14. Juli 2011

Frische Kartoffeln

 Nur noch ein paar Tage und ich werde meine eigenen, frischen Kartoffeln essen.

- Es ist einfach immer wieder ein besonderer Genuss: die ersten frischen Kartoffeln, eben geerntet und nur mit Butter und Salz dazu kurz darauf dampfend auf dem Teller zu haben.

- Nicht sonst will ich dazu und bei dem bloßen Gedanken daran läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Und es werden tatsächlich die Ersten sein für dieses Jahr.


- Morgen ist ein neuerlicher Törn wieder einmal vorbei und die nächsten Bilder kommen, frisch wie die Kartoffeln,  von „Svenserum“.

- Gerade wird mir bewusst: zum ersten Mal seit all den Jahren mit "Svenserum" werde ich nicht als Erstes das "Torp" ansteuern, sondern die Stadt, denn am Samstag sind Flugstunden angesagt...

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10. Juli 2011

Flugstunden

Noch vor mir haben die Grauschnäpperjungen Luft unter ihre Flügel bekommen.

- Alle Fünfe sind sie jetzt im Äther unterwegs und auch der Nachzügler dürfte mitlwerweile das Fliegen gelernt haben. Ich selbst muss mich noch bis kommenden Samstag gedulden bis es wieder so weit ist, ich auch Flugstunden bekomme und es ihnen (fast) gleichtun kann.


- Es freut mich wirklich, dass sie ihre gesamte Brut aufziehen konnten denn auch Raubvögel sind hier oben manchmal zu sehen.
Jetzt heißt es sich ordentlich satt zu essen, denn die Reise im Herbst bis weit südlich der Sahara ist weit und die Jungen noch unerfahren.

- Ich hoffe darauf dass sie ihren Weg hier auf die Lichtung hin zurückfinden, denn ohne Vögel wäre der Sommer recht armseelig. Es reicht schon wenn der Winter so eine stille Zeit ist im Wald.


- Kein Wunder warum der Gesang der Vögel oft so reich ist, denn wer eine Reise macht, der hat was zu erzählen.

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1. Juli 2011

Eine wilde Gegend

Der nächste Weiler zu „Svenserum“ heißt „Kleine Bäreninsel“, das „Bärental“ ist nicht so weit weg und beide Namen zeugen von der Vergangenheit dieser Gegend.

- Oder ist es nicht nur Vergangenheit die in den Namen lebt?

- Tatsächlich so ist die Gegend um das Torp wilder als man denken kann. Hier fliegen nicht nur wieder Seeadler, sondern auch der Wolf ist ab und zu ein (ungern)gesehener Gast hier.

- Nur sieben Kilometer vom Torp wurde noch diesen Februar „Meister Isegrim“ gesehen. Und kurz darauf nur ein Stück weiter nördlich. In der Zwischenzeit schlug er vier Schafe und die Beweise dass es sich wirklich um einen „Grauen“ handelt sind gesichert.

- Ich selbst meine vor drei Wintern nur hundert Meter vom Haus Luchsspuren im Schnee gesehen zu haben.
Eine kleine Wildschweinrotte zog nur mal zwanzig Meter an mir vorbei als ich mich vor Jahren auf einem kleinen Berg im Wald ausruhte.

- Und gerade mal etwas über zehn Jahre sind es her, und ein Bär wurde „um die Hausecke“ gesichtet, seine Tatzen sind deutlich zu sehen um zu zeigen: auch das ist keine erfundene Geschichte.


- Unruhig werde ich deshalb noch lange nicht wenn ich Nachts im Wald bin.

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Mangelhaft

Das bedeutet in folgendem Fall leider nicht: Haft wegen Mangel obwohl schlicht und einfach Betrug vorliegt.

- Noch etwas das mir an Gartenarbeit gefällt: es bedarf wenig Werkzeug um dennoch die Arbeit verrichten zu können.
Und zu dem Wenigen gehört ein Spaten. So einer der gut in der Hand liegt, ausgeformt und passend für den Zweck und die Beschaffenheit der Erde.
Da der Spaten den ich mit beim Kauf vom „Torp“ bekommen hatte doch schon sehr abgenutzt war und der Stiel zu kurz dachte ich mir: den Luxus eines neuen gönne ich mir, denn gutes Werkzeug erleichtert sehr die Arbeit.

- Los ins Geschäft und was sehe ich? Teure Dinger hingen da an der Wand zusammen mit „Made in China“ für bedeutend weniger Geld.
Mmmhh, mal näher hinschauen und außerdem „Probegraben“.

- Der „Chinese“ mit Holzgriff hatte scharfe Kanten wo das Blatt am Holz befestigt war und das Metall war aus eher zweifelhafter Qualität. Der teure war schön glatt und gut verarbeitet...außer...ja, der Griff, ohne den der Spaten zum Torturgerät wird, war zwar aus Holz aber der Übergang zwischen Griff und Stiel war aus Plastik!

- Und da fingen direkt Glocken an bei mir zu läuten: wieso Plastik? Na klar, das geht als Erstes und wohl auch Einziges kaputt an dem Spaten...und macht ihn wertlos.
Also muss ein neuer her, also Umsatz, also Gewinn...aber nur für den Hersteller. Für mich nicht, für die Umwelt nicht.

- Und dann fing ich an zu graben.
Nein nicht mit dem Spaten, sondern im Netz und stieß nicht nur auf Seiten wo es darum ging das Geräusch von Waschmaschinen, Staubsaugern oder zufallenden Autotüren zu „designen“ damit es sich nach „Qualität anhört“ sondern auch auf das Wort „Obsoleszenz“.
Und siehe da: es ist tatsächlich so wie ich es sowieso schon länger dachte: Dinge werden ganz bewusst und raffiniert ausgedacht mit Fehlern behaftet um den Umsatz zu steigern. Und zwar nicht nur bei einem Spaten!
Produzieren und kaufen für die Müllhalde!
Obwohl, on second thougths: das Kaufen könnte man direkt weglassen und den Kram sofort auf den Mist werfen oder noch besser erst gar nicht produzieren!

- Ich fand dann zu guter Letzt einen der gut verarbeitet und der Halter des Holzgriffes in Metall war.

- Den unseriösen, oder genauer, betrügerischen Herstellern welche ausgedacht-fehlerhafte Waren fabrizieren wünsche ich nur: mögen sie doch mit ihrem ganzen Plunder genau wie ich schon bald in meinem „Haussee“ werde...


nämlich baden gehen.

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