30. September 2012

Vierfüßige Besucher

Irgendwer hat im Kartoffelbeet „geackert“.



- Eigentlich warte ich ja nur darauf, dass die Wildschweine irgendwann mal meine Kartoffeln finden.
Aber bisher haben sie noch immer einen Bogen um die Lichtung gemacht, wobei mir der Grund nicht offensichtlich ist.

- Es kann eigentlich nicht daran liegen dass immer wieder Menschen hier sind, denn das sind sie auch an anderen Stellen und da stören sich die Schweine nicht dran, kommen dennoch wenn es ruhig ist.
Allerdings, wer immer da gegraben hat, war nicht an den Kartoffeln interessiert, denn die lagen alle unberührt. Nächste Woche ist die Ernte dann sowieso im Erdkeller geborgen.

- Der Vierbeiner kann „Meister Grimbart“ gewesen sein. Der Dachs, auf Schwedisch „grävling“ also „Gräber“ heißt, hat seinem Namen alle Ehre gemacht und in der lockeren Erde nach Schnecken und Würmern gesucht.
Wer weiß, vielleicht war er es auch der unter der Scheune mal trockenes Gras und Moos zusammengetragen hat?

- Was er allerdings zu dem anderen Vierbeiner sagt der bald mit mir hier auftauchen wird stellt sich noch heraus.
Dieser „irish softcoated wheaten terrier“ wurde auf Irland nämlich auch zur Dachsjagd benutzt.


- Sollte man nicht meinen wenn man „Skip“ so sieht...naja, ist ja nur elf Wochen alt...

***

28. September 2012

Gegenpol

Manchmal denke ich dass mein Leben sich zwischen recht gegensätzlichen Polen bewegt.

- Wie es ist eine Zeit auf der Lichtung zu verbringen hab ich ja schon oft beschrieben.
Ganz anders und doch erstaunlicherweise ähnlich ist das Leben auf dem Schiff.

- Wirklich feste Arbeitszeiten habe ich auch hier nicht, sondern kann mir viel in gewissen Grenzen selbst einteilen.
Dafür kann es sein dass ich wann auch immer gerufen werde, wann auch immer das Schiff bei Ankunft und Abfahrt oder beim Ankern selbst in die Hand nehme.

- Viel meiner Zeit verbringe ich im Grunde auf einem schwimmenden Büro wo der Computer mein hauptsächliches Arbeitsgerät ist.
Das Allermeiste wird via Mail abgewickelt und auch die Administration der Besatzung und des Fahrzeuges ist digitalisiert.

- Ein ganz „normaler“ Arbeitstag fängt meist so gegen sechs in der Früh an, im Winter später. Von da bis Abend gegen 23 Uhr steht meine Tür zur Hütte auf und damit gebe ich das Signal: ich bin erreichbar für die Besatzung.
Verschlafen kann ich mich sowieso nicht, denn wenn ich gebraucht werde, dann klingelt das Telefon.
Das kann dann auch morgens um zwei Uhr sein.
Ich habe Tage an denen ich effektiv mal zwei Stunden arbeite, ich habe Tage (zum Glück selten) da komme ich vierundzwanzig Stunden nicht aus den Klamotten.
Das Wohlergehen von Schiff und Mannschaft liegt mir sehr am Herzen und deren Sicherheit kommt vor allem anderen.
Da gibt es nichts zu diskutieren! Auch nicht mit dem Reeder.

- Es ist eine andere Welt als die meisten sie kennen. An 365 Tagen und vierundzwanzig Stunden täglich ist immer jemand auf Wache, das Schiff schläft nie.
Wir wissen noch lange nicht immer wohin es morgen geht, ja selbst so wie heute, wo es erst hieß um 20 Uhr „alongside“, so lagen wir dann schon um 11 Uhr am Kai.
Nichts ist wirklich sicher an Bord bevor es nicht passiert ist.

- Wir sind zehn Besatzungsmitglieder die das Schiff in Gange halten und noch dazu eine bunte Mischung. Wir kommen von den Philippinen und von Polen, Schweden und Lettland, ein „halber“ Däne und ein Deutscher...und die Zusammenarbeit funktioniert!
Sprache an Bord ist Englisch, bei Mails ebenso.

- Selten dass ich während den fünf oder sechs Wochen an Bord einen Fuß an Land setze weil wir entweder in einem Hafen liegen wo das alles viel zu viel Aufwand bedeutet, oder weil ich keine Lust habe wenn die Nacht lang war.

- Die Verantwortung für das Schiff zu achseln fällt mir meist sehr leicht, besonders wenn ich meine Arbeit "spielend" erledige. Aber es gibt auch Stunden, da lastet sie schwer auf mir.
So wie bei Sturm und Dunkelheit die Küste von Norwegen auf einem gewaltig rollendem Schiff anzulaufen wo die Brandungen des Atlantiks nicht weit vom Schiff hochpeitschen ist schon ein Erlebnis der „besonderen Art“.
Und in den Stunden die das dauert gehen solche Gedanken durch den Kopf wie: hoffentlich bleibt jetzt die Maschine nicht stehen und wenn, was dann?
Im Nebel die enge Rinne bei Kopenhagen mit gerade mal 50 cm Wasser unter dem Kiel zu steuern verlangt gute Nerven.
Oder in St. Petersburg, als das ganze Schiff stromlos wurde gerade als wir den Hafen verlassen hatten, das Schiff manövrierunfähig war und, als wäre es geplant in das nächste Hafenbecken gierte!
Wäre das hundert Meter vor- oder nachher geschehen, dann hätten wir eine Betongmauer gerammt!
Eine Nacht im Januar dieses Jahres wo es zum Orkan aufblies, wir aber zum Glück Skagen als Wellenschutz hatten, da habe ich kein Auge zugetan. Ich hatte beschlossen im Kattegat auf und nieder zu segeln anstatt zu ankern, denn ein Schiff das um sich Wasser hat ist immer sicherer als eines welches vor Anker liegt.
Auch das war eine Nacht wo ich alleine war...

- Man kann noch so tüchtig sein, hat man kein Glück, dann kann es gewaltig schief gehen.

- Aber meist läuft die Arbeit vor sich hin, vieles baut auf Routine und da ich meiner Mannschaft vertraue, so mische ich mich äußerst selten ein in deren Arbeit.
Und es sieht so aus als wären wir alle damit bisher ganz gut gefahren...oder besser: gesegelt!


- Es gibt aber auch Tage, da habe ich das Gefühl ich bekomme meinen Lohn geschenkt!
Bei gutem Wetter ist die norwegische Küste eine der Weltschönsten.
Wie hier, dieses Jahr um Mitternacht am Mittsommer.


- Ja, es ist der Gegenpol vom Waldleben...und in der Spannweite dazwischen versuche ich meinen eigenen Kurs zu halten ohne dabei auf Grund zu gehen oder gar Schlimmeres.


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27. September 2012

Luxus pur

Da schlägt das Herz eines Rheinländers doch direkt höher.

- Ich komme gerade richtig an Land zur „Weinernte“. Die Rebe hat jetzt drei Sommer hinter sich und gedeiht prima.
In meiner alten Heimat gehört der Wein seit zweitausend Jahren zum Landschaftsbild dazu und auch wenn die Römer ihn damals mitbrachten, so ist es eine einheimische Pflanze und vom Rhein- und Moseltal nicht mehr wegzudenken.

- Aber ungefähr 1500 Km weiter nördlich ist es ja schon fast ein Exote und verleiht dem Haus einen speziellen „touch“.
Die Rebe kommt von der anderen Seite der Ostsee und kann bis minus 25 Grad vertragen. Zum Glück, denn sonst wäre sie vorletzten Winter eingegangen. Und dieses Jahr hängt sie mehr denn je voller Trauben.

-Wie ein „Zungenzeuge“  mir heute berichtete: „Zuckersüß sind sie!“
Also werde ich mich mit eignen, frischen Trauben zumindest einmal wirklich satt essen können.




-Wenn das kein Luxus ist...
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26. September 2012

Statistisch gesehen

Da es ja ein paar Leser/innen gibt die mein Projekt mit Interesse verfolgen, so will ich gerne ganz frische Daten kurz mitteilen.

- Ich hatte das Thermostat auf 20 Grad gestellt bevor ich zur See ging, also die Temperatur im Kollektor bei welcher der Ventilator anspringen soll.
Heute lief er nicht, da die Temperatur nicht auf 20 Grad kam. Ich hatte ja sowieso das Gefühl dass 15 Grad angepasster wären als ich fuhr. (Morgen stellt mir eine gute Seele das Thermostat runter auf 15 Grad.)

- Die Daten von heute, 14 Uhr:
Außen:              14 Grad
Kollektor:          18 Grad
Innen:                11 Grad
Kälter als 11 Grad war es bisher noch nicht im Haus, obwohl die Nachttemperaturen schon bei 3 Grad angelangt sind.

- Wer sich wundert warum es heute nicht wärmer war...woher auch, bei diesem Wetter!


- Wenn man bedenkt dass es tagelang verregnet war und die nichtvorhandene Sonne schon fast um die Hausecke verschwunden ist um diese Uhrzeit, dann ist das gar nicht mal so schlecht!


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Einfach währt am längsten

Oder: „Jeder nach seiner Fasson“

- Da ich ja wie jede/r wohl gemerkt hat von diesem Luft-Sonnenfänger und dessen einfacher Technik fasziniert bin, hab ich mich weiterhin damit beschäftigt.

- Und da Luft oder Warmwasser nach dem gleichen Prinzip arbeiten, so habe ich natuerlich auch über das System nachgelesen. Außerdem werde ich ja selbst einen einfachen Warmwasserbereiter erstehen der ohne Pumpe oder Zweikreissysteme arbeitet und wenig störanfällig sein kann.

- Unterwegs in verschiedenen Foren die sich mit so etwas befassen konnte ich sehen dass viele mit diesen Warmwasserbereitern oft technische Probleme haben.
Pumpen die kaputt gehen, Kollektoren aus denen das Vakuum verschwindet, undichte Rohrleitungen und mehr.
Es gibt jede Menge Beiträge über technische Fragen wohingegen das „luftige Modell“ kaum Beachtung findet.
Zu meinem Erstaunen, so scheint sich so eine Warmwasseranlage noch nicht einmal zu rentieren wenn man nur die finanzielle Seite betrachtet.

- Es ist als ob die Meinung vorherrscht: „Je komplizierter, je besser“ oder „Was wenig kostet, ist auch wenig wert“.

- Ich finde zwar eine Warmwasseranlage auf dem Dach auch sinnvoll, hätte wohl selbst eine wenn ich ein wassergetragenes Heizungssystem hätte, aber für viele ist sie auch mit einem Zuschuss noch immer zu teuer.
Allerdings, oft wird dann statt auf die billige und einfache Lösung mit der Sonne die Luft zu erwärmen nicht zurückgegriffen.

- Auch wenn der Energieertrag vielleicht geringer ist bei Luft statt Wasser (obwohl die Sonne liefert nicht mehr als ca. 1 kWh/m2 Kollektorfläche, aber Warmwasser kann man speichern), so ist selbst bei großzügigster Berechnung ein selbstgebauter Luft-Sonnenfänger in spätestens vier Jahren bezahlt.
Dann bleiben noch immer ungefähr sechzehn Jahre in denen ein Plus erzeugt wird.
Dazu kommt noch die äußerst geringe Störanfälligkeit die einfache Systeme ja „eingebaut“ oder eben nicht eingebaut haben!

- So ist vor ein paar Tagen die sechs Jahre alte Luft-Luftwärmepumpe scheinbar in die ewigen Jagdgründe eingegangen. „Zufälligerweise“ ? hat sie gerade mal mit einem Jahr die Garantiezeit überlebt!
Schade, denn die Technik hat wirklich viel Energie gespart.
Natürlich kommt ein Ersatz, denn ich bin nicht gegen Technik die mir sinnvoll erscheint! Gleichzeitig ist es wieder ein Argument für mich, die einfachen Lösungen weiter zu verfolgen.

- Ich habe ein paar Verbesserungsideen für meinen nächsten Kollektor der schon bald in der Stadt an der Südwand hängen und dort wohl für die nächsten zwanzig Jahre ohne viel Unterhaltsarbeit seine Dienste tun wird.

- Ich bin noch immer davon überzeugt: je simpler, je einfacher...aber das heißt ja nicht, dass es das „allein Seligmachende“ ist!


- Denn das gibt es meiner Meinung nach nicht, auch wenn manche es gerne glauben und davon andere überzeugen möchten...und sei es mit Gewalt.

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24. September 2012

Ich lerne nie aus?

Hoffe ich zumindest!

- Jetzt habe ich noch diese Woche an Bord und irgendwann dann die kommende Woche kann ich an meinen geplanten Projekten weiterbauen.

- Diesmal habe ich wirklich „konsumiert“.
Sonnenpanele und Ventilatoren für die beiden Luft-Sonnenfänger in der Stadt sind bestellt. Außerdem eine kleine sonnengetriebene Pumpe für meinen Brunnen.
Ich fand eine Pumpe für Dauerbetrieb die bei bester Sonneneinstrahlung 500 Liter pro Stunde umwälzen kann. Irgend so einen Verteiler für einen Springbrunnen müsste ich noch zu Hause haben. Wenn nicht, dann einfach ein paar kleine Löcher in den Schlauch gebohrt, Korken drauf und fertig.
Also wird es bald im Brunnen tagsüber plätschern. Das Panel einfach senkrecht an einen Pfahl damit im Winter der Schnee nicht darauf liegen bleibt und außerdem die tiefstehende Sonne besser gefangen wird.

- Und da bei der gleichen Firma auch noch gerade für eine Woche ein 10%iger Rabatt angesagt war, so habe ich mir dort auch eine professionelle Batterie von 230 Ah bestellt die extra auf Photovoltaikanlagen zugeschnitten ist.
Das Produkt habe ich mittlerweile auch schon fünf Jahre im Auge, war mir aber bei anderen Händlern immer zu teuer.
Allerdings, mit den Erfahrungen die ich mit billigen Batterien gemacht habe, so hätte ich schon ganz zu Anfang auf solch eine Batterie setzen sollen.
Das wäre billiger gewesen!!!
Der Hersteller gibt drei Jahre Garantie und die Batterie dürfte mindestens die doppelte Zeit halten.
Wie ich allerdings 67 kg die Treppe hinauf kriege ist mir noch ein Rätsel. Wenn alle Stricke reißen, dann hänge ich draußen einen Flaschenzug an den Firstbalken!
Die jetzigen werden die mittlerweile total müde Batterie der ersten Generation für die Sauna ersetzen.

- Damit habe ich dann alles Material zusammen für die Sonnenfänger, den Brunnen, die Stromversorgung und das Warmwasser (wird spätestens übernächste Woche abgeholt).
Sollte noch ein wenig Kleinkram fehlen, dann schwinge ich mich auf mein Eletrorad! und fahre es holen.
Richtig, auch das Fahrrad wurde heute geliefert!

- Ja, ich habe konsumiert, aber wenn ich bedenke wozu ich das Geld ausgegeben habe, so sehe ich dass es in erster Linie ist um mehr zu sparen. In diesem Falle Energie!
Also habe ich genauer genommen nicht konsumiert, sondern investiert!

- Zum ersten Mal in siebzehn Jahren habe ich diesen Monat beinahe ein ganzes Gehalt nur für „Sachen“ ausgegeben.
Auch das will für mich „gelernt“ sein.
Allerdings, eine Angewohnheit wird es sicher nicht werden, denn Zeit ist ja nicht nur Geld, sondern Geld ist auch Zeit. Also spare ich weiterhin denn eigene Zeit erkaufe ich mir noch immer lieber als alles andere, ich werde nämlich nicht segeln bis ich fünfundsechzig bin!

- Aber wer weiss, vielleicht kommt ja alles anders als gedacht und platzt wie eine Seifenblase.


-  Doch so ist es nun einmal mit allem Leben auf diesem Planeten...ja sogar mit der "Mutter Erde" selbst. 

***

22. September 2012

Herbstanfang

Und wieder hat heute der Herbst seinen Einzug gehalten. Und wie könnte es anders sein, so regnet es in meiner neuen Heimat.

- Jetzt werden die Tage schnell immer kürzer. So ändert sich die Tageslänge die kommende Woche um eine halbe Stunde.
 Ich bin ja mal sehr gespannt wie sich meine Verbesserung bewähren in den kommenden sechs Monaten, denn für dieses Jahr sind keine neuen Projekte mehr geplant um das Haus winterfester zu machen.
Ich werde allerdings ein Auge auf die Hausecke beim Windkraftwerk halten um zu sehen wie die Sonne dort entlang streicht während der Wintermonate da das ein Platz für einen weiteren Sonnenfänger sein könnte.

- Übernächste Woche bin ich wieder an Land und dann heißt es ganz langsam das Haus und Grundstück auf den kommenden Frost vorzubereiten.
Die Regentonnen werden geleert spätestens wenn sie die erste Eisschicht bildet, noch einmal Gras schneiden ist angesagt, die Ernte einbringen.

- Sollten es ein paar sonnige Tage geben, dann werde ich wohl den Warmwasserkollektor zumindest Probelaufen, ich bin viel zu neugierig und will wissen ob das auch an kälteren Tagen etwas bringt.
Außerdem habe ich so ein paar Ideen wie ich Wasser aus dem Brunnen dort hin pumpen könnte die ich gerne testen möchte!

- Ansonsten werde ich wohl viel Zeit mit dem neuen „Hausgenossen“ verbringen und bin gespannt wie sein erster Besuch auf „Svenserum“ ablaufen wird.

- Dann sind wir zwei die hier oben ihrer „eigenen Nase nachgehen“...wenn nicht gerade „Schnüffelpause“ angesagt ist.


„Skip“ ahoi!
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17. September 2012

Jetzt wird´s brenzlig

Heute bekam ich eine Idee die ich natürlich ausprobieren will!

- Wasserstoff mit Hilfe der Sonne herzustellen ist ja eigentlich gar keine Kunst mehr.
Man nehme ein Sonnenpanel egal welcher Stärke, zwei Kabel, zwei Eisenstücke, einen Auffangbehälter und säurehaltiges Wasser.
Sauer ist ja mein Brunnenwasser sowieso, und wenn es nicht reicht: umweltbewusst wie ich bin frage ich mich ob es auch mit Essigsäure geht?
Hab ich alles da, die Anlage ist also schon so gut wie „fertig“.

- Dann das Wasserstoffgas das am Ende der Leitung des Minuspols entsteht auffangen und schon hat man...Knallgas!
Und das heißt ja nicht ohne Grund so. Also aufgepasst!

- Das Ganze ist unter dem Begriff Elektrolyse bekannt und es werden professionelle Versuche gemacht diesen Prozess auszunutzen bzw. es wird schon genutzt.
Umweltfreundlich, denn beim Verbrennen entsteht Energie und Wasser!  

- Als Zwölfjähriger habe ich mit einem Chemiebaukasten herumexperimentiert und schon damals mit einer kleinen Batterie „Knallgas“ hergestellt
Das wurde dann aber zu „langweilig“, also suchte ich und fand auch ein Rezept für Schwarzpulver.
Als die Tasse mit meiner ersten Mischung dann im Heizungskeller neben einem Öltank mit einer hohen Stichflamme abfackelte hab ich mir das tatsächlich eine Lehre sein lassen.
So etwas nur noch im Freien!

- Also werd ich mal wieder zum Zwölfjährigen (bin ich eigentlich viel älter geworden?) aber vielleicht dann doch aus Erfahrung hoffentlich klüger, (auf der Lichtung ist ja Platz genug), und mal sehen wie ich das Gas unter kontrollierten Formen zum brennen bringen kann!
Jetzt wo doch diese gasgetriebenen „outdoor bar-b-ques“ so jeder-Manns Sache sind.


- Ich gebe mich ja auch schon mit weniger Energie zufrieden...


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15. September 2012

Ein halbes Tausend

Das hört sich direkt mehr an als fünfhundert (das Programm zählt für mich) denn dieser Beitrag macht die Zahl voll - zu meinem eigenen Erstaunen!

- Zu allererst will ich ein Dankeschön schicken an alle die hier lesen!
Manche seit Anfang an, manche kamen später dazu und haben sich tatsächlich durch alle Beiträge gelesen.
Andere machen nur mal eine Stippvisite oder tauchen sporadisch auf.

Und was „zufällige“Gäste betrifft, so hat mir „Svenserum“ auch solche Begegnungen geschenkt.
Das kann passieren wenn die Grenzenzwischen den Welten verwischt werden, wenn die Natur statt Menschengemachtem  das Sagen hat.

- Meist handelt es ja darum wie ein einfaches Leben aussehen kann, oft um unsere Erde und die Umwelt. Wenig Politik dafür mehr um Energie und Zukunftsaussichten.
Im Grund ist es eine recht bunte Mischung meiner Gedanken mit „Svenserum“ und dessen unmittelbarer Nähe zur Natur als roter Faden.

- Manchmal hab ich schwarz gesehen aber ich habe versucht den Willen auf meine Art für eine lichtere Zukunft zu sorgen immer durchblicken lassen denn im Grunde bin ich ein Optimist.
Ich habe einen hellen Himmel mit dunkeln Wolken am Horizont statt einem dunkeln mit einem Lichtstreifen dort wo die Sonne untergeht.

- Ich schreibe weil es mir hilft meine Gedanken ein wenig zu ordnen, ich schreibe aber auch in der Hoffnung den einen oder anderen Gedankenanstoss zu geben und meine Erfahrungen zu vermitteln.

- Gerade Erfahrungen auf dem Gebiet der anderen Art von Energiegewinnung habe ich Dank dem Torp gesammelt. Das Interesse an neuen Entwicklungen um Energie zu sparen ist eben weil das Haus keinen Stromnetzanschluss hat immer wieder ein Ansporn.
Durch das Interesse habe ich  „nebenbei“ viel über Gleichstrom, Energie und Verbrauch und allgemein mehr Physik gelernt. Aber auch über die Zusammenhänge in der Natur.
So war ich überrascht herauszufinden dass viele typisch schwedische Gewächse genau wie ich Einwanderer sind.
Ich hab mir Bäume fällen und Pumptechnik angeeignet (wobei ich unfreiwillig eine Nachhilfestunde nehmen musste als ich einen Baum so genau wie es genauer hätte nicht sein können auf meine erste Pumpe legte).

- Und nicht zuletzt: durch „Svenserum“ werde ich immer wieder daran erinnert welchen Luxus ich im Haus in der Stadt genießen kann!
Ein Luxus dem die noch immer billige Energie zu Grunde liegt.

- Damals baute Roms Reichtum auf die billige Energie oder Arbeitskraft der Sklaven, wir bauen ihn heute auf die billige Energie des Öls auf. Wie billig sie ist wurde mir bewusst als ich lernte dass eine Tankfüllung im Auto ungefähr der jährlichen Muskelkrafteines Mannes der 365 Tage im Jahr acht Stunden arbeitet enthält.

- Ich bin auch an meine Grenze gestoßen wo ich das einfache Leben freiwillig nicht auf mich nehmen wollte und zurück in die Stadt fuhr.
Es war in erster Linie das kalte Haus das an einem eisigen, grau-dunklen Wintertag einfach nicht warm werden wollte.
Aber statt die Flinte ins Korn zu werfen (ich war nahe dran) so habe ich mich umgeschaut wie ich denn das lösen könnte und der Sonnenfänger ist ein Versuch. Die Nanofarbe ein anderer.
Nach wie vor ist die relative Unabhängigkeit meine stärkste Motivation.

-Herausforderungen sind dazu da anzunehmen und daraus zu lernen.

- Ich bin mir allerdings auch bewusst darüber: solange es freiwillig ist, ist es im Grunde genommen in viellerei Hinsicht ein...


14. September 2012

Sonnenanbeter

Die Idee einer göttlichen Sonne ist ja nichts Neues und gerade in einem nördlichen Land wie Schweden sehr leicht verständlich.

Skinfaxi heitir,
er inn skíra dregr
dag of dróttmögu;
hesta beztr
þykkir hann með Hreiðgotum;
ey lýsir mön af mari.
Skinfaxi heißt er,
der den hellen Tag zieht
über die Volkssöhne fährt;
Kein Ross
gilt den Reidgoten mehr,
seine Mähne glänzt morgenhell.

- Mir liegt es fern eine Religion oder einen Kult aus der Sonne zu machen, aber auch für einen „Ungläubigen“ wie ich so ist die Erde als solches mit all ihrem Leben das sie beherbergt von diesem Planeten abhängig.
Das wissen wir alle!

- Genau so wissen wir, dass all unsere „erneuerbare“ Energie, und sei es auf Umwegen wie Wind und Gezeiten oder Pflanzen von der Sonne (oder Mond) kommt.
Wir wissen sogar weshalb die Sonne Energie verstrahlen kann, wie der Prozess abläuft.
Wo die Energie an sich letztendlich herkommt ist allerdings ein ganz anderes Thema und wird wohl nie wirklich ergründet werden.

- So wie ich das sehe nähern wir uns dem Tag mit Laufschritt wo die Energieversorgung wie wir sie aufgebaut haben aus zwei Gründen nicht mehr möglich ist.
Der Hauptgrund ist dass die Erde mit all unserem Verbrennen nicht mehr die Lebensgrundlage bereithalten kann, der zweite dass die Energie die wir aus dem Boden graben zchlicht und einfach zu Ende geht.

- Ob das morgen oder übermorgen oder in hundert Jahren der Fall ist spielt dabei keine Rolle für mich.
Hundert Jahre Verbrennungstechnik ist sowieso keine Alternative denn dann sind die angerichteten Schäden wohl irreparabel geworden.
Die Autos von heute werden mit Elektrizität betrieben werden müssen, oder aber es hat sich „ausgefahren“. Biokraftstoff vielleicht für absolut wichtige Maschinen in einer Übergangsphase, aber für Dich und mich ganz einfach unmöglich.

- Energie aus Kohle, Öl oder Gas ist meiner Meinung nach schon jetzt unhaltbar und den Prozess der Kernenergie bekommen wir trotz allen möglichen Vorsichtsmaßnahmen nicht kontrolliert wenn sie einmal lose Zügel bekommt. Von der Strahlungsverseuchung und dem Abfall ganz zu schweigen, auch davon dass es ein endlicher Rohstoff ist.

- Was bleibt ist Sonne, Wasser, Wind und Biomasse. Das sind die Sonnenenergieträger die einen geschlossenen Kreislauf haben und an den wir uns anhaken können ohne der Welt auf Dauer so viel Unerträgliches anzutun wie zurzeit.
Und auch das wissen wir im Grunde ja alle schon.

- Bis auf die Wasserkraft, so läuft dieses kleine Haus zu einem großen Teil mit Sonnenenergie, (die Technik wäre ohne herkömmliche Energie nicht zu Stande gekommen) denn auch Holz und Wind kommen indirekt von ihr, Wärme ist die einfachste Art der Energiegewinnung von allen, Wärme die in diesem Land lebenswichtig ist.

- Diese einfachen Lösungen bieten zwar (noch) nicht die gleiche Bequemlichkeit wie wir sie heute kennen, aber wer sagt dass diese Bequemlichkeit auch morgen noch zu haben ist?


- Allerdings so wie es heute ist, so decken diese Träger nicht unseren Energiebedarf und schon gar nicht den von morgen.
Aber das ist noch lange kein Grund, nicht daran weiter zu forschen, zu testen, zu entwickeln und zu bauen.
Es tut sich Einiges auch auf der internationalen Ebene denn nicht nur ich sehe die Probleme die auf uns zukommen. Es reicht diesbezüglich sich ein wenig auf dem Netz umzuschauen um einen Eindruck zu bekommen.

- Leider steht dieser Entwicklung eine große kleine Gruppe mit anderen Interessen entgegen, und dazu gehören in der westlichen Welt die Ölkonzerne.
Sie haben nur ein einziges Ziel vor Augen, und das ist Gewinn und sonst nichts. Und da sie durch das Ölgeschäft wirkliche Macht haben und sie meiner Meinung nach auch ausüben um andere Energieformen die eine Zukunft haben wenn möglich aufkaufen, in eine Schublade legen um in Zukunft vielleicht damit weiterhin den Energiemarkt (und damit die Welt) zu beherrschen, so sind sie ein unverantwortlicher Bremsklotz in der Weiterentwicklung für eine grünere Zukunft.

- Die Welt wie ich sie erlebe wird von dunkeln Kräften geleitet, von Gier nach Macht und Reichtum.
Schon seit geraumer Zeit wird die Kriegspropaganda von der „Unterhaltungsindustrie“ geschürt. Der „große Bruder“ fängt an und klopft Deutschland wieder auf die Schulter.
Wo dunkle Kräfte walten, da wird lieber zerstört als aufgebaut und wenn, bevor man die Macht verliert, so wird alles in Schutt und Asche gelegt, dann soll auch niemand anders sie haben!

- Auch China wird von einer kleinen Gruppe beherrscht, aber nicht von den Ölgesellschaften und wer seinen Blick dorthin wendet was die haltbare Energie betrifft, der wird Augen machen!
Wenn ich die Zeichen richtig deute, dann hat die wirklich „Grüne Revolution“ ihren Anfang in dem Land genommen, ein Land das Erfahrungen mit Revolution hat.

- So wird das erste fliessbandgefertigte, elektrische Auto in diesem Land vom Band rollen während wir versuchen Mais anzubauen um in ineffektiven Motoren zu verbrennen.
Dort werden schon jetzt 90% aller Sonnenkollektoren für Warmwasser gebaut (China selbst verwendet davon über 90 %), Photovoltaik und Windkraft explodiert geradezu.
Auch die Autolobby gehört zu den dunklen Kräften im Westen und will weiterhin Verbrennungsmotoren bauen doch hier wird sie den Anschluss verlieren.

- Aber meiner Meinung die aller dunkelste Kraft die hinter allem steht in unserer Lebenssphäre sind die internationalen Banken denn sie verdienen selbst noch am Krieg und der Zerstörung.
Ihnen ist es völlig gleichgültig was aus der Welt wird, solange die Bilanzen stimmen.

- Es ist also auf allen Ebenen angesagt, dass wir uns der Sonne zuwenden!

- Immerhin, jeder kann bestimmt irgendwo etwas in dieser Richtung hin tun und sei es freiwillig die eigene Bequemlichkeit zu reduzieren um Energie zu sparen.

Eine Motivation ist für mich auszuprobieren wie weit ich mit der Sonnenenergie kommen kann.
Aus einem anderen Grund investiere ich in ein Elektrorad (der Strom aus der Steckdose in der Stadt kommt von Windkraftwerken und Ende des Jahres sogar von den Anteilen in die ich selbst invertiert habe durch einen kooperativen Verein).
Damit habe ich persönlich ein weiteres Stück Unabhängigkeit vom Öl gewonnen. Sollte ich es in „Svenserum“ aufladen, so kommt die Energie von der Sonne.

- Und was die Waschmaschine betrifft, so bin ich auch da einer Lösung näher gekommen!


- Will man waschen, dann muss man allerdings „beten“ dass die Sonne scheint!


***

13. September 2012

Sommerhaus

Als das Torp zu verkaufen war, wurde es „natürlich“ als Sommerhaus angeboten.

- Und nach sechs Jahren so zeigt sich ganz klar: ein Sommerhaus ist es am aller wenigsten für mich.
Im Sommer gibt es meist so viel anderes zu tun, es ist die Zeit für Urlaub, Gartenarbeit, Instandhaltung vom Haus und Feste feiern. Da bleibt meist nur recht wenig Zeit für Svenserum.
Die anderen vier Jahreszeiten von den fünf die es in Schweden gibt bin ich hingegen oft auf der Lichtung.

- Wenn die Welt nach dem Sommer ruhiger wird dann kommt meine Zeit um wieder mehr Zeit hier zu sein.

- Vielleicht liegt es daran, dass es mich anspricht wenn die Herausforderungen grösser sind, es verlangt mehr wenn das Leben nicht so leicht fließt wie im Sommer. Erst im Winter offenbart sich was im Haus und Bewohner steckt.

- Im Herbst kommt die Erntezeit und zeigt ob die Arbeit Früchte trägt. Und es sind diesmal nicht nur die Kartoffeln und der Lauch, sondern auch meine Arbeit um das Klima im Haus zu verbessern wo es sich beweist ob sie einen Wert haben.

- Vielleicht hätte ich nicht nur die Veranda mit Nanofarbe malen sollen, sondern das Ofenprojekt doch besser durchgezogen? Unterstützt der Luft-Sonnenfänger den Start im Winter wenn das Haus wochenlang leer und ungeheizt gestanden hat?
Erst wenn die Welt harsch und herausfordernd wird, stellt sich heraus ob ich für diesen Winter besser gerüstet habe.

- Ich habe heute einmal wieder „frische Daten“ bekommen.
So waren es um kurz nach elf Uhr nur 13 Grad draußen. Die einströmende Luft hingegen hatte 25 Grad und die Raumtemperatur lag bei ca. 17 Grad.

- Vielleicht liegt es auch daran denn...


- ich selbst sehe der kalten und dunkeln Jahreszeit diesmal recht gelassen entgegen.


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10. September 2012

Zuwachs

Die ganze Geldwelt redet von nichts anderem als Zuwachs.

- Es vergeht kein Tag an dem ich nicht irgendwo bei Nachrichten auf dieses „Zauberwort“, auf dieses „Mantra“ stoße.
Es ist als ob das die gesamte Misswirtschaft lösen und die Welt vor dem nahenden ökonomischen Untergang retten würde.
Dass wir uns den Zuwachs wie bisher einfach nicht mehr ökologisch leisten können wird dabei schnell beiseitegeschoben, verdrängt und am liebsten vergessen.

- Dabei ist Zuwachs ja im Grunde etwas ganz natürliches, zumindest bis zu einer gewissen Grenze, bis die Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind.
Aber ich denke wir wissen das alle mittlerweile.


- So ist ja auch „Svenserum“ durch die Jahre am wachsen stelle ich fest (fast auf den Tag genau liegt ein Jahr zwischen den beiden Bildern).
Sonnen- und Windenergie ist dazugekommen, ein Stallboden, eine Brunnenpumpe, Sonnenwärmer für Luft und bald auch Wasser, von den neuen Gewächsen ganz zu schweigen.


- Komischerweise, während die westliche Welt Zuwachsprobleme hat, so scheint die Lichtung jetzt erst richtig Fahrt aufzunehmen denn hier herrscht er ohne Anstrengung, ja, es geht wie fast von alleine.


  
- Warum?
Ich denke ein Grund ist sicherlich:


- Die Lichtung hat ganz einfach einen Direktanschluss an die Sonne!

***

Wie der Zufall? es so will

Gestern noch schrieb ich von meinen Plänen einen einfachen Warmwasserbereiter zu entwerfen.

- Da ich so wie das Elektrorad auch anderes schon lange verfolge, so gehört ein Warmwasserbereiter Modell „Sonnenschein“ natürlich mit dazu.

-Ich habe sie schon vor Jahren in der Türkei in einem Geschäft gesehen, dann wieder auf Cypern. Es waren nicht so komplizierte Sachen wie in Deutschland, aber so haben die warmen Länder ja auch Sonne im Überfluss.

- Also hab ich einen „news letter“ von so einer Firma die nur gerade mal achtzig Kilometer von „Svenserum“ entfernt liegt abonniert.
Das Modell das in Frage käme war mir allerdings mit 6800 Kronen (ca. 700 €) zu teuer. Daher hab ich es hinten an geschoben. Statt dessen habe ich Informationen und Ideen für einen Kollektor der Marke "Eigenbau" gesammelt.

- Und was kam dann heute in die Mailbox?
Richtig, ein Angebot dass ich einfach nicht ausschlagen will!

- Da die Saison vorbei ist, so ist Ausverkauf angesagt und ich bekomme so eine Anlage für den Abholpreis von 2200 Kronen!
Das sind zweidrittel des Preises, und dafür kann man es in der Qualität (Kupferrohre, isolierter, rostfreier 120 Liter Tank) nicht einmal selber bauen! Ich schon garn nicht, denn mit Metallbearbeitung hab ich es nicht so.

- Ich habe dann eben via Mail bei Amir (siehe da, die Türkei lässt grüssen!) so einen Wasser-Sonnenkollektor reserviert...und mein Wort hat ausgereicht! Keine Anzahlung, nichts. Eine Mail mit der ich mich verbinde in drei Wochen den Kollektor abzuholen reichte aus.

- Somit werde ich also von Ende bis Anfang Nachtfrost über 100 Liter warmes, ja sogar heißes Wasser auch ohne Feuer haben. Im Winter steht sowieso immer ein großer Kessel auf dem Küchenherd.


- Jetzt wird zwar aus der Bastelei nichts, denn nach diesem im wahrsten Sinne des Wortes „zu Fall“ bin ich offen für einen neuen Einfall um mit einfachen Mitteln das einfache Leben sogar noch bequemer zu gestalten.

***

9. September 2012

Wieder einmal Neues aus der Schmiedewerkstatt

Es sind jetzt zwei Monate her seit dem ich die Esse in der Schmiedewerkstatt schürte.

- Die „heißen Eisen“ vom letzten Mal sind zum Teil geschmiedet, zum Teil nicht. Also wie immer!
Fertig wurde ja der Luft-Sonnenkollektor, ja selbst ein kleiner für das Gartenhaus in der Stadt und das Ergebnis war besser als ich dachte. Bisher!
Die Leiter hat ihren Platz an der Wand des Gästezimmers gefunden, die Batterien tauschte ich doch nur gegen zwei von normaler Qualität, denn die welche ich fand entsprachen nicht meinen Vorstellungen.

- Statt des Giebels riss ich das kleine Dach ab und malte die Rückseite vom Stall (oder war es schon vorher?). Aber die Tür vom Erdkeller hat einen neuen Anstrich bekommen.
Das Etagenbett steht noch immer im Geschäft, und dort bleibt es wohl zumindest dann bis kommendes Jahr.
Auch die Windradstütze, obwohl einfach zu machen, ist nicht verschoben worden und das Holz liegt noch immer, zwar gestapelt aber ungespalten, im Wald, denn irgendwie lief die Zeit davon.
Das Haus und alle Buden in der Stadt fertig zu malen hatte Vorrang.

- Aber ich habe schon wieder ein paar neue Ideen (und „alte“ Arbeiten) die ich ausprobieren möchte.
Das Holz wird diesmal gespalten und abgedeckt, denn auch nächstes Jahr kommt ein Winter und dann wird es mein Brennholz sein. Erst wenn das getan ist wird die nächste Tanne gefällt, nicht vorher.
Die Kartoffeln kommen in den Keller, der Lauch in die Tiefkühltruhe bevor der Bodenfrost einsetzt.

- Da ich den Schlauch um den Brunnen zu leeren wegtun musste wegen den Waldarbeiten des Bauerns, so werde ich sehen ob ich nicht einen kürzeren Schlauch und die kleine Pumpe die mir als Dusche in der Sauna dient benutzen kann um frisches Wasser in den Brunnen zu bekommen.

- Allerdings, was nützt mir das frische Wasser, wenn es dann wieder wochenlang ungerührt im Brunnenschacht steht?
Und dann kramte ich mein Aquarianerwissen mal wieder aus: Sauerstoff heißt die Lösung natürlich.
Dem Wasser im Brunnen gehört Sauerstoff zugeführt um das positive, aerobe Bakterienleben in Gange zu bekommen.
Ich habe mich mal auf dem Zubehörmarkt für Gartenteiche umgeschaut, aber die Lösung mit einer solaren Luftpumpe erschien mir zu teuer.
Dann fand ich eine einfache Pumpe und ein kleines Sonnenpanel für ein Drittel des Preises (alles für 25 €). Die Pumpe hänge ich recht tief in den Brunnen, das Ende des Gartenschlauches wird einen Styropurschwimmer bekommen und damit die Pumpe am Platz halten.
Bis maximal 500 l/h kann ich damit umwälzen und feinverteilt auf die Wasseroberfläche plätschern lassen.
Meiner Erfahrung nach kann das dem Brunnenwasser nur gut tun und zur Qualitätsverbesserung beitragen.

- Dann ist der Herbst die passende Zeit um die sechs oder sieben kleinen Wildkirschbäumchen auf der „Lindenwiese“ die dort jetzt schon zwei oder drei Jahre in die Baumschule gegangen sind, umzupflanzen.
Die Idee einer halben Kirschbaumallee entlang des Weges hinter dem Stall und des Gästehauses verfolge ich nämlich noch immer.

- Und während des Winters werde ich einen "Plan schmieden" wie ich mit Hilfe der Sonne, einem Gartenschlauch, einem alten Fenster, einem Kanister und ein wenig Zubehör eine Warmwasseranlage bauen werde...


- So nach und nach gestaltet sich „Svenserum“...und es ist beruhigend zu wissen: fertig werde ich nie!

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7. September 2012

Easy Rider

Wer radelt nicht gerne mit Rückenwind?

- Schon seit geraumer Zeit verfolge ich die Entwicklung des Elektrorades und der Entschluss mir so ein Gefährt anzuschaffen ist ein gutes Stück näher gerückt.
Der Anlass? Ich sah vor ein paar Wochen die Freude im Gesicht einer jungen Frau die mit einem solchen Rad unterwegs war. Das Gefühl von Freiheit hat nur so von ihr ausgestrahlt.

- Die Preise haben sich in den letzten zwei, drei Jahren eingependelt, die Reichweite ist bei ca. 40-60 km stabil geworden, obwohl das ja sehr abhängig von äußeren Bedingungen ist wie Gewicht, viel bergauf und so weiter. Von der Batterie ganz zu schweigen.
Die Technik es noch immer relativ einfach und leicht überschaulich. Salatöl für die Kette und die Naben ist das einzige Schmiermittel und ein Tag unterwegs verbraucht nicht mehr Energie als mit einem Staubsauger zwanzig Minuten durch die Wohnung zu „fahren“.
Ich weiß zumindest welches „Fahren“ mir da besser gefällt...!

- Jetzt habe ich ein Modell gefunden, dass meiner Idee von dem was die Konstruktion betrifft wie zum Beispiel die Batterie tief anzubringen wegen des Schwerpunktes, 28“ große Räder, acht Gänge, Korb und Gepäckträger zum Transport, entspricht.


- Warum ich nicht mit meinem „normalen“ Fahrrad weiter radele?
Weil auch ich bequem bin!

- Aber das ist nicht der einzige Grund, denn wenn das Radeln selbst bergauf leicht geht, dann bleibt das Auto bestimmt noch mehr stehen als bisher!
Im Sommer sind dann wohl auch die 35 Kilometer über kleine Wege von der Stadt nach Svenserum einfach zu bewältigen.
Und da ich ja Dank dem Torp viel über Photovoltaik gelernt habe, so ist es kein Problem mehr für mich eine Sonnenladestation für das Rad zu bauen!
Svenserum hat ja schon die Möglichkeit die Batterie für den Rückweg wieder aufzuladen!

- Jeder weiß wie viel Freude eine Radtour im Mitwind vermittelt, wie viel mehr erst wenn man sogar Mitwind im Gegenwind hat!


- Und wie man sieht, es gibt ganz klar „Ausbaumöglichkeiten“ für längere Strecken...

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4. September 2012

Neues vom Hausgeist

Nur weil ich ihn lange nicht mehr erwähnt habe, bedeutet das nicht es gäbe ihn nicht mehr.

- Jedes Haus und auch Plätze, egal ob groß oder klein, haben einen eigenen „Geist“, mancher schwach, mancher stark, andere gut oder auch weniger gut und jede/r von uns „weiß“ darum.
So hat auch "Svenserum" seine Geister.

- Der eine wohnt draußen auf der Lichtung, ist ein gutmütiger, mag Tiere und Pflanzen und ich denke er wohnt auch im Stall. Dort habe ich mich schon immer wohl gefühlt und die Pflanzen gedeihen ja auch gut. 
So hängt die Weinrebe voller Trauben nach nur drei Jahren und auch die anderen Gewächse entwickeln und vermehren sich, so ist die Akelei mittlerweile hier oben angesiedelt und auch der Mohn gedeiht.

- In dem Anbau am Stall wohnt ein recht Schwacher der mich bisher einfach unbehelligt gelassen hat, vielleicht auch weil ich dort nicht so viel Zeit verbringe. Es sieht allerdings ganz danach aus dass es ihm von der frischen Luft besser geht.
Dann gibt es den wirklich „Unterirdischen, den Wassergeist“ im Brunnen, aber das ist eine Geschichte für sich.

- Den Geist den ich allerdings am meisten treffe ist der „alte Hausgeist“.

- Das ist der stärkste Geselle hier oben und zu Anfangs schon irgendwie gewöhnungsbedürftig. Vielleicht, oder besser bestimmt liegt es zum Teil an der Geschichte von "Svenserum" die nicht nur einen nahen Verfall des Torps, sondern auch frühen Tod und gar Selbstmord beinhaltet.

- Als ich das Fenster gegen Süd-Südwesten hin einbaut, so hatte ich den Eindruck er zog sich in die dunkle und kühle Ecke am Herd zurück. So ganz richtig auf gutem Fuß standen wir noch immer nicht.
Ich fragte mich sowieso, was das denn für ein Hausgeist sei, der gerade diese Stelle wählt...ist es letztendlich dann doch ein „dunkler Typ“?
Aber schwächer wurde er von der neuen Helligkeit die in die Stube floss, das meinte ich zu bemerken.

- Es wurde besser durch die folgenden Jahre, irgendwie leichter, das Abholzen der dunklen Tannen trug sicher dazu bei, aber so ganz so richtig gut wurde es dennoch nicht.

- Dann kam der entscheidende Unterschied: es kam im wahrsten Sinne des Wortes ein neuer, frischer Wind ins Haus!
Und damit auch ein ganz anderer Geist.

- Nur wenige Tage nachdem ich den Sonnenfänger zum Laufen brachte, so blieb ich ein paar Tage im Torp.
Noch nie in all den Jahren war das Haus von so viel Frische gefüllt, noch nie war dar Aufenthalt so angenehm.
Die Stimmung war wirklich wie verwandelt und das Haus kam mir wie ausgewechselt vor.
Der „dunkle“ Geist schien endlich einem helleren Zeitgenossen vollständig gewichen zu sein, ja selbst in der dunkelsten und kühlsten Ecke im Haus, am Herd, war ihm wohl der Aufenthalt zu trocken und warm geworden.

- Natürlich ist das alles Einbildung!

- Oder etwa doch nicht?
Aber das ändert für mich nichts an der Tatsache dass ich es so erlebe. Und andere auch!
Denn genau wie ich so „wissen“ sie um Hausgeister...und ich denke das tust Du auch.

- Vielleicht will er ja im Erdkeller einziehen? Ich hab ihm auf alle Fälle als Willkommen die Tür frisch gemalt, auch „dunkle“ Geister sollen ihre Bleibe bei mir haben.
Denn gehören nicht auch sie zum Leben?.


- Nur muss es ja nicht gerade im Haus sein.

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1. September 2012

"Wohnst Du hier oben?"

Am Anfang des Weges stehen zwei alte, rostige Traktoren und anderer Schrott und der Weg sieht nicht gerade „einladend“ aus.

- Andererseits kommen schon von daher nur wenige, zufällige Besucher auf der Lichtung vorbei, etwas das mir recht ist.
Aber diesmal waren es gerade die zwei Traktoren die der Anlass waren dass ein neues Gesicht auftauchte als jemand mit einem Volvo vorbeischaukelte, hinter dem Stall drehte und dann anhielt.

- Oft spricht man ein paar Worte bei solchen Begegnungen, selten dass man nur grüßt. So ist es einfach auf dem Lande wo auch das Handschütteln noch seinen Wert hat.

- „Weißt du wem die Traktoren da unten am Weg gehören?“
Es stellte sich heraus, dass sein Freund an einem gebrauchten Traktor Interesse hatet und ich konnte ihm weiterhelfen. "Sie gehören Torgny, dem Bauern." und von mir aus könnte einer oder gar beide dort verschwinden dachte ich dabei.

- Er kannte den Bauern und wir sprachen noch ein wenig über das Wetter und die kommende Kartoffelernte die bei mir sehr gut ausschaut dieses Jahr. Ich sagte ihm dass ich immer alles mit Grasschnitt abdeckte weil ich wochenlang zur See bin.

- Und dann kam die Frage die ich als ein wirkliches Kompliment für die Ausstrahlung der Lichtung und des kleinen Hauses verstehen wollte!
 „Wohnst Du hier oben?“
„Nein, aber ich verbringe recht viele Tage zu allen Jahreszeiten hier oben...“

- Dadurch dass Ordnung herrscht, das Haus eine Weinranke und dieses mittlerweile groß gewordene Elefantengras als exotischen Einschlag im Wald hat, Dank Freunden auch das Gras immer wieder einmal geschnitten wird wenn ich wochenlang weg bin und überhaupt Menschen sich um diesen kleinen Flecken gerne kümmern, so machte „Svenserum“ auf ihn wohl einen sehr bewohnten Eindruck.

- Ich fand seine Frage nicht neugierig sondern habe mich schlicht und einfach darüber gefreut, denn es war für mich eine Anerkennung für all die Arbeit die schon auf dieser Lichtung geleistet wurde von all den Händen die hier seit hundertvierzig Jahre ihre Spuren hinterlassen haben.

- Als er fuhr habe ich leise ein „Danke“ an alle diese „Hände“ ausgesprochen und der Ehrlichkeit halber auch ein wenig Besitzerstolz, aber vor allem Freude empfunden hier sein zu können.


- Ich  „wohne“ nicht, ich „bin“ hier...

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