Rosige Zukunftsaussichten hat die Menschheit keine, im Gegenteil, so ”nachtschwarz”
hat es noch nie ausgesehen.
- Ich denke ich
brauche hier nicht wieder alles aufzuzählen in welchen Bereichen es aussichtslos
erscheint, die Liste ist entweder viel zu lang, oder so kurz wie: in allen.
- Für viele ist
dieser Aspekt entweder erschreckend und beängstigend, für andere deprimierend, oder es wird einfach von der Hand gewiesen nach dem Motto: mit (noch) besserer
Technik kommen wir da schon heil durch. Dabei wollen viele nicht einsehen dass
gerade die Technik einen grossen Teil dazu beigetragen hat auf dem Weg dessen
„Ziel“ uns heute mehr und mehr bewusst wird.
Andere werden religiös oder sagen
sich: wenn schon dann machen wir ein Fest aus den „letzten Tagen“ oder aber es kümmert mich nicht denn was ich nicht sehe oder sehen will, das betrifft mich
nicht.
- Persönlich
denke ich dass wir den Scheitelpunkt schon überschritten haben, die Schäden
die wir der Welt zugefügt haben schon allzu groß sind als dass sie „gerade
noch so“ repariert werden könnten.
Der Zug ist schon
lange abgefahren und selbst bei einer Vollbremsung ist schon so viel ins Rollen
gebracht, die Strecke bis zum Prellbock ist zu kurz.
- Und obwohl ich
das so sehe und obwohl es hoffnungslos aussieht, so stehe ich noch immer jeden Morgen auf und versuche das Beste
aus der Situation zu machen.
Ich bin nicht
deprimiert oder gelähmt von der Tatsache dass die Zukunft schwer werden wird,
ja dass sie vielleicht schon bald gar nicht mehr stattfindet um es ein Mal
krass auszudrücken.
Manchmal stimmt es mich zwar ein wenig traurig, aber das hält nie lange an.
- Das „Verrückte“
ist sogar: ich arbeite im Grunde darauf hin dass unser jetziges System
schneller zusammenbricht! Zumindest was das kapitalistische Denk- und Wirtschaftssystem
betrifft.
- So lebe ich
weit unter meinen Möglichkeiten, versuche so wenig wie möglich zu konsumieren,
spare an Energie und Rohstoffen, produziere einen Teil Energie und Nahrung selbst.
Ich bin schlicht
und einfach ein „schlechter Konsument“ und untergrabe damit die „Religion des
ewigen Wachstums“.
Ich bin ein
Freund von einfachen technischen Lösungen wo es geht und halte dennoch ein Auge
auf die Entwicklung von neuesten Errungenschaften wo sie mir sinnvoll oder
versprechend erscheinen um durch ihren Einsatz Rohstoffe zu sparen. So hatte
ich schon LED Lampen als viele noch nicht wussten was das war.
- Ich versuche
also so weit es mir möglich ist der Natur gegenüber freundlich zu sein ohne
mich deshalb in Sack und Asche zu kleiden, zum asketischen Einsiedler zu werden
und in eine Höhle zurückzuziehen.
- Unsere Zukunft
kann uns nicht zurück in die Vergangenheit führen sondern unsere
Vergangenheit führt uns in die Zukunft!
- Gleichzeitig
finde ich es faszinierend zu sehen wie wir durch unser Sein und unserer
Entwicklung an diesem Punkt angelangt sind und welche Kraft in der unabwendbaren Krise liegt.
- Revolutionen,
etwas das der Jugend zugehört, hatten wir ja schon in unserer Geschichte und im
Grunde haben sie nichts wirklich verändert. Die ehemals Unterdrückten von
gestern sind die neuen Unterdrücker von heute oder morgen.
- Was ich
stattdessen sehe ist etwas in diesem Ausmaß noch nie Dagewesenes und in meinen Augen etwas Großartiges:
- Die Menschheit ist dabei einen Schritt in ihrer Evolution zu vollziehen.
- Die Zeit der
„Jugendtorheiten“ nähert sich ihrem Ende und die Menschheit macht einen Schritt
ins Erwachsenendasein!
- Wenn ich mich
umschaue dann sehe ich überall Anzeichen einer neuen Haltung der Natur gegenüber zugewandt und
damit uns selbst und unserem Miteinander die sich bemerkbar macht...es werden langsam aber
sicher mehr und mehr die mit, statt wie bisher entgegen, der Natur leben wollen.
- Was ich sehe ist:
freiwilliger
Rückschritt statt aufgezwungenem Fortschritt, Weniger ist Mehr, alternative
Energieformen, Permakultur, biologische Landwirtschaft und lebensfreundliche
Tier- und Bienenhaltung, freiwillige Sparsamkeit, slow food, weniger Fleisch und mehr
Gemüse, lokale Initiativen gegen Umweltausbeutung, Wiederverwertung, uneigennütziges Verschönern der Welt, Treffpunkte im Netz die nach
Alternativen suchen, lokale Produzenten, Baumschützer, Bügerinitativen, Hobbygärtner, Sonnenzellen, Atomkraftgegner, Kriegsverweigerer, freiwillige und unpolitische
Hilfsorganisationen, Schenken statt verkaufen, down shifting, in Frage stellen des Altbekannten, down
sizing, Gerillagärtner, simple living und und und...
All das sind für
mich Zeichen einer schon begonnen Veränderung.
- Auch wenn meine
Kraft und mein Einsatz verschwindend gering ist so verstehe mich als einen Teil
dieser Veränderung, dieses Evolutionschrittes, und will dazu beitragen so gut ich kann.
- Ich will das
Licht nicht ausgehen lassen.
- Und aus diesem
Grund fällt es mir noch immer leicht morgens wieder auf ein Neues aufzustehen...
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