sowohl auf Grund gelaufen sowie am absaufen...und nur ein Besatzungsmitglied scheint zu den Überlebenden zu gehören...
nämlich der 1)„Pleitegeier“!


- So wurde aus der Geisterstunde eine Geierstunde...oder ist es in diesem Fall nicht beinahe das Gleiche?

***

15. August 2011

Pfefferkuchenhaus

Immer mehr wird es zu einem Haus wie es in „Es war einmal...“ Geschichten vorkommt.

- Endlich, nach fast einem Jahr ist das Sonnenpanel wieder am Haus montiert.
Nachdem es auf Garantie repariert wurde, so habe ich es vor dem kommenden Herbst wieder installiert. Allerdings nicht wie zuvor auf dem Dach, sondern auf die lange Wand wo es im Winter nicht nur schneefrei bleibt sondern auch die letzten Strahlen von der untergehenden Sonne auffangen kann.
Außerdem habe ich die Batterien ausgetauscht und hoffe zumindest der Winter im Haus wird nicht so dunkel wie es der vergangene war hier oben.

- Und viel mehr als so wurde es diesen Sommer nicht, denn die Wochen, und damit wohl auch der Sommer, an Land waren schon nach einem Monat vorbei...

- Wegen billigen Reisen für mich und meinen Ablöser so hieß es schon eine Woche früher als es an der Zeit gewesen wäre: Göteborg an Bord!


- Andererseits so habe ich wieder mehr Zeit zum Schreiben!

***