19. Dezember 2015

Eingeschlafen

Lange ist es her.

- Ja, meine Schreibereien sind wirklich eingeschlafen hier.

- Der Grund?
Vielleicht weil ich so viel lese: soll ich bei all dem Geschriebenen selbst noch mehr dazu beitragen?

- Noch dazu kommt dass ich mir so meine Gedanken mache und es sind leider keine positiven.
Soll ich dann dazu beitragen und noch mehr negative Gedanken in die Welt setzten?
Wir haben schon jetzt mehr als genug davon denke ich.

- Genug darüber jetzt.

- Das Haus steht noch und hat außerdem jetzt eine Leiter zum Schornstein bekommen. Das war ja ein "Muss" nachdem ich den Schornsteinbrand hatte.


- Der Stall hat einen neuen Anstrich bekommen.

- Ansonsten bin ich mit meinen Idéen für Verbesserungen erst Mal am Ende angelangt.
Nun ist Unterhalt angesagt.

- Und um weiterhin positive Gedanken zu spinnen: dieses kleine Haus hat zum ersten Mal seit einem Menschenleben wieder Tiere!
Es ist zwar weder Kuh, Schafe oder Hühner, sondern "nur" Bienen!

- Ja, die Stelle lebt wirklich wieder und entwickelt sich ganz langsam zu einem Bienengarten.


- Und zwei neue Beuten stehen in der Werkstatt, eine Dritte soll während der dunklen Jahreszeit noch dazukommen.

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5. August 2015

Noch eine Art Regen

Sind ja tatsächlich ein paar Monate vergangen...der Hochsommer (leider recht kühl) ist vorbei, der Spätsommer hat seinen Einzug gehalten.

- Schon vor ein paar Wochen hat sich das Licht wieder geändert und nimmt jetzt täglich immer schneller ab.
Der Sommer hat dieses Jahr nur wenige, richtige Sommertage in Bereitschaft gehabt und viel gebadet habe ich nicht.
Andererseits hat es immer wieder passend geregnet und ich hatte wenig Arbeit mit gießen im Garten.

- Die Feuchtigkeit hat aber auch die Pilze sprießen lassen und so viele Pfifferlinge wie ich dieses Jahr fand ist mir in all den Jahren noch nicht passiert.
Es war tatsächlich Pilze pflücken und nicht suchen angesagt.

- Vor ein paar Tagen: morgens vier Kilo Honig in Gläser gefüllt (ja, ich habe meinen ersten, eigenen Honig dieses Jahr von den Bienen auf der Lichtung)


- und anschließend bei Regen zwei Stunden mit Korb im Wald verbracht wobei es wirklich auch noch Pilze "geregnet" hat


- An diesem Tag habe ich mich wirklich reich gefühlt!

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15. Mai 2015

Mairegen

Was passt an einem regnerischen Maitag besser als Wasser zu tragen?

Die Nächte waren noch immer kalt und zur Sicherheit wartete ich damit den "Drachen auf dem Berge" zu füttern.

Aber vor ein paar Tagen war es dann so weit und jetzt kam dann auch das Joch zum Einsatz.
Wo bisher die zwanzig Liter lange Arme gab, so ist es bedeutend einfacher mit diesem alten Hilfsmittel geworden und die ersten achtzig Liter waren schnell gefüllt.

Südwest, Regenmantel, Gummistiefel und Wasser, von oben und an den Seiten hängend...


ich blieb zumindest trocken!

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6. März 2015

Freude pur

Lang habe ich darauf gewartet...

- Gestern war es dann so weit.
Wärmende Sonne, windstill und gegen Mittag kam "Leben in die Bude", oder genauer aus der Beute!

- Beide Völker förmlich quollen aus dem Fluster und nachdem ich auch noch die unteren zwei Fluglöcher öffnete gab es kein Halten mehr.

- Monatelang sassen sie in der Dunkelheit und nun konnten sie wirklich ihre Flügel strecken.
Ich bin zwar Anfänger, aber in meinen Augen sind die beiden Völker stark aus dem Winter gekommen.


- Ich sass, wie so oft vergangenes Jahr schon, festgeklebt und genoss das Schauspiel.

- Dann kamen sogar die ersten Bienen mit Pollen zurück...die Krokuse blühen vor dem Haus und da wollte ich dann mal schauen was da so passierte.

-Ich kam um die Ecke und war "platt". Ein wahrer "Bienenteppich" lag dort und ein Brausen erfüllte die Luft
Hunderte von Bienen waren eifrig dabei Pollen und Nektar zu sammeln.
Obwohl das Futterangebot nicht groß ist, so konnte ich keinen "Futterneid" sehen.
Bienen sind ja nicht dumm und wissen: Kampf um Futter kostet Energie und schadet nur.

- Das war ein ganz neues Erlebnis für mich und ich sass eine gute halbe Stunde wie gebannt und genoss das Leben um mich herum bis die Sonne langsam an Kraft verlor und die Bienen wieder in ihre Beute verschwanden.


- Das war Freude pur für mich!

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3. März 2015

Ein blauer Tag

Lange ist es her.

- Der Winter war ja doch recht grau, wie so oft nunmehr, aber ab und zu gibt es sie, die Tage die durch und durch blau sind.

- Da war ich vergangene Woche für ein paar Tage auf der Lichtung und schon am morgen sah ich dass es ein wolkenfreier Tag war und windstill noch dazu.
Die Meisen hatten schon ihr "feilen" angefangen wie ich hörte als ich routinemäßig den Aschenkasten leerte bevor ich im Küchenofen das Feuer entzündete.

- Und früher als sonst kommt jetzt schon die Sonne durch und schickt ihre Strahlen ins Zimmer wo sonst noch lange Schatten war bevor der Bauer den Wald lichtete.

- Schon gegen elf Uhr waren es sieben Grad im Schatten und nicht lange, so sah ich die ersten Bienen aus den Beuten hervorkrabbeln.
Und dann stand die Sonne am Mittag auf der "Birnbaumbeute" und sie unternahmen bei strahlendem Wetter ihre Reinigungsflug.


- Was für ein Gefühl es sein muss wenn man nach monatelanger "Dunkelhaft" einen kurzen Ausflug in der Sonne unternehmen kann.
Als ich dann noch eine Luke öffnete so kam die Bienen förmlich hervorgequollen, ich war zum ersten Mal seit Herbst hier auf der Lichtung von Bienengesumme umgeben und mein Herz ging förmlich auf dabei.

- Als eine Viertelstunde später der Tanz vorbei war konnte ich mit einer Tasse Kaffee aber ohne Winterklamotten selbst die Sonne und den blauen Himmel genießen.

- Es blieb wirklich den ganzen Tag wolkenfrei, meine Sonnenfänger bliesen bis zu 38 Grad warme Luft ins Haus und nur mit Hilfe des Küchenofens so hatte ich 21 Grad im ganzen Haus.

- Die Dämmerung zog sich diesmal lange dahin und es konnte keinen besseren Abschluss des Tages geben als mit untergehender Venus hinter der Birke über dem Tal...


- Es gibt Tage die sind einfach durch und durch "blau".

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21. Februar 2015

Winter adé

Damit ist mein 31ster Winter in Schweden rein meteorologisch gesehen morgen vorbei.

- Morgen waren es dann eine Woche über Null Grad, auch des Nachts, und da sagen die Metereologen dass der Winter zu Ende und der Frühling ins Land gezogen ist.

- Selbst kann ich nur sagen: dieser Winter war keiner. Nicht nur temperaturmässig, sondern auch von der Schneemenge her habe ich so einen Winter bisher noch nicht erlebt.

- Diesmal musste ich keinen Schnee vom Dach schaufeln oder Wege bahnen...diesmal kam nicht mehr Schnee als 20 cm und immer wieder ist er zum Teil abgetaut.


- Meinen Bienen allerdings hat der milde Winter gut getan und am 9ten Februar hatten sie sogar schon ihren ersten Reinigungsflug und das war für mich der erste Frühlingstag...

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18. Januar 2015

"Windschrecke"

Das hätte auch schief gehen können!

- Beinahe auf den Tag genau vor zehn Jahren fegte der Orkan "Gudrun" über das Land und entwurzelte in einer Nacht so viele Bäume wie ganz Schweden in einem Jahr schlägt.

- Diesmal wurde es bei weitem nicht so schlimm, aber auch dem ersten Januarsturm "Egon" fielen etliche Bäume zum Opfer.

- Einer davon, eine Weide, auch bei mir.

- Sie stand vor dem Haus, ich freute mich schon darüber so eine gute Bienenweide früh im Jahr zu haben.
Leider stand sie auch genau in der vorherrschenden westlichen Windrichtung, und zwar so genau, dass sie weder auf Dach oder Windkraftrad, noch auf den Weg fiel.



- Ich war dann diese Woche vier Tage auf "Svenserum" hab einen Teil Ordnung geschaffen und mich dann sogar über dieses Opfer "gefreut".

- Selbst fing ich ja mal an eine "Schneise" zu schlagen damit der Wind besser ankommt. Dann half mir ja der Bauer in dem er den gesamten Hang "erntete".
Und jetzt der Wind.




- Seit die Weide nicht mehr steht, so läuft mein Windrad ruhiger als je zuvor (keine Verwirbelungen mehr) und ich konnte, bei frischem Westwind, nicht nur die Abende bei "Festbeleuchtung" verbringen, sondern auch noch meine Batterien laden.

- Alles in allem mal wieder Glück gehabt!



- Erst hat der Wind mir einen Schrecken eingejagt, jetzt steht dort eine "Windschrecke" und wacht über das Haus!

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