Für manche mag sich ja meine Beschreibung wie eine sonnig-romantische Erzählung lesen, aber das ist weit gefehlt. Oder besser, ohne Schatten auch kein Licht. Und eine Schattenseite fehlt auch hier nicht.
- Nein, ich habe nicht vor mich zu beklagen und meine Schattenseite badet in gleißendem Sonnenlicht verglichen mit der Lage des größten Teils der Weltbevölkerung. Ich bin materiell gesehen ein reicher Mann, darüber bin ich mir durchaus bewusst. Aber der Herbst und Winter waren so durch und durch grau, das hat wohl auch meine Seele etwas verfärbt. Es wäre eigenartig wenn dem nicht so wäre.
- Wieder zurück mit 20 Litern Wasser, das Spülwasser ist heiß geworden, denn auch das wenige Geschirr vom Frühstück soll nicht stehen bleiben. Holz ist noch genug da, es reicht einmal am Tag zwei oder drei große volle Körbe ins Haus zu tragen. Der Korb mit dem Anmachholz ist fast leer, und entweder fängt der Tag mit Holzspalten in der Scheune an oder hört damit auf, aber der Korb wird nie ganz leer. Wer mit Holz heizt, weiß dass es einen auf Trab hält. Vom Stamm bis hin zur Asche muss man sich darum kümmern.
- Ja will denn die Sonne heute etwa auch nicht?
- Auch der wenige Schnee ist schon wieder weggeschmolzen. Was für ein eigenartiger Winter! Außer dem leisen Vögelgezirpe höre ich nichts, schon gar nicht was an Menschen erinnert. Ich könnte alleine auf der Welt sein und bei diesem trostlosen Wetter komme ich mir schon fast so vor hier oben.
- Mittagspause nach der inneren Uhr, Radio um Nachrichten und ein paar menschliche Stimmen zu hören. Gegen drei Uhr Nachmittags bin ich fertig, morgen kann das Windrad angeschlossen werden. Aufräumen, noch eine halbe Stunde Anmachholz im abnehmenden Tagesgrau in der Scheune hacken, alle Vorräte auffüllen und dann ist eine Dusche angesagt.
- Ich habe alles in allem 10 Liter heißes Wasser auf dem Herd, dazu noch mal 20 Liter wirklich kaltes Quellewasser herbeigetragen, Handtuch, Schwamm frische Klamotten bereitgestellt und damit sind die Vorbereitungen klar. Es sind so um die Null, also schnell aus den Arbeitskleidern, rein in die kleine Plastikwanne und mit dem Schwamm heißes Wasser über mich verteilt, eingeseift, Haare waschen, ausspülen, noch einmal und fertig. Jetzt noch schneller abgetrocknet und rein in die sauberen Sachen. Es geht so schnell, ich habe tatsächlich noch nicht mal Zeit um zu frieren! Aufräumen und dann ins warme Haus.
- Heller als so wird es auch heute nicht in der „guten Stube“, und damit die Decke nicht zu niedrig wird gibt es nur eines: raus um zu arbeiten.
1 Kommentar:
ja der letzte für heute, kann misch werlich trennen von deinen "Geschichten" aus dem Leben. Dennochja kann ich mir vorstellen das es seine schattenseiten hat. ja wie überall.. für mich wäre es schon restrebenswert, vom Computer wegzukommen und meine Träume nicht nur anzufangenm sondern auch zu beenden... gesagt wie getan, muß noch die Waschmaschine umsetzen und unterkontruktion für den Separettkloaufsatz basteln... etc. Zeit... hach wie ich das vermisse.. dennoch ist ja alles egal an welchem ort selbsterzeugt, auch der Zeitdruck ... nun gut die Ablenkung ist unterschiedlich, LG Grün Horn.
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