29. Januar 2008

Greifen nach den Sternen!


Ja, was ist die Idee für unser Streben denn überhaupt?
Macht zu bekommen, reich zu werden?

- Zum erstenmal in unserer menschlichen Geschichte wohnen nicht nur mehr Menschen in Städten als auf dem Lande, nein, zum erstenmal in unserer Geschichte sind wir dabei uns bewusst zu werden, dass wir sogar auf ein und demselben Plante wohnen.
Das ist ein Wendepunkt in unserem Dasein.
Und diese Wohnstätte sind wir im Begriff zu zerstören.
Unglaublich genug klingt es, aber es sieht ja ganz so aus!

- Raubbau haben wir betrieben und betreiben noch, schlimmer als welches Tier auch immer.
Nur, wir fangen an uns auch darüber bewusst zu werden.
Und dieses Bewusstsein, das mit unserer „Vertreibung aus dem Paradies“ anfing, ist gleichzeitig unsere einzige Hoffnung für die Zukunft.
Wohin wir streben?

- Zu den Sternen natürlich!


- Es reicht mit einer Winternacht im Wald, um zu verstehen dass dieser Wunsch tief in unserem menschlichen Dasein verwurzelt ist!

18. Januar 2008

Die Zeit des Wandels


Ja, ich denke jeder spürt, dass unsere Zeit sich einem Wandel unterzieht.
Wir sehen nicht eine Wende, sondern wie sehen eine Zeit des Wandels.

- Während der Eine sagt wir gehen einer neuen Zeit des Eises entgegen, behauptet der Andere wir werden eine nie gesehenen Zeit der Aufwärmung erleben.
Man ist sich uneinig wer Recht hat.
Und so ist es immer gewesen wenn neue Ideen gekeimt haben!
Aber warum kann man sich nicht zumindest darüber einig sein, dass sich unser Klima ändert?
Das alleine sollte der Ausgangspunkt für eine angemessene Diskussion über den weiteren Weg und dessen Richtung unseres menschlichen Lebens sein!


- Das Klima der Zeit wandelt sich, und damit unser Leben!

- Oder ob es umgekehrt sein mag?



- Es wehen neue, uns unbekannte Winde!

15. Januar 2008

Szenenwechsel


Was für ein Unterschied, die eine Stunde sitze ich noch auf einem Schiff auf dem es nie ruhig ist, wo immer eine Maschine läuft oder eine Pumpe brummt und dann, 10 Stunden später mitten im Wald wo es absolut ruhig ist!
Kein Kühlschrank oder sonst ein Motor der einen Laut von sich gibt.

- Da die Nacht vorher nur drei Stunden Schlaf mit sich brachte, ein halber Arbeitstag und eine Reise von 10 Stunden mit Flug, Bahn, Buß und den letzten Kilometer zu Fuß hinter mir lag, habe ich gerade nur den Küchenofen angezündet, im Obergeschoss den Kanonenofen ans Laufen gebracht, etwas gegessen und dann bin ich für 13 Stunden in tiefem Schlaf versunken.
Immerhin, es war wie immer fünf Grad Plus im Haus, und morgens kam der Küchenherd schnell i Gang, Wasser war da, was zu Essen auch und erst mal in aller Ruhe Kaffe getrunken und einfach wieder aus dem Fenster geschaut.

- Es lag noch Schnee hier oben, leider auch auf den Sonnenpanelen, also war die erste Arbeit nach dem Wasser holen den Schnee zu räumen.
Als das klar war, war es schon wesentlich angenehmer im Haus, auch im großen Ofen brannte ein Feuer und es wurde richtig gemütlich.
Und noch immer habe ich die Stille genossen.
Aber viel los war noch nicht mit mir, war schon um 20 Uhr in der Koje und wiederum 12 Stunden an einem Stück geschlafen.
Der Törn war doch recht anstrengend, aber welch gute Art erst mal zu landen.

- Am nächsten Tag war ich recht ausgeruht, und das war gut so, der Abfluss war verstopft und musste auseinandergebaut werden, ein Fehler mit der Stromanlage wollte behoben sein. Die Sauna heißgemacht denn mein Freund wollte heute abend kommen.
Ansonsten saß ich einfach am Küchenfenster mit Blick auf den Wald und ließ wie so oft meine Gedanken schweifen.



Aber davon beim nächsten Mal mehr.

8. Januar 2008

Gern gesehene Gäste


Wenn die Tage kürzer werden, wird es langsam immer ruhiger auch um „Svenserum“.

Spätestens wenn die Pflugformationen der letzten ziehenden Kraniche im Himmel zu sehen sind weiß ich, der Herbst ist weit vorgerückt und auch König „Bore“ wird schon bald an die Tür klopfen. Und immer läuft mir ein Schauer über den Rücken wenn ich das Trompeten höre. Aus einem mir unbefindlichem Grund lässt gerade dieser Ruf viel Melancholie in mir hochsteigen und die Sehnsucht des Verreisens wird geweckt.
Aber wie voller Erwartung der gleiche Ruf dann klingt wenn sie zurückkehren und mit ihnen die Verheißung vom kommenden Frühling.

- Viele Vögel verlassen jetzt den hohen Norden, das Vogelgezwitscher welches einen so großen Teil vom Leben im Wald ausmacht, wird zuhörend weniger und wenn der Winter eingezogen ist, sind bloß noch vereinzelte, kurze und leise Rufe zu hören. Die unterstreichen nur die Stille die jetzt ihren Einzug gehalten hat.

- Nun gibt es ja natürlich die Unentwegten, die Überleber, die Zähen, die welche ausharren, welche dem Winter trotzen, mit dem Wenigen was da ist auskommen und einfach sich weigern aufzugeben. Alle Achtung vor diesen kleinen, oft recht zarten Geschöpfen. Da kann unsereiner ja nur lernen.
Die ersten welche die ausgelegten Samen an der Futterstelle finden sind immer die Meisen, entweder das Kohlmeisenpärchen oder die vier Blaumeisen. Die Tannenmeise ist vorsichtiger und kommt später. Oft ist auch der Kleiber schnell zur Stelle um kopfüber die Sonnenblumensamen zu picken.


Die Amsel hat die Äpfel die ich unter dem Baum für sie hab liegen lassen schon verzehrt und ist kurz nach dem ersten Schnee verschwunden.
Der Buntspecht trommelt seinen bekannten Wirbel immer wieder im Geäst der halbtoten Espe, einer „seiner“ Bäume und ich habe ihn schon im Sommer als Gesellschaft beim Holzhacken über meinem Kopf gehabt. Auch die Buchfinken bleiben, sind aber seltene Gäste. Und über der Lichtung ist oft das Rabenpaar zu sehen und zu hören, die wirklichen Herrscher hier im Luftraum um das „Torp“.

- Vom Wohnzimmer aus kann ich die Futterstelle gut einsehen und schnell ist eine Stunde vergangen ohne es zu merken.


- Aber dann geht ja auch die Zeit ihre eigenen Wege hier oben im Wald.

***

7. Januar 2008

Ungern gesehene Gäste


Endlich war es so weit, "Svenserum" hatte Gäste eingeladen und es sollte Leben in der Bude sein. Das Meiste war vorbereitet und nur die Gäste sollten noch eintreffen. Und richtig, zur verabredeten Zeit kamen dann auch alle.
Aber wie erstaunt war ich, als da fast jeder alleine in seinem eigenen Auto kam statt zusammen zu fahren. Und was für Autos, man könnte meinen ich würde mitten im Djungel wohnen. Das eine größer als das andere, Allradantrieb, „cow bar“ als wären wir in Australien und allen möglichen Schnickschnack.
Na ja, die Sonne schien, aller waren gut gelaunt, es war Fest angesagt.

- „Mensch, was für eine tolle Stelle, wie unverstört es hier noch ist. Und Erdbeeren hast Du auch!“ Und schon trampelte die Gesellschaft in den Erdbeeren rum und stopfte sich den Bauch voll.
Ich hatte gedacht sie zum Nachtisch zu reichen aber na ja, sie konnten natürlich auch genau so gut zum Vortisch passen. Nur etwas schade um die zarten Pflanzen, aber dir werden sich ja wohl hoffentlich wieder erholen, dachte ich und hielt meinen Mund.
Wollte die Freude an den saftigen Erdbeeren ja nicht verstören.
Als Essen gab´s einen Eintopf, denn für viele Leute reicht halt die Küche nicht aus um ein drei Gänge Mittagessen zu servieren.

- Während ich in der Küche zu Gange war, schaute sich der Besuch erstmal ordentlich um.
„Was nur ein Plumpsklo? Also da kriegt mich keiner drauf, da setze ich mich lieber in den Wald“ der Kommentar den ich durchs offene Fenster hörte und damit ging er gerade mal nur um die Ecke.
„Oh schau mal hier gibt´s ja jede Menge Holz, ein Fest muss ein Feuer haben“ und noch bevor ich mir etwas dabei gedacht hatte, so brannte da am helllichten Tage mitten auf der Wiese auch schon ein Feuer. Jetzt ist es eh zu spät war mein Gedanke, das Gras wird ja wohl wieder nachwachsen, nur etwas schade um das Holz, so mitten am Tag einfach zu verbrennen.
„Sag mal, ist das hier Dein Bunker?“ hörte ich einen lachend rufen und wusste man hatte meinen Erdkeller entdeckt in dem auch im Sommer das Bier schön kühl bleibt. „Jungens, hier gibt´s was zu trinken, der Bunker ist ja voller guter Sachen.“ Und ich hörte wie die ersten Flaschen zischend geöffnet wurden.
„Na ja, sie haben ja wohl auch wie verabredet selbst was zu trinken mit dabei“ dachte ich nur (der Alkohol ist sehr teuer in Schweden und da „hilft“ man mit). Draußen ging das Zischen von den Flaschen die geöffnet wurden unvermindert weiter.
„Hier müssen Blumen auf den Tisch! Schau mal die da sind doch gerade gut“ und ritsch ratsch, meine schönen Pfingstrosen, eben blutrot aufgeblüht, waren dem Tode in einer Vase geweiht noch ehe ich mit den Augen blinken konnte.
„Hast Du mal dieses Mückengift, Hanna?“ und diesmal höre ich ein Zischen der Spraydose Marke: „Schnake-weg“

- „Das Essen ist klar!“
„Prima, wir haben auch einen Bärenhunger“. Man drängelte sich um den Tisch, schaufelte sich die Teller voll, jeder hatte sich noch ein Bier geschnappt und alle waren dann endlich am Essen.
„Übrigens, hast Du noch irgendwo was zu trinken? Das Bier aus dem Bunker ist alle!“
„Leider, das war alles was im Hause war, aber ihr habt doch sicher was dabei wie abgemacht?“
„He Kalle, hast Du noch was zu trinken im Auto?“
„Kalle, wo steckt denn der Kalle?“
Und da tauchte Kalle ölverschmiert unter seinem Jeep hervor. „Nö ich nicht!“ war die lakonische Antwort.
„Wie sieht’s denn Du aus? Was hast Du denn gemacht“
„Och, ich hab gedacht ich wechsele man schnell das Öl hier, ich mein so mitten im Wald sieht das ja eh keiner.“
„Was sieht keiner?“
Mir schwante Übles und bekam das bestätigt als Kalle ganz einfach sagte: “Na, ich hab’s da im Wald versickern lassen.“
„Ja bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Du parkst ja gleich neben dem Brunnen!“
Jetzt platzte mir wirklich langsam der Kragen und ich war mehr als sauer was die Leute natürlich merken.
„Sag mal, das Essen war ja echt prima, tolle Stelle hier, aber ein paar Bier fehlen dann doch.“ Und damit schoben sie ihre noch halbvollen Teller von sich.
„Wisst ihr was, wir fahren einfach in den nächsten Ort und besorgen noch ein paar.“
Mir waren der Durst und der Appetit vollständig vergangen und ich hatte keine Lust mitzufahren.
„Na dann bis später. Tolles Fest“ hörte ich nur noch und dann fuhren die „Gäste“ mit durchdrehenden Reifen einer nach dem anderen ab. Damit war dann das Gras vor dem Haus endgültig hinüber.
Und das war´s dann. Keiner kam mehr zurück.
Aber da war ich auch nicht sehr böse drum.

- Manche von Euch die das jetzt gelesen haben denken sicher was waren denn das für Idioten die da kamen, andere sind vielleicht sogar sauer oder schütteln voller Unverständnis den Kopf.

- Ich kann Dich beruhigen, das ist auf „Svenserum“ nie passiert...


- Aber so und schlimmer benehmen wir uns auf unsere Erde!

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4. Januar 2008

Nachts im Wald


Gehörst Du auch zu denen, die Angst im dunklen Wald empfinden? Kämest Du nie auf die Idee, einsam Nachts im Wald zu sein?

- Dann lass Dir gesagt sein, Du bist bei weitem nicht allein um diese Angst, dieses Unwohlssein wenn der Wald nachts auf einmal anders wird und Dir wie ein fremdes Wesen vorkommt.
Was Deinen Augen verloren geht, kommt Deinem Gehör zu Gute. Es prasselt und knackt, es raschelt und raunt und nichts erscheint Dir mehr bekannt.


- Die Dunkelheit streckt ihre Finger nach Dir aus, Äste werden zu Händen die nach Dir greifen, Abstände schmelzen in einander, du spürst wie die Angst langsam in dir hoch kriecht, wie sie Dir im Nacken kitzelt und Dein Herz schneller schlagen lässt.
Du fühlst Dich beobachtetet, denn der Wald richtet seine Augen auf Dich und Du kommst Dir fremden Mächten ausgeliefert vor.
Da tauchen auf einmal alle Fabelwesen Deiner Kindheit auf. Da werden Trolls, Elfen, Hexen und Gespenster wieder lebendig und spuken Dir im Kopf herum.

- Die Angst die Du spürst ist einzig die Angst die Du in Dir trägst!

- Selbst habe ich das alles schon erlebt als ich vierzehn und zum ersten Mal nachts alleine im Wald unterwegs war.
Ich wollte Freunde beim Zelten auf einer Waldwiese besuchen, bin einfach über den Balkon von zu Hause abgehauen weil meine Eltern nicht wollten, dass ich dabei sein sollte. Ich hatte am Anfang die Wahl auf einer Strasse zu gehen oder im Wald parallel dazu. Natürlich musste ich den Waldweg wählen, das war ja spannender als im Licht zu laufen und außerdem würde mich ja auch niemand sehen und erkennen.
Klar hatte ich Angst, aber deshalb bin ich doch weiter gegangen.
Aus diesem ersten Mal wurden mehr solche nächtlichen Ausflüge und irgendwann war die Angst weg, der dunkle Wald wurde mir immer vertrauter und heute fühle ich mich sogar geborgen wenn ich im Dunklen dort unterwegs bin.


- Ich habe mich noch nie unsicher alleine nachts in „Svenserum“ gefühlt wenn der dunkle Wald im Wind rauschend seine Geheimnisse erzählt. Das sind Geschichten von Wölfen und Bären, von Abenteuern, Dramen, wärmenden Feuern und von einer längst vergessenen Welt.
Das Haus knackt im Gebälk wenn die Nacht klirrend kalt ist und selbst das Mondlicht über den verschneiten Bäumen zu gefrieren scheint.
Die Sterne funkeln wie Diamanten wenn das Thermometer bei Minus 20 Grad steht und der Schnee knirscht laut unter jedem Schritt.

- Bären und Wölfe gibt es hier keine mehr (oder etwa doch?), aber ein Luchs schleicht ab und zu in der Gegend herum. Die Fußspuren im Schnee verraten ihn und waren bisher das Einzige das ich zu sehen bekommen habe. Weiter unten hinter der Wand von hohen Tannen und Kiefern in dem langgestreckten Tal gibt es Wildschweine und einmal hab ich elf Stück beobachten können. Das sind die einzigen Tiere die gefährlich werden könnten, aber auch die sind sehr scheu und verziehen sich lieber als anzugreifen.


- Gespenster und Trollpack können mir schon lange nichts mehr anhaben, denn ohne Angst vor ihnen sind sie ganz einfach machtlos.
Aber es gibt Stellen im Wald die nicht ohne Kraft sind, sowohl freundliche als auch weniger willkommen heißend.
Tagsüber ist es leicht das nicht gewahr zu werden, nachts aber nehmen diese Kräfte zu und unserer Antennen sind feiner darauf abgestimmt.
Dann meidet man ganz einfach solche Plätze und lässt was immer da sein mag, ungestört. Respektiert man das Unbekannte dann bleibt man unbehelligt.
Und „dunkle Männer“ oder andere Gefahren, die lauern in der Stadt! Da gibt es Plätze die man nachts wirklich meiden sollte, denn...die größte Gefahr für den Menschen, die geht von Menschen aus!

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